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Da nun die Ehe ein Knoten ist, den erst der Tod wieder löst, so sollen die Bänder, welche diesen Knoten bilden, einander ähnlich sein und aus den gleichen Fäden bestehen.
Miguel de Cervantes
Denn ich halte davor, der Dichter soll seine Umrisse auf ein weitläufig gewobenes Zeug aufreißen, damit der Musikus vollkommenen Raum habe, seine Stickerei mit großer Freiheit und mit starken oder feinen Fäden, wie es ihm gutdünkt, auszuführen. Der Operntext soll ein Karton sein, kein fertiges Bild.
Johann Wolfgang von Goethe
Die Politik ist doch ein merkwürdiges Gebiet, Theater, worin wie ein Narr sitzt, wer nicht hinter die Kulissen sieht. Und was dort hinten spielt, ist die List. Sie ist eine kleine Kraft, namentlich wo sie mit sehr vielen und verwickelten Fäden zu schalten hat, aber sie ist doch ein Element niederer Art.
Friedrich Theodor Vischer
Jede Bekanntschaft, die wir machen, ist ein Zauberkreis, in den wir gedankenlos hineintreten; er umzieht uns mit geheimnisvollen Fäden, deren Verschlingungen nicht abzusehen sind. Der unbedeutendste Mensch kann den entscheidensten Einfluß auf unser Schicksal nehmen.
Albert Traeger
Es fehlt ein Kanzler; der die Fäden zusammenführen könnte oder wollte.
Meinhard Miegel
Geschichtenerzählen bedeutet nicht das Herstellen von Leitungen zwischen meinem Mund und euren Ohren, es ist das Legen sehr feiner Fäden zwischen meinem und eurem Herzen.
Folke Tegetthoff
Leben muß man und lieben, es endet Leben und Liebe, Schnittest du, Parze, doch nur die Fäden zugleich.
Denke daran, daß das, was dich wie an unsichtbaren Fäden hin und herzieht, in deinem Inneren verborgen ist.
Marc Aurel
Vorschriften, Regeln und oft sinnlos verfasste Gesetze beeinträchtigen immer mehr unsere Eigenständigkeit und machen uns zu Marionetten, deren Fäden von Menschen gezogen werden, die im Paragraphenreiten eine olympiaverdächtige Sportart sehen.
Marliese Zeidler
Dem Ochsen ist es einerlei, ob ein Mädchen die Wäscheleine ausspannt, die Spinne Fäden zum Netz zieht oder die Parze Schicksalsfäden spinnt – es fällt dabei doch nichts zum Fressen ab.
Ernst Woldemar Sacks
Es hängt Roheit des Gemüts durch viele Fäden mit mangelhafter intellektueller Bildung zusammen. Dem blöden Auge des geistig Ungebildeten entgehen die zarteren sittlichen Verhältnisse fast ganz. Hierauf beruhen hauptsächlich die natürlichen Standesunterschiede der Menschen, daß sich mit einem gleichen Grad der Intelligenz ein durchschnittlich gleicher Grad von Gemütsbildung verbindet.
Theodor Waitz
Daß langes Schauen zweifellos erblinde, Und wer den Fäden rastlos nachgespürt, Daß dieser, gleich dem überreizten Kinde, So dümmer wird, je länger er studiert?
Annette von Droste-Hülshoff
Karma ist die ewige Bestätigung der menschlichen Freiheit... Unsere Gedanken, unsere Worte und Taten sind Fäden in einem Netz, das wir uns umhängen.
Vivekananda
Alles Gewohnte zieht ein immer fester werdendes Netz von Spinnweben um uns zusammen; und alsbald merken wir, dass die Fäden zu Stricken geworden sind und dass wir selber als Spinne in der Mitte sitzen, die sich hier gefangen hat und von ihrem eigenen Blute zehren muss.
Friedrich Nietzsche
Ein klassisches Kunstwerk: Man sieht die Fäden nicht heraushängen, an denen die Puppen gezogen werden.
Wilhelm Raabe
Marionetten, die sich die Taschen vollstopfen, vergessen, dass sie an Fäden hängen.
Jacques Wirion
Die Menschheit wird sich selber nicht entrinnen, Denn ob sie scheinbar auch nach außen leiten: Die Fäden führen doch zuletzt nach innen.
Ferdinand von Saar
Einer zieht die Fäden, damit der andere hüpfen kann.
Katharina Eisenlöffel
Ein selig Teil In meiner langen Leidensruh Ward mir ein selig Teil: Den Fäden seht ich staunend zu, Daraus Gott wirkt mein Heil.
Elisabeth Josephson-Mercator
Wer die Fäden für andere zieht, meint es nicht immer gut.
Klaus Ender
Wenn alle Stricke reißen, muß jemand die Fäden in der Hand behalten.
Walter Ludin
Marionetten sind froh, wenn der Puppenspieler nicht von ihnen verlangt, ihre eigenen Fäden ziehen zu müssen.
Pavel Kosorin
Im Leben sollten alle Fäden durcheinanderlaufen, damit es ein Gewebe gibt; niemand ist berufen, sich für sich selbst abzuhaspeln, und wer den Goldfaden hat, wird von sich selbst glänzen.
Friedrich Hebbel
So leicht ist es, das Volk zu führen; aber es muß die Fäden nicht spüren, mit denen man es bindet.
Johann Heinrich Pestalozzi
Das Festeste, wovon wir wissen, sind die unsichtbaren Fäden von Herz zu Herz.
Christian Gottfried Nees von Esenbeck
Auf des eignen Lebens Bahnen Schau nur unbestochnen Blicks, Und die Fäden des Geschicks Wirst du auch im Weltlauf ahnen.
Emanuel Geibel
Ich gehe langsam in den Laubengängen und zwischen den Wiesen hin und kann den Fuß auf keine Stelle setzen, die nicht vor langer, langer Zeit, oder vor einer noch nicht fernen, ein mir teurer Mensch betreten hat. Sie alle haben den dankbaren, fruchtbaren Boden unserer Heimat geliebt, und wenn ich über ihn hinschreite, umgeben sie mich, die Erbin dieser Liebe, sie mir ins Dasein, ich ihnen in den Tod getreu. Die Erinnerung knüpft ihre feinen, starken Fäden, tragt mir liebe Bilder, liebe Worte zu.
Marie von Ebner-Eschenbach
Grobe Fehler werden oft, wie dicke Seile, aus einer Vielzahl dünner Fäden gemacht.
Victor Hugo
Die Beaufsichtigung der Maschinen, das Anknüpfen zerrissener Fäden ist keine Tätigkeit, die das Denken des Arbeiters in Anspruch nimmt, und auf der anderen Seite wieder derart, dass sie den Arbeiter hindert, seinen Geist mit anderen Dingen zu beschäftigen.
Friedrich Engels
Er hat mich einiger Fäden des frömmsten Geifers gewürdigt und sein geweihtes Pfui über mein Werkchen ausgespuckt.
Georg Christoph Lichtenberg
Wenn ein Strang soviele Fäden hat, gibt es leicht Knoten.
Honore de Balzac
Ein Satz ist nicht einsam, er hat hundert Fäden zu anderen Sätzen, ein Mensch ist nicht einsam...
Manfred Hinrich
Wir dünken uns frei, und der Zufall führt allgewaltig an tausend fein gesponnenen Fäden fort.
Heinrich von Kleist
Wer alle Fäden in der Hand hat, kann leicht einen Strick daraus drehen.
Anonym
Das beste Mittel, glücklich zu werden, ist, wie eine Spinne aus sich heraus nach allen Seiten ein Netz aus Liebe zu spinnen und mit dessen klebrigen Fäden alles einzufangen, was des Weges kommt.
Lew Nikolajewitsch Tolstoi
Ein Weib, das treu und still dem eignen Hause lebt, In seiner Kinder Schicksal goldne Fäden webt.
Otto von Leixner
Das uneingeschränkte, exakte Befolgen aller Normen und Vorschriften der Staatsgewalt macht den Menschen zu einer Marionette, die – überdrüssig – irgendwann ihre Fäden abschneidet und sich entweder Schlaftabletten oder eine Schrotflinte kauft... Amok.
Arthur Schopenhauer