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Die Blätter fallen, fallen wie von weit, als welkten in den Himmeln ferne Gärten; sie fallen mit verneinender Gebärde. Und in den Nächten fällt die schwere Erde aus allen Sternen in die Einsamkeit. Wir alle fallen. Diese Hand da fällt. Und sieh dir andre an: es ist in allen. Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält.
Rainer Maria Rilke
Wenn du von allem dem, was diese Blätter füllt, Mein Leser, nichts des Dankes wert gefunden: So sei mir wenigstens für das verbunden, Was ich zurück behielt.
Gotthold Ephraim Lessing
Zu sehn, wie etwas stirbt tut weh auch wenn es zu erwarten war auch Blätter, die ich fallen seh tun weh – jedes Jahr...
Jörn Pfennig
Weise werden mit der Zeit Blätter gibt es viele, doch Wurzel nur eine; In all den Lügentagen meiner Jugendzeit Spreizte ich meine Blätter und Blüten im Sonnenscheine, Jetzt bin ich zur Wahrheit zu welken bereit.
William Butler Yeats
Man kann einen Baum nicht nach der Güte seiner Blätter einschätzen, sondern nur nach der Güte seiner Früchte.
Giordano Bruno
Lächle, denn es gibt einen Frühling in deinem Garten, der die Blüten bringt, einen Sommer, der die Blätter tanzen und einen Herbst, der die Früchte reifen lässt.
Sprichwort
Taten sind Früchte, Worte nur Blätter.
Murre nicht beim Abfall deiner Freunde; Sobald der erste Sturm kommt, fallen auch die Blätter.
George Gordon Byron
Die Weltgeschichte ist nicht der Boden des Glücks. Die Perioden des Glücks sind leere Blätter in ihr.
Georg Wilhelm Friedrich Hegel
Wer den Zweig abreißt, zerstört auch seine Blätter.
Wir sind alle Blätter an einem Baum, keins dem anderen ähnlich - das eine symmetrisch, das andere nicht, und doch gleich wichtig dem Ganzen.
Georg Christoph Lichtenberg
Im Herbst unseres Lebens fallen auch die Blätter, die wir vor dem Mund haben.
Robert Lembke
Die Mode begann mit dem Feigenblatt. Danach wurden die Blätter mal kleiner, mal größer. Und manchmal treibt sie auch sonderbare Blüten. Aber sie fruchtet durchaus nicht bei allen.
Erhard Blanck
Sei er kein schellenlauter Tor. Es trägt Verstand und rechter Sinn Mit wenig Kunst sich selber vor; Und wenn's euch Ernst ist, was zu sagen, Ist's nötig, Worten nachzujagen? Ja, eure Reden, die so blinkend sind, In denen ihr der Menschheit Schnitzel kräuselt, Sind unerquicklich wie der Nebelwind, der herbstlich durch die dürren Blätter säuselt!
Johann Wolfgang von Goethe
Der Herbst, der der Erde die Blätter wieder zuzählt, die sie dem Sommer geliehen hat.
In einem Buch müssen sich Sätze wie die Blätter im Wald bewegen, alle in ihrer Ähnlichkeit unähnlich.
Gustave Flaubert
Im Frühling oder im Traume bin ich dir begegnet einst, und jetzt gehn wir zusammen durch den Herbsttag, und du drückst mir die Hand und weinst. Weinst du ob der jagenden Wolken? Ob der blutroten Blätter? Kaum. Ich fühl es: du warst einmal glücklich im Frühling oder im Traum...
Da gibt es keine Blumen - nur glückliche Blätter.
John Ruskin
... und die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker.
Bibel
Wenn Blüten Worte sind, umgeben Blätter sie wie gesammeltes Schweigen.
Rabindranath Thakur
In der Versammlung sind die Einzeldinge der Welt nur eins, denn alle Blätter einer Rose bilden zusammen eins.
Chawaja Mîr Dard
Die Blätter fallen jeden Winter von den Bäumen. Fünf oder sechs bleiben am Baum hängen und werden zum Spielball der Winde.
Charles de Montesquieu
Wörter sind wie Blätter; und dort, wo sie am häufigsten sind, finden sich darunter nur selten sinnvolle Früchte.
Alexander Pope
G... gehört zu jenen Schriftstellern, welche das Bedürfnis haben, dem Kohl ihres Hauptwerkes jeden Monat einige Blätter hinzuzufügen.
August Pauly
Wie der Strom des Gebirg's, wie des Bogens Geschoß, so eilen vorüber die Zeiten; wie die Blätter im Wald, wie die Blumen im Feld, so vergehn der Menschen Geschlechter.
Theodor Colshorn
Ein vollendet schöner Herbsttag ist ein Tag, an dem der Rasen nicht mehr gemäht zu werden braucht, und die Blätter noch nicht von den Bäumen fallen.
Anonym
Vier Blätter hat das kleine Glück. Es lacht mir ab und zu. Du aber bist mein bestes Stück. Mein großes Glück bist Du.
Frantz Wittkamp
Wenn der Baum zu welken anfängt, tragen nicht alle seine Blätter die Farbe des Morgenrots?
Friedrich Hölderlin
Es gibt eine wichtige ungeheure Weltgeschichte, die der Sterbenden; aber auf der Erde werden uns ihre Blätter nicht aufgeschlagen.
Jean Paul
Schnell ist der Mond Die Blätter der Bäume halten den Regen auf.
Matsuo Bashō
Auch das Leben verlangt ruhige Blätter im Kranz.
Wenn die Steine schwimmen, versinken die Blätter.
O versucht es nur, Blumen zwischen die öden Blätter des Lebens zu legen; fürchtet euch nicht, kindisch zu heißen bei zu klugen Köpfen; ihr werdet keine Reue empfinden, wenn ihr zurückblättert und auf die vergilbten Andenken trefft!
Wilhelm Raabe
Menschenschicksale sind lose Blätter, die vom Winde getrieben zur Erde fallen – vergehen – und keine Spuren hinterlassen.
Wilhelm Vogel
Alles ist von dem gleichen Meister geschaffen und geleitet: die Wurzel, die Zweige, die Blätter, die Grundsätze, die Folgerungen.
Blaise Pascal
Der Scepticismus ist die Schlange am Baume des Lebens, die alle feinen Früchte und Blätter abgefressen hat und nun verhungernd um den öden Stutz sich windet.
Wolfgang Menzel
Wenn es Herbst in deiner Seele wird, Verstummen dir des Lebens Zungen, Welk wirbeln leise um dich her Die Blätter der – Erinnerungen.
Peter Sirius
Blätter, die abfallen, erblühen zu schönster Reife.
Hanspeter Rings
Es gibt die Unendlichkeit, sieh nur die Farbnuancen sterbender Blätter.
Manfred Hinrich
Die glücklichen Zeiten der Menschheit sind die leeren Blätter im Buch der Geschichte.
Leopold von Ranke