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Es gehört nicht weniger Geist und Erfindung dazu, einen Gedanken, den man in einem Buche findet, richtig anzuwenden, als der Autor dieses Gedankens zu sein.
Pierre Bayle
Das Wort ist der Feind des Gedankens.
Friedrich Nietzsche
Liebet die Tiere! Ihnen gab Gott ein Ahnen des Gedankens und eine harmlose ungetrübte Freude. Die Trübet Ihnen nicht, quält Sie nicht und nehmt Ihnen nicht die Lust am Dasein, "stellt euch nicht gegen Gottes Gedanken! Mensch überhebe dich nicht über die Tiere: Sie sind ja Sündlos, du aber in all deiner Herrlichkeit, bringst die Erde zum Eitern, durch dein Erscheinen auf Ihr", Oh Weh, fast ein Jeder von uns!
Fjodor Michailowitsch Dostojewski
Laune ist der körnigte Ausdruck eines naiven Gedankens.
Theodor Gottlieb von Hippel
Die Religionsfreiheit ist die Freiheit des Gedankens, des Gewissens und des Lebens in Sachen der Religion; die Freiheit zu glauben und nicht zu glauben, die Freiheit für Gelehrte, für die Priester und für die Gläubigen. Der Staat schuldet ihnen allen dasselbe Maß und denselben Schutz in der Ausübung ihres Rechtes.
François Pierre Guillaume Guizot
Übertreibung ist der Feind jedes Gedankens.
Louis Begley
Das Auge kann den Zustand unserer Seele malen; aber die Hand teilt gleichzeitig die Geheimnisse des Körpers und die des Gedankens mit.
Honore de Balzac
Das Weltall, das sich widerspiegelt in dem kleinen schwarzen Punkt unseres Augapfels, wir nehmen es auf in seiner ganzen Größe, in die Unermeßlichkeit unseres Gedankens.
Julie Burow
Jeder Satz ist der Schatten eines Gedankens, jeder Gedanke ist der Schatten eines Hintergedankens.
Walter Hilsbecher
Mehr noch als im Großen erprobt sich die Triebkraft des Gedankens im Kleinen, mehr als im Zentrum in der Peripherie.
Rudolf von Jhering
Mancher Aphorismus ist das Grabmal eines frühzeitig verstorbenen großen Gedankens.
Hermann Bahr
Der Erfolg muss immer an den Anfang eines Gedankens gestellt werden.
Maria Theresia Radloff
Sprache ist der Papagei des Gedankens, und ein schwer gelehriger, nichts weiter.
Friedrich Hebbel
Die Philosophie ist das Mikroskop des Gedankens.
Victor Hugo
Die Unabhängigkeit des Gedankens ist der höchste Adel.
Anatole France
Die Richtigkeit des Gedankens ist die Hauptsache, daraus entwickelt sich das Richtige der Behandlung.
Johann Wolfgang von Goethe
Des Gedankens Atem ist der Zweifel.
Alois Essigmann
Der Vater des Gedankens kann sich ungezählter Kinder erfreuen.
Peter E. Schumacher
Schelmisches Erröten ist nur ein schillerndes Entweichen des Gedankens.
Thomas Moore
Die Anlage der Deutschen zur Dichtkunst beruht auf keinem Übermaß von Phantasie, sondern nur auf der uns eigenen Vermählung des Gedankens mit dem Gemüt.
Karl Gutzkow
Der Aphorismus ist kein Fragment, sondern die kürzeste Formulierung eines abgeschlossenen Gedankens.
Ernst Reinhardt
Wort: Humus des Gedankens.
Manfred Hinrich
Die wirklichen Gedanken gehen bei wirklichen Dichtern alle verschleiert einher wie die Ägypterinnen: Nur das tiefe Auge des Gedankens blickt frei über den Schleier hinweg.
Der Aphorismus: das komplett abgespeckte, schaurig schöne Skelett eines Gedankens.
Klaus D. Koch
So ist Schicksal ein Name für Tatbestände, die noch nicht durch das Feuer des Gedankens gegangen, und für Ursachen, die noch nicht erkannt sind.
Ralph Waldo Emerson
Die Sprache Mutter des Gedankens? Dieser kein Verdienst des Denkenden? O doch, er muß jene schwängern.
Karl Kraus
Gefühl: kränkelnder Halbbruder des Gedankens.
Ambrose Bierce
Der Aphorismus gibt dem Rohdiamanten des Gedankens den feinsten Schliff, die letzte Fassung.
Erwin Koch
Die Mutter des Gedankens muß nicht seinen Vater verraten.
Nur im Fluß bleiben, nur nicht zur Spinne eines Gedankens werden.
Christian Morgenstern
Das Dogma, d.h. ein Glaubenssatz kann ein Heim des Gedankens sein, aber auch sein Gefängnis. Ein gefangener Gedanke verliert aber seine Kraft, oder er entflieht.
Otto von Leixner
Die Sprache ist die Mutter, nicht die Magd des Gedankens.
Es gibt kaum etwas Empörenderes als die sklavische Furcht, die der Autoritätsglaube dem Menschen einprägt und einbrennt; ein Gefühl, dessen blasse Nachtschatten bis in die späte Reife des Denkenden hineinreichen. Wie lange währt es, bis man diese beschämenden Fußfesseln des freien Gedankens nicht nur ganz abgeschüttelt, nein, auch sich völlig aus den Augen geschafft hat!
Der Staatsanwalt konnte sich des Gedankens nicht erwehren, daß die Strafe oft viel mehr Schaden bringt als das Verbrechen.
Anton Tschechow
Wo echter Hang zum Nachdenken, nicht bloß zum Denken dieses oder jenes Gedankens herrscht, da ist auch ein Fortschreiten.
Novalis
Der Wunsch ist zwar oft der Vater des Gedankens, aber recht selten die Mutter der Weisheit.
Werner Mitsch
Einsamkeit ist eine Feindin, mit der man ringen muß – Tag und Nacht – bis die Überwundene uns ihre köstlichsten Gaben reicht: Freiheit des Herzens, Freiheit des Gedankens, Freiheit des Willens. Der einsamste Mensch vermag Kräfte der Seele zu gewinnen, die der in tausend irdische Liebesbande Verstrickte nie erfassen kann.
Fritz Reuter
Die Sprache ist die Wirklichkeit des Gedankens.
Karl Marx
Daß wir die Übel, die wir haben, lieber ertragen, als zu Unbekanntem fliehn. So macht Bewußtsein Feige aus uns allen; der angebornen Farbe der Entschließung wird des Gedankens Blässe angekränkelt; und Unternehmungen voll Mark und Nachdruck durch diese Rücksicht aus der Bahn gelenkt, verlieren so den Namen Handlung.
William Shakespeare
An Gott glauben heißt an die Macht des Geistes, des Gedankens, des Willens glauben. An Gott glauben, heißt an die unbeschränkte Allmacht, aber auch an die unbedingte Güte des höchsten Quellgrundes glauben.
Herman Schell