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Es gibt nichts Reineres, Unverdorbeneres, kein Wesen, das noch so warm ist vom Gepräge des Schöpfers als die Seele eines Kindes. Siehe das Blatt, die Blume, wenn sie sich eben öffnet – alle Farben sind noch so frisch und lebendig; die Oberfläche ist noch so wollig und fein, noch so zart das ganze Wesen! Und so ist Leib und Seele des Kindes.
Johann Ludwig Ewald
Der Erfolg ist nur der Tat Gepräge, nicht ihr Wert.
Laurenz Müllner
Im übrigen aber wird China Motto werden und eine ungeheure Mittelmäßigkeit dem deutschen Leben das Gepräge geben.
Hermann Bahr
Das ist des Lyrikers Kunst, aussprechen, was allen gemein ist, Wie er's im tiefsten Gemüt neu und besonders erschuf; Oder dem Eigensten auch solch allverständlich Gepräge Leihn, daß jeglicher drin staunend sich selber erkennt.
Emanuel Geibel
Was ist das Leben des Heuchlers? Ein lebenslänglicher Widerspruch mit sich selbst. Er ist ein Schauspieler, den man öffentlich nie in seiner wahren Gestalt und Denkart, sondern in seiner künstlich angenommenen Rolle das vorstellen sieht, was er nicht ist; eine falsche Münze, in sich ohne Werth, die durch äußeres Gepräge den Unerfahrnen, oder Gutmüthigen täuscht.
Heinrich Zschokke
Jede Nation hat ihr eigenthümliches Gepräge, sie hat eine Volksseele.
Hedwig Dohm
Das Leben, mit seinen stündlichen, täglichen, wöchentlichen und jährlichen, kleinen, größern und großen Widerwärtigkeiten, mit seinen getäuschten Hoffnungen und seinen alle Berechnung vereitelnden Unfällen, trägt so deutlich das Gepräge von etwas, das uns verleidet werden soll, daß es schwer zu begreifen ist, wie man dies hat verkennen können und sich überreden lassen, es sei da, um dankbar genossen zu werden, und der Mensch, um glücklich zu sein.
Arthur Schopenhauer
Alles, was aus Furcht oder Angst geschieht, trägt auch das Gepräge davon.
Friedrich II. der Große
Geh' so still du magst deine Wege, es drückt die Zeit dir ihr Gepräge, es drückt dir ihr Gepräge die Welt auf dein Antlitz, wie Fürten aufs Geld.
Friedrich von Bodenstedt
Jeder ist entsprossen aus einem uralten Königsstamm. Aber wie wenige tragen noch das Gepräge dieser Abkunft?
Novalis
Ein sogenannter Mann von Welt ist oft nichts weiter als eine abgegriffene Münze, deren Gepräge, deren Charakter man nicht mehr erkennt. Durch den Probierstein nur erfährt man genau, ob ihr Metall edel oder unedel, und der beste Probierstein ist die Selbstverleugnung.
Wilhelm Foerster
Nichts ist richtiger, als daß schon im Kinde der Mann steckt, aber es steckt darin wie die Natur in einem rohbehauenen Block, wie im Rundstück die Münze - das entscheidende Gepräge, unter dem es dann von Hand zu Hand geht, gibt nach langem Schmelzen und Schieben und Schneiden erst ein später, kurzer, entscheidender Schlag.
Hans von Hopfen
Der Rang ist das Gepräge nur, Der Mann das Gold trotz alledem.
Ferdinand Freiligrath
Gott hat der Menschenseele ein eigentümliches Gepräge aufgedrückt; es kann an demselben hie und da etwas anderes gemodelt, der Stempel selbst aber nicht getilgt und ein anderer an dessen Stelle gesetzt werden.
John Locke
Beschränkten Menschen ist es eigen, daß sie die wenigen Ideen, die in dem engen Kreise ihrer Fassungskraft liegen, mit einer Klarheit ergreifen, die uns in der Schätzung ihres Geistes oft irre macht. Sie sind wie Bettler, die das Gepräge und die Jahreszahl jedes ihrer Kreuzer kennen.
Ludwig Börne
Was das echte Gepräge des Genius an der Stirne trägt, gleicht einem eigenen Wesen für sich mit eigenem organischen Wesen. Durch seine Natur schreibt es Gesetze vor.
Wilhelm von Humboldt