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Die Schritte des Ersehnten - wie fern sie sind auf den gefallenen Blättern.
Yosa Buson
Im Herbst pflegt der Sommer kein Blatt mehr vor den Mund zu nehmen.
Werner Mitsch
Ein Blatt aus sommerlichen Tagen, ich nahm es so im Wandern mit, auf daß es einst mir möge sagen, wie laut die Nachtigall geschlagen, wie grün der Wald, den ich durchschritt.
Theodor Storm
Ein Blatt vom Winde hingetrieben, sieht öfters einem Vogel gleich.
Johann Wolfgang von Goethe
Das Leben ist kurz, jedes Blatt werde mit etwas bezeichnet, was unermeßlich ist, und jede Minute zeige etwas Unvergängliches und Ewiges!
Johann Caspar Lavater
Die Geiß hat am Geißblatt – das so schön duftete – kein gutes Blatt gelassen.
Arthur Feldmann
Wir sollten uns sagen, dass wir nur ein Blatt am Baum der Menschheit sind. Ohne die anderen, ohne den Baum können wir nicht leben.
Pau Casals
Denn wir sind nur die Schale und das Blatt: Der große Tod, den jeder in sich hat, das ist die Frucht, um die sich alles dreht.
Rainer Maria Rilke
Kannst du's nicht in Bücher binden, Was die Menschen dir verleih'n, – Gib ein fliegend Blatt den Winden, Muntre Jugend hascht es ein.
Ludwig Uhland
Sommer - entflogener Traum! Und Frühling - welch sagenhaft fernes Gerücht! Ein welkes Blatt treibt still im weiten Raum, und alle wissen: Herbst.
Mascha Kaléko
Liebt die ganze Schöpfung - jedes Blatt und jeden Sonnenstrahl! Wenn ihr das tut, werden sich euch die Geheimnisse des Göttlichen offenbaren.
Fjodor Michailowitsch Dostojewski
Will ich ein Blatt beschreiben, steht schon was drauf.
Manfred Hinrich
Wie ein Blatt vom Baume fällt, so geh ein Mensch aus dieser Welt – die Vögel singen weiter.
Ludwig Pfau
Es gibt nichts Reineres, Unverdorbeneres, kein Wesen, das noch so warm ist vom Gepräge des Schöpfers als die Seele eines Kindes. Siehe das Blatt, die Blume, wenn sie sich eben öffnet – alle Farben sind noch so frisch und lebendig; die Oberfläche ist noch so wollig und fein, noch so zart das ganze Wesen! Und so ist Leib und Seele des Kindes.
Johann Ludwig Ewald
In Erinnerung nur zu schweben wie im Wind ein welkes Blatt, hüte dich! Nur das heißt Leben, wenn dein Heut ein Morgen hat.
Emanuel Geibel
Er ist jung. Er liest nicht vom Blatt ab und nimmt erst recht kein Blatt von den Mund.
Anonym
Vor etwa zehn Jahren waren die Messiasse der deutschen Dichtung so billig wie Brombeeren – in den Blättern, die im Frühling auftauchen und im Herbste eingingen, wimmelte es von Weissagungen. Seitdem ist es stiller und stiller geworden. Die meisten jener Jüngsten sind an der Fremdsucht zugrunde gegangen, und die anderen leben nur insoweit, als Deutsches in ihnen Form gewonnen hat oder zu gewinnen strebt.
Otto von Leixner
Es ist gar nicht so schwer, vom Blatt zu spielen, wenn man es nicht vor den Mund nimmt.
Markus M. Ronner
Von Deinen Möglichkeiten Dir gehört ein ganzer Kasten mit zwölf verschiedenen Wasserfarben; doch wenn Du das Wasser fürchtest, nützen Dir die Farben wenig - Dein Leben bleibt trocken und Dein Blatt leer. Wag den Sprung in's Wasser!
Kristiane Allert-Wybranietz
Was blieb mir noch an des Verlorenen statt? Ein Stück Erinnerung, ein verwelktes Blatt, Das ist des Lebens ganzer Erntesegen.
Henrik Johan Ibsen
BILD ist ein Blatt, das nicht jedem etwas bietet sondern allen nichts.
Hans Magnus Enzensberger
Die Natur ist das weiseste Buch mit schönen Lehren auf jedem Blatt.
Adam Oehlenschläger
Ohne Befehle geht es nicht – und wäre es nach der unmerklichen Art, wie Regen den Wurzeln, Sonne den Blättern, die Blüte ihrem Apfel befiehlt.
Kurt Marti
Das Feigenblatt ist des Feigen Blatt.
André Brie
Ja, der SPIEGEL ist ein gutes Blatt, les' ich jeden Montag.
Erich Honecker
Ist der Mensch nicht veraltet, verwelkt, ist er nicht wie ein abgefallen Blatt, das seinen Stamm nicht wieder findet und nun umher gescheucht wird von den Winden, bis es der Sand begräbt? Und dennoch kehrt sein Frühling wieder!
Friedrich Hölderlin
Ein Augenzeugnis, ein erhaschtes Wort, ein Blatt Papier fällt schwerer in die Waage, als mein lebendigstes Gefühl.
Friedrich Schiller
Mein Lorbeer Glaubt ihr, es ist mir verhaßt, wenn alle Winde es zausen? Nein, mir gebührt nur das Blatt, was sie ihm lassen, mit Recht.
Friedrich Hebbel
Vom Anfang und vom Ende dieser Welt – wir wissen nichts: Denn dieses alten Buches erstes Blatt, sein letztes fehlt.
Abu Talib Kalim
Wie ein Blatt vom Baume fällt, So fällt ein Mensch aus seiner Welt, Die Vögel singen weiter.
Matthias Claudius
Alles, was die Menschheit getan, gedacht, erlangt hat oder gewesen ist: es liegt wie in zauberartiger Erhaltung in den Blättern der Bücher aufbewahrt.
Thomas Carlyle
Der Verkehr mit Büchern ist ein Verkehr mit Geistern. Je höher Geist und Leben steigen, desto flüchtiger ist das Material, worin sie sich ausdrücken. Auf den vergänglichen Blättern der Blume wohnt mehr Geist und Leben als in den plumpen, Jahrtausenden trotzenden Granitblöcken.
Ludwig Feuerbach
Große Taten, wenn sie nicht ein edel Volk vernimmt, sind nicht mehr als ein gewaltiger Schlag vor eine dumpfe Stirne, und hohe Worte, wenn sie nicht in hohen Herzen widertönen, sind wie ein sterbend Blatt, das in den Kot herunterrauscht.
Lorbeer ist ein bittres Blatt, dem, der's sucht, den dem, der's hat.
Auch dein neuer Partner ist kein unbeschriebenes Blatt, sondern ein Buch mit vielen Seiten.
Pavel Kosorin
Im entlaubten Zweige zittert manchmal noch ein grünes Blatt, Das am Baum trotz Sturm und Regen sorgsam sich erhalten hat; Also hält die Seele manchmal als des Glückes letzten Rest Vor der völligen Entsagung eine schöne Täuschung fest.
Franz Ludwig Feodor Löwe
Auch ein unbeschriebenes Blatt kann sich wenden.
Klaus Klages
Ich war einmal ein unbeschriebenes Blatt, doch heute sehe ich vor lauter Korrekturen den Text nicht mehr.
Margot S. Baumann
Eine Frau ist ein Blatt, welches sich immer so wendet und dreht, dass es unbeschrieben erscheint.
Der wahrhaft Ethische nimmt sich die Zeit, einem Insekt, das in einen Tümpel gefallen ist, ein Blatt oder einen Halm zur Rettung hinzuhalten. Und er fürchtet sich nicht, als sentimental belächelt zu werden.
Albert Schweitzer