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Oh nimm die Stunde wahr, eh sie entschlüpft. So selten kommt der Augenblick im Leben, der wahrhaftig wichtig ist und groß.
Friedrich Schiller
Wenn man Zeuge ist, wie in öffentlichen Versammlungen von Arbeitern Tausende jubeln, wenn ein zungenfertiger Wortheld über Gott und Religion höhnt und witzelt, dann entschlüpft uns leicht der Ausruf: Was müssen die Kirchen gesündigt haben, daß es bei Tausenden so weit gekommen ist!
Otto von Leixner
Indes das Leben andern zwischen Hoffen und Wünschen, zwischen Zorn und Furcht entschlüpft, nimm du den Tag, der anbricht, für den letzten: So wird dir jede unverhoffte Stunde, die noch hinzukommt, desto werter erscheinen.
Horaz
Anatomieren magst du die Sprache, doch nur ihr Kadaver; Geist und Leben entschlüpft flüchtig dem Skalpell.
Johann Wolfgang von Goethe
In der Freundschaft vertrauen wir ein Geheimnis an; in der Liebe entschlüpft es uns.
Jean de la Bruyère
Das Rechte, das ich viel getan, Das ficht mich nun nicht weiter an, Aber das Falsche, das mir entschlüpft, Wie ein Gespenst mir vor Augen hüpft.
Freunde gibt es genug, doch sind sie wie der Aal, der meistens entschlüpft und Reißaus nimmt, wenn man glaubt, ihn ganz fest und sicher zu haben.
Abraham a Sancta Clara
Die Natur ergibt sich nicht einem jeden. Sie erweist sich vielmehr gegen viele wie ein neckisches junges Mädchen, das uns durch tausend Reize anlockt, aber in dem Augenblicke, wo wir es zu fassen und zu besitzen glauben, unsern Armen entschlüpft.
Die Wahrheit entschlüpft der Festlegung, wie die Tatsachen aus dem Gedächtnis fliehen. Ein reger Geist sieht die Dinge immer wieder aus einem anderen Blickwinkel, sodaß er ein und dieselbe Meinung bald vertritt, bald verwirft – wie man ja auch den Geschmack nicht beständig nennen könnte: er wird der reizvollsten Dinge bald müde und wechselt wie unsere Stimmungen.
Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues
Die Natur ergibt sich nicht einem jeden. Sie erweist sich vielmehr gegen viele wie ein neckisches junges Mädchen, das uns durch tausend Reize anlockt, aber in dem Augenblick, wo wir es zu fassen und zu besitzen glauben, unsern Armen entschlüpft.
Johann Peter Eckermann