Zitat Bild
Die zerrissenen Konturen der Berge werden oft durch eine weiße Schneedecke zu einfachen und sanften Linien; so deckt ein Leichentuch auch die Charakterschroffen eines Menschen zu.
Ida Boy-Ed
Kunstwärter müssen dann der Dummheit Blöße decken, und ein gelehrt Zitat macht Zierden selbst zu Flecken.
Gotthold Ephraim Lessing
Ahnung sieht vom fernen Gipfel Oft das Künft'ge scharf und klar; Näher decken Busch und Wipfel Was von weitem deutlich war.
Emanuel Geibel
Laß der Gewohnheit Macht wie einen Mantel dich decken. Ist dir der Mantel zur Last, wohl dir, freierer Mann!
Friedrich Ludewig Bouterweck
Ich dachte auch, der spinnt. Als Reck kam, konnten wir gar nicht mehr alle decken.
Ede Geyer
Die politische Strategie junger Revolutionäre deckt sich häufig mit dem olympischen Gedanken: Die Teilnahme ist wichtiger als der Sieg.
Werner Schneyder
Der weite, schmutzige Mantel des politischen Interesses deckt alle zu.
August von Kotzebue
Und ein jeder, ein jeder deckt Irrtümer auf, Zeit seines Wandelns. Aber er zieht es vor, es mit ins Grab zu nehmen. Weshalb? Aus Schadenfreude!
Peter Altenberg
Der schlimmste der Menschen ist der, wer keine Entschuldigung annimmt, keine Sünde deckt und keinen Fehler vergibt.
Sprichwort
Diese Staatsbediensteten haken und greifen wie Schindeln, um einander zu halten und zu decken.
Jean Paul
Wenn ich herausfinden will, wie klug oder wie dumm, wie gut oder wie böse einer ist oder was er im Augenblicke denkt, so ahme ich genau seinen Gesichtsausdruck nach und warte ab, was für Gedanken und Gefühle in meinem Herzen aufsteigen, um sich mit jenem Ausdruck zu decken.
Edgar Allan Poe
Weder Beobachtungen noch Versuche decken die letzten Gründe auf, noch bauen sie eine Brücke vom Sinnlichen zum Übersinnlichen, vom Leib zur Seele, von der Materie zum Geist. Kein Hebel sprengt das Tor zu dem innersten Geiste, kein Werkzeug rollt den Schleier der Isis auf.
August Boeckh
Abscheu Heuchler, ferne von mir! Besonders du, widriger Heuchler, Der du mit Grobheit glaubst Falschheit zu decken und List.
Friedrich Schiller
Du gehst mit ihm, dir ist nicht mehr so schwer. Dir ist, als ob dich große Flügel decken.
Gustav Schüler
Auch das beste Make up deckt keinen Charakter ab
Anke Maggauer-Kirsche
Die Zeitung deckt unseren täglichen Bedarf an Vergänglichkeit.
Ernst Schröder
Es ist äußerst schwer, fremde Meinungen zu referieren, besonders wenn sie sich nachbarlich annähern, kreuzen und decken.
Johann Wolfgang von Goethe
Der Aphorismus deckt sich nie mit der Wahrheit; er ist entweder eine halbe Wahrheit oder anderthalb.
Karl Kraus
Wie mancher, wie manche, decken ihren Lebenswandel durch Scheinheiligkeit? Sie sind die Ersten, und die Letzten, bei dem Gebete, in den Kirchen; in ihren Wohnungen aber herrschen Sünde und Verbrechen.
Abraham a Sancta Clara
Was zeigt Trunkenheit nicht an? Sie deckt Verborgenes auf.
Horaz
Der beste Freund, den ein großer Mann finden kann, ist der, der es übernimmt, seine Menschlichkeiten vor der Welt zu decken.
Karl Gutzkow
Die guten Zeiten decken Fehler zu. Schwierige Zeiten lassen sie dafür um so offener zum Vorschein kommen.
Winfried M. Bauer
Die Koreaner stinken zwar nach Knoblauch, das ist aber noch lange kein Grund, sie nicht zu decken!
Wolfgang Ley
Die Weiber haben wenigstens Toiletten. Aber womit decken die Männer ihre Leere?
Die Einsamkeit deckt immer wieder das Ausmaß der Verzweiflung auf...
Elmar Kupke
Vernunft und Glaube Nur das Dunkel der Nacht enthüllt uns die höheren Welten, Blendendes Sonnenlicht deckt sie mit nichtiger Luft. Also Vernunft: Die Erderleuchterin hellet die Nähe, Aber verbirgt uns das Land, welches dem Glauben nur strahlt.
Johann Gaudenz von Salis-Seewis
Antwort auf eine schwere Beleidigung: Ach! Das sagen Sie doch nur, um mich zu decken.
Jules Renard
Ein Reis vom Narrenbaum trägt jeder, wer es sei, Der eine deckt es zu, der andre trägt es frei.
Friedrich von Logau
Die Kunst aber, oder vielmehr die Gewandtheit, im gesellschaftlichen Tone zu sprechen, und sich überhaupt modisch zu zeigen, welche, vornehmlich wenn es Wissenschaft betrifft, fälschlich Popularität genannt wird, da sie vielmehr geputzte Seichtigkeit heißen sollte, deckt manche Armseligkeit des eingeschränkten Kopfs. Aber nur Kinder lassen sich dadurch irre leiten.
Immanuel Kant
Politik ist die Kunst, das eigene Wunschdenken für die anderen so zu formulieren, dass sich ihr Wunschdenken damit deckt.
Anonym
Man offeriert den Damen Sekt, bevor man sie mit Samen deckt.
Georg Kreisler
Genug, wenn Fehler sich mit größerer Tugend decken; Die Sonne zeugt das Licht, und hat doch selber Flecken.
Albrecht von Haller
Was heißt die Zukunft, die uns Gräber decken?
Ein Reis vom Narrenbaum trägt jeder, wer er sei. Der eine deckt es zu, der andre trägt es frei.
Angelus Silesius
Glaube und Tat Was auf das Leben folgt, deckt tiefe Finsternis; was zu tun gebührt, des nur sind wir gewiß. Dem kann kein Mißgeschick, kein Tod die Hoffnung rauben, der glaubt, um recht zu tun, um froh zu glauben.
Dienen muß der faltenreiche Kirchenmantel hundert Zwecken: Ehrsucht, Habsucht, Machtgelüste muß er decken.
Friedrich Wilhelm Weber
Genie ist eine Dornenkrone und der Geschmack ein Purpurmantel, der einen zerfleischten Rücken deckt.
Johann Georg Hamann
Liebe deckt alle Vergehen zu.
Bibel
Nur beim Dilettanten decken sich Mensch und Beruf.
Egon Friedell
Gewissen ist der elastischste Stoff, heut' kann man's kaum über Maulwurfshügel spannen, morgen deckt man ganze Berge damit zu.
Johann Nestroy