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Zur Anschauung gesellt sich die Einbildungskraft, diese ist zuerst nachbildend, die Gegenstände nur wiederholend. Sodann ist sie produktiv, indem sie das Angefaßte belebt, entwickelt, erweitert, verwandelt.
Johann Wolfgang von Goethe
Der Sinn erweitert, aber lähmt, die Tat belebt, aber beschränkt.
Die Seele regiert den Leib; der Verwundete, in dessen Schaden man einigen Trost gießt, der Kranke, dem man die Hoffnung zeigt, ist bereit zur Genesung; sein Blut kreist besser, seine Säfte läutern sich, seine Nerven beleben sich, der Schlaf kommt wieder und der Körper gewinnt seine alte Kraft.
Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord
Die Frau liebt es, den Mann Handlungen ausführen zu sehen, welche von Geistesgegenwart und Stärke zeugen, nicht weil sie selbst uralten Traditionen zufolge die schwächere Hälfte bildet; sondern einzig und allein, weil die Kraft des Mannes und absonderlich des Geliebten ihre eigene Kraft belebt. Sie lernt ihn achten und lieben.
Emilie Flygare-Carlén
Der du uns schauen ließest viel Angst und Not du wirst uns wieder beleben und wieder heraufführen aus den Tiefen der Erde.
Bibel
Die Mimik belebt das Gesicht und gibt den Quellgrund der Gedanken preis, am deutlichsten bei leidenschaftlichen.
Emil Baschnonga
Nicht dort ist unser Vaterland, wo es uns endlich einmal wohl ergeht. Unser Vaterland ist vielmehr mit uns, in uns. Deutschland lebt in uns; wir stellen es dar, mögen wir wollen oder nicht, in jenem Land, dahin wir uns verfügen, unter jeder Zone. Wir beruhen darauf von Anfang an und können uns nicht emanzipieren. Dieses geheime Etwas, das den Geringsten erfüllt wie den Vornehmsten, – diese geistige Luft, die wir ein und ausatmen – geht aller Verfassung voran, belebt und erfüllt all ihre Formen.
Leopold von Ranke
Ein Liebhaber belebt nicht nur alles, er läßt auch das Leben vergessen; der Ehemann belebt nichts.
Honore de Balzac
Der Glaube an Geister, Fabelwesen und geheimnisvolle ordnende Kräfte trübt zwar den kindlichen Geist, erweckt Furcht, verwirrt die Erscheinungen des Lebens und verwischt die Ursachen der Ungerechtigkeiten, er belebt aber auch das Gefühl, bereichert die Natur, nährt die Hoffnung und beglänzt viele sonst sehr nüchterne Dinge und Aufgaben.
Ehm Welk
Leidet aber ein Mensch unter großer Trauer, so soll er hinlänglich bekömmliche Speise zu sich nehmen, damit er durch die Nahrung wieder belebt wird, weil die Traurigkeit auf ihm lastet.
Hildegard von Bingen
Ein Glück, das nicht von Zeit zu Zeit vom Vergnügen belebt wird und über das Vergnügen nicht seine Wonnen ausbreitet, ist weniger ein wahres Glück als ein Zustand, eine ruhige Lage: das ist ein trauriges Glück.
Denis Diderot
Es sind nur wenige, die den Sinn haben und zugleich zur Tat fähig sind. Der Sinn erweitert, aber lähmt; die Tat belebt, aber beschränkt.
Was wir vergessen, töten wir, wessen wir gedenken, das beleben wir. Was uns vergißt, das tötet uns. Jede Sehnsucht ist Begierde zu bilden, zu gebären, jede Erinnerung ist eine Wiedergeburt.
Bettina von Arnim
Alle unsere Erkenntnis zielt auf Anschauung. Am Objekt allein orientiert sich unsere Erkenntnis durch die Auffindung fester Gesetze, aus unserem Subjekt heraus deuten und beleben wir die verschiedenen Formen, soweit wir sie auf Geistiges beziehen.
Friedrich Albert Lange
Im Abgrund blau und tief Die Körperlosen schweben, Sie zaubern und beleben Die nächtige Harmonie, - Den Frühling grüßen sie!
Wassili Andrejewitsch Schukowski
Satire ist Lachgas in festem Aggregatzustand. Ganz im Gegensatz zu dem Lachgas, das früher bei so manchem Dentisten als Betäubung üblich war, will die Satire aber wachrütteln und beleben. Und zwar vor allem unsere Lachmuskeln und Gehirnzellen.
Andreas Dunker
Was der Geist mit: Es werde! belebt – mumifiziert der Verstand im: Es ist!
Alois Essigmann
Die Hoffnung belebt die Weisen, jene aber, die sich anmaßend und träge von ihren Verlockungen umschmeicheln lassen, wirft sie in Schlaf.
Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues
Wie die Seele den Leib belebt und stärkt, so wärmen und stärken auch die Sonne, der Mond und die übrigen Planeten das Firmament mit ihrem Feuer.
Wahrhaft zu helfen ist den Ärmsten nicht durch Geld, sondern durch Weckung der Kraft. In jedem Menschen wohnt die Kraft, seine Bedürfnisse zu befriedigen und den Geschäften, Pflichten und Verhältnissen seines Daseins genügend zu entsprechen. Diese Kraft muß entwickelt, belebt und selbständig gemacht werden.
Johann Heinrich Pestalozzi
Ein wenig Eifersucht belebt eine glückliche Liebe, die einschläft.
Antoinette Deshoulières
Alles zu beleben ist der Zweck des Lebens.
Novalis
Erdachtes mag zu denken geben, doch nur Erlebtes wird beleben.
Paul Heyse
Leben belebt Leben, und Kinder erziehen besser zu Erziehern als alle Erzieher.
Jean Paul
Denn wie ein Märchenerzähler auch nicht an die Zaubereien glaubt, die er vorspiegelt, sondern sie nur aufs beste zu beleben und auszustatten gedenkt, damit seine Zuhörer sich daran ergötzen, ebensowenig braucht gerade der lyrische Dichter dasjenige alles selbst auszuüben, womit er hohe und geringe Leser und Sänger ergötzt und schmeichelt.
Ich trinke nicht Wein, um zu trinken bloß, Nicht zu schwelgen sitten und glaubenslos; Ich trinke, um höher mich zu beleben, Mich aus mir und über mich zu erheben.
Omar Khayyam
Es ist alles in der Liebe: Freundschaft, schöner Umgang, Sinnlichkeit und auch Leidenschaft; und es muß alles darin sein, und eins das andere verstärken und lindern, beleben und erhöhen.
Friedrich Schlegel
Ein Lächeln ist oft das Wesentliche. Man wird mit einem Lächeln belohnt oder belebt.
Antoine de Saint-Exupery
Verzag nicht an der eignen Kraft! Dein Herz ist reich genug, sich selber zu beleben.
Friedrich Schiller
Träume sind Brückengeister zwischen Zeit und Ewigkeit. Sie bemessen das Undenkbare, beleben das Unmögliche und beweisen das nie Gewesene.
Peter Horton
Nicht Lehre oder Betrachtung, nicht Begeisterung allein kann den Menschen, wie ein Licht von oben herein, durchwärmen, beleben und beseligen; er selbst, von innen heraus, muß sich emporarbeiten.
Ernst von Feuchtersleben
Sei stolz und frei beim Fühlen und Denken: Gott hat dir Herzensfreudigkeit gegeben, um alles rings mit Fülle zu beleben und Kraft genug, dein Erdenschiff zu lenken.
Carmen Sylva
Es ist so wenig, wessen man zu seinem Glück bedarf; es kommt da ganz auf den Reichtum der Seele an: ein lächelndes Kinderauge, ein schönes Gesicht, eine Blume in einem stillen Garten, ein Baum, der das Gold der Sonne trägt, eine wohlgeformte Vase, eine Perlenkette. Das Glück ist nichts himmelstürmendes. Es schleicht sich still in unser Herz hinein. Aber es geht ein Leuchten von ihm aus wie von einer Kerze, deren Schimmer einen Raum geheimnisvoll belebt.
Paul Richard Luck
Das Kapital ist verstorbene Arbeit, die sich nur vampirmäßig belebt durch Einsaugung lebendiger Arbeit und um so mehr lebt, je mehr sie davon einsaugt.
Karl Marx
Jeder Mensch ist ein Antäus; jeden stärkt und belebt bis zur Unüberwindlichkeit die mütterliche Erde, wenn er an ihr liebend festhält. Die Natur bestätigt und bejaht jeden in seiner Eigenheit, auf welcher ja seine Gesundheit zuletzt beruht; sie erregt keinen Leidenschaft, – ja vor ihr brechen sich vielmehr alle Leidenschaften und werden lächerlich, – auf denen doch zuletzt alle Krankheit des menschlichen Geistes beruht. Sie erzieht allmählich und gelinde, – aber sicher, unentrinnbar.
Übrigens ist mir alles verhaßt, was mich bloß belehrt, ohne meine Tätigkeit zu vermehren oder zu beleben.
So schön, so fließend, so lyrisch belebt und technisch fantastisch wie Wunderlich singen konnte, so schön glaube ich später keinen Tenor mehr gehört zu haben.
Joachim Kaiser
In dem ehelichen Leben soll das vereinigte Paar gleichsam eine einzige moralische Person ausmachen, welche durch den Verstand des Mannes und den Geschmack der Frauen belebt und regiert wird.
Immanuel Kant
Wir müssen den Menschen und seine tägliche Milchstraße malen. All das ist das Motiv des Malers. Und sein Ziel? Die Feuer des Enthusiasmus zu entfachen, die Begeisterung zu beleben, das Trotzalledem zu mozartisieren.
Roberto Matta
Die Feinschmeckerei ist eines der stärksten gesellschaftlichen Bande; sie breitet täglich jenen geselligen Geist aus, der die verschiedenen Stände vereinigt, sie mit einander verschmilzt, die Unterhaltung belebt und die Ecken der gebräuchlichen Ungleichheit abschleift.
Jean Anthelme Brillat-Savarin