Zitat Bild
Was uns aus Kinderaugen oft so ahnungsvoll und wie unerschöpflich ansieht, spricht zwanzig Jahre später nur von versteinerten Träumen, verdorrten Schößlingen, verschütteten Brunnen, und schämt sich, daß es noch zuweilen verstohlen, wie ein Karfunkel im Düstern, aufleuchtet; aus dem holden Menschen "Kind" ist die Nutzpflanze "Mann" oder das Gänseblümchen "Frau" geworden.
Adolf von Wilbrandt
Nacht ist es: nun reden lauter alle springenden Brunnen. Und auch meine Seele ist ein sprechender Brunnen. Nacht ist es: nun erst erwachen alle Lieder der Liebenden. Und auch meine Seele ist das Lied eines Liebenden.
Friedrich Nietzsche
Der Brunnen Wasser führt, die Pfeile biegt der Schmied, Der Zimm'rer biegt das Holz, der Weise sich erzieht. (80. Vers)
Dhammapada
Langsam ist das Erlebnis aller tiefen Brunnen.
Manchmal wird das Kind erst beim Namen genannt, wenn es in den Brunnen gefallen ist.
Wolfgang Mocker
Am Brunnen vor dem Tore, Da steht ein Lindenbaum, Ich träumt' in seinem Schatten So manchen süßen Traum. Ich schnitt in seine Rinde So manches liebe Wort, Es zog in Freud' und Leide Zu ihm mich immer fort.
Wilhelm Müller
Ein böses Wort ist wie ein Stein, der in einen tiefen Brunnen geworfen wird: Die Wogen mögen sich glätten, der Stein aber wird auf dem Grund bleiben.
Konfuzius
Fällt von ungefähr ein fremdes Wort in den Brunnen einer Sprache, so wird es solange darin umgetrieben, bis es ihre Farbe annimmt und seiner fremden Art zum Trotze wie ein heimisches aussieht.
Jacob Grimm
München leuchtete. Über den festlichen Plätzen und weißen Säulentempeln, den antikisierenden Monumenten und Barockkirchen, den springenden Brunnen, Palästen und Gartenanlagen der Residenz spannte sich strahlend ein Himmel von blauer Seide, und ihre breiten und lichten, umgrünten und wohlberechneten Perspektiven lagen in dem Sonnendunst eines ersten, schönen Junitages.
Thomas Mann
Das Leben ist ein Born der Lust; aber wo das Gesindel mittrinkt, da sind alle Brunnen vergiftet.
Erst wenn der Brunnen trocken ist, schätzt man das Wasser.
Sprichwort
Die Liebe ist ein Brunnen, aus dem wir nur soviel trinken, als wir hinein geschöpft haben, und die Sterne, die aus ihm blinken, sind nur unsere Augen, die hineinsehen.
Stendhal
Eimer in leere Brunnen hinablassen und über dem Heraufziehen leerer Eimer alt werden.
William Cowper
Man kann ebensogut zu tief als zu oberflächlich sein und vergessen, dass die Wahrheit nicht immer in einem tiefen Brunnen, sondern oft dicht vor unseren Augen liegt, und dass man durch ein allzu eifriges sich Verbohren in einen Gegenstand seinen Gedanken die Kraft nimmt.
Edgar Allan Poe
Wenn du in einem Brunnen sitzt, erscheint dir der Himmel wie eine kleine runde Scheibe.
Laozi
Lobe den Brunnen, in den deine Schwiegermutter gefallen ist, aber schöpfe kein Wasser daraus.
Die wahre Liebe verausgabt sich nicht. Je mehr du gibst, umso mehr verbleibt dir. Und wenn du dich anschickst, aus dem wahren Brunnen zu schöpfen, spendet er um so mehr, je mehr du schöpfst.
Antoine de Saint-Exupery
Der Brunnen genügsamer Zufriedenheit muß in der Seele entspringen.
Samuel Johnson
Liebe ist ein Brunnen aus Sorge und Angst.
Ovid
Sparsamkeit ist ein großer Brunnen von Einkommen.
Marcus Tullius Cicero
Ich bin der Eimer, den das Schicksal in den Brunnen wirft, um euch herauszuziehen.
Johann Wolfgang von Goethe
Bist du der Brunnen, aus dem ich schöpfe? Oder bin ich der Brunnen, dessen Quelle du freilegtest, bis er zu fließen begann?
Tilly Boesche-Zacharowski
Alle Menschen, die nicht wissen, wo sie nach der Wahrheit suchen sollen, außer in dem flachen Brunnen ihres eigenen Denkens, werden dort nichts weiter finden als ihr eigenes Spiegelbild und glauben, es sei das, wonach sie suchen.
James Russell Lowell
Wenn du in einen tiefen Brunnen springst, ist das Schicksal nicht verpflichtet, dich von dort herauszuholen.
Thomas Fuller
Nur einer gräbt den Brunnen; doch viele kommen, um daraus zu trinken.
Wer Obst isst, soll an den denken, der den Baum gepflanzt hat, wer Wasser trinkt, soll dem danken, der den Brunnen gebohrt hat.
Der Frosch, der im Brunnen lebt, beurteilt das Ausmaß des Himmels nach dem Brunnenrand.
Immer von neuem die Mission seiner Nation erkennen, heißt sie in den Brunnen tauchen, der ewige Jugend gibt; immer dieser Mission dienen, heißt höhere Zwecke erwerben und mit ihnen höheres Leben.
Paul de Lagarde
Den Trunk ist dir kein Brunnen, kein Baum den Apfel schuldig.
Friedrich Wilhelm Weber
Die Dummheit der anderen ist dem einen ein unerschöpflicher Brunnen der Weisheit.
Alois Essigmann
Und mancher, der sich vom Leben abkehrte, kehrte sich nur vom Gesindel ab: Er wollte nicht Brunnen und Flamme und Frucht mit dem Gesindel teilen.
Kinder sind wie Brunnen, man sieht nie ganz auf den Grund.
René Bazin
Aus kleinen Brunnen trinkt man ebenso gut als aus großen.
Typisch Mensch: Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, fängt er an, Zäune um den Brunnen zu ziehen.
Wolfgang J. Reus