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Es ist ein Zeichen reicher und wahrer Veranlagung, wenn dem Menschen keine Arbeit zu niedrig dünkt und kein Gedanke zu hoch.
Ferdinande von Brackel
Manche Wege dünken uns nur so weit weil wir so schnell gehen
Anke Maggauer-Kirsche
Es dünkt mich, daß der Trieb des Lernens heftiger und wirksamer ist als der Erfolg der Lehre.
Jacob Grimm
Ja, was einem schön und löblich dünkt, Auch jedem andern schön und löblich dünkte, Kein Streit noch Zwist entzweite dann die Welt!
Friedrich Schiller
Die Musik dünkt mich manchmal eine Perlenkette von Küssen.
Carl Ludwig Schleich
Es dünkt dem Menschen, als sei er in einem Gespräch begriffen und irgend ein unbekanntes geistiges Wesen veranlasse ihn auf eine wunderbare Weise zur Entwicklung der evidentesten Gedanken.
Novalis
Die Nachkommen dünken sich immer klüger als die Vorfahren.
Sprichwort
Der Mai des Lebens steht nicht lang in Blüte, er dünkt uns wie ein Traum in seiner Flucht; doch nur dem Aug' entfleit er: Im Gemüte reift manche seiner Blüten uns zur Frucht.
Friedrich von Bodenstedt
Witz und Verstand Ein männlicher Verstand, so dünkt mich, übertrifft Weither gesuchten Witz in einer Überschrift: Der erste gleicht der Frucht, die reif vom Baume fällt, Der andre der, die man durch Schütteln erst erhält.
Christian Wernicke
Mich dünkt, ich hör' einen ganzen Chor von hunderttausend Narren sprechen.
Johann Wolfgang von Goethe
Wir dünken uns frei, und der Zufall führt allgewaltig an tausend fein gesponnenen Fäden fort.
Heinrich von Kleist
Wer dünkt sich wohl reiner als ein Schuldiger, der freigesprochen wurde?
Otto Weiß
Es gibt keinen Zufall; und was blindes Ungefähr nur dünkt, gerade das steigt aus den tiefsten Quellen.
Mich dünkt, daß diejenigen eine geringe Meinung von ihrer Seele haben, die ihr ganzes Einkommen in die Verpflegung des Körpers ausgegeben und nichts davon anwenden, um sich die Mittel und Beihilfen der Erkenntnis zu verschaffen, und es mit Zufriedenheit ertragen, wenn ihr Geist öffentlich in einer bunten Livree erborgter Lumpen sich zeigt.
John Locke
Auf Charakter, dünkt mich, komme es bei unserer Existenz am meisten an.
Johann Gottfried Herder
Warum das Vergangene uns so lieblich dünkt? Aus demselben Grunde, warum eine Graswiese mit Blumen aus der Entfernung ein Blumenbeet scheint.
Franz Grillparzer
Eine brave Mutter, die ihre Kind selber lehrt, ist immer das, was mich auf Gottes Boden das Schönste dünkt.
Jeremias Gotthelf
Die Weltgeschichte, die sich dünkt was Rechtes, ist die Zoologie des Menschengeschlechtes.
Ja, mich dünkt zuweilen, der Teufel, der Adel und die Jesuiten existieren nur so lange, als man an sie glaubt.
Heinrich Heine
An Sterbebetten ist es wie mit dem Klugwerden, das verachtet und verläßt, was groß dünkt, um zu bewahren, was groß ist.
Hermann von Bezzel
Doch dünkt mich keine Sünde, den betrügen, Der als falscher Spieler hofft zu siegen.
William Shakespeare
Gegen das Kleine stachlicht zu sein, dünkt mich eine Weisheit für Igel.
Friedrich Nietzsche
Wenn ich diese Weltkugel oder besser dies Kügelchen in den Blick nehme, dann dünkt mich, Gott hat es einem bösartigen Wesen überlassen.
Voltaire
Manches wird in der Erinnerung zu Gold, was in der Gegenwart wie Blei dünkt.
Marie Louise von François
Was da ist, widert dich an, es dünkt erfreulicher dich das Ferne.
Euripides
Besser dünkt ja allen, was vergangen ist.
Eduard Mörike
Niemand kann mich zwingen, auf seine Art glücklich zu sein, sondern ein jeder darf seine Glückseligkeit auf dem Wege suchen, welcher ihm selbst gut dünkt, wenn er nur der Freiheit anderer, einem ähnlichen Zwecke nachzustreben, nicht Abbruch tut.
Immanuel Kant
Aber durchaus bedient Rabener sich der direkten Ironie zu viel, daß er nämlich das Tadelnswürdige lobt und das Lobenswürdige tadelt, welches rednerische Mittel nur höchst selten angewendet werden sollte; denn auf die Dauer fällt es einsichtigen Menschen verdrießlich, die schwachen macht es irre und behagt freilich der großen Mittelklasse, welche, ohne besonderen Geistesaufwand, sich klüger dünken kann als andere.
Eins nur dünkt mich wert, darum zu werben: Sieggesättigt, aller Wonnen trunken, sterben.
Annette von Droste-Hülshoff
Welch ein Mädchen ich wünsche zu haben? Ihr fragt mich. Ich hab sie, wie ich sie wünsche, das heißt, dünkt mich, mit wenigem viel. An dem Meere ging ich, und suchte mir Muscheln. In einer fand ich ein Perlchen, es bleibt nun mir am Herzen verwahrt.
Schlaf ohne Traum dünkt uns das höchste Glück nach eines sauren Tages Last und Plage.
George Gordon Byron
Laß dich nicht klüger dünken denn die Alten, denn sie haben es auch von ihren Vätern gelernt.
Bibel
Doch es muss jeder machen und tun, was ihm das beste dünkt.
Mich dünkt immer, die ganz schlechten Schriftsteller sollte man immer in den gelehrten Zeitungen ungeahndet lassen. Die gelehrten Zeitungsschreiber verfallen in den Fehler der Indianer, die den Orang-Utang für ihresgleichen und seine natürliche Stummheit für Eigensinn halten, von welchem sie ihn durch häufige Prügel vergeblich abzubringen suchen.
Georg Christoph Lichtenberg
Ein Reicher dünkt sich weise zu sein; aber ein verständiger Armer durchschaut ihn.
Es ist alberner Dünkel, das zu mißachten und als falsch anzunehmen, was uns nicht wahrscheinlich dünkt.
Michel de Montaigne
Wer sich nicht zuviel dünkt, ist viel mehr, als er glaubt.
Mich aber dünkt: es war immer so zu Zeiten Sokrates' wie zu Zeiten Jesu! zu Zeiten Galilei's wie zu Zeiten Luthers!
Cäsar Flaischlen
Wenn ich Freude daran hätte, mit Nüßchen und Kreiseln zu spielen, warum nicht? Der Genuß kennt keinen Ehrgeiz. Er dünkt sich reich genug und begehrt nicht den Zusatzwert des Ruhms; ihm ist's im Schatten wohler.
Kühn ist menschlicher Wahn, stolz dünkt er (der Mensch) sich mächtig im Weltall! Eintagsfliege vermeint, ähnlich den Göttern zu sein.
Siegfried August Mahlmann