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Man wird nicht dadurch besser, daß man seine Fehler verbirgt, vielmehr gewinnt unserer moralischer Wert durch die Aufrichtigkeit, mit der wir sie gestehen.
Georg Christoph Lichtenberg
Wir gestehen lieber Laster ein als Läuse.
Emil Gött
Man kann das menschliche Leben mit einem treulosen Gläubiger vergleichen: Es hält unsere Jugend und unsere männlichen Jahre von einem Tage zum andern mit Lügen hin; endlich gesteht es den Betrag und gibt unserm Alter eine völlig abschlägige Antwort.
Edward Young
In dem Hause, wo ich wohnte, hatte ich den Klang und die Stimmung jeder Stufe einer alten hölzernen Treppe gelernt und zugleich den Takt, in welchem sie jeder meiner Freunde, der zu mir wollte, schlug, und, ich muß gestehen, ich bebte allemal, wenn sie von einem Paar Füßen in einem mir unbekannten Ton heraufgespielt wurde.
Nennen wir nun Shakespeare einen der größten Dichter, so gestehen wir zugleich, dass nicht leicht jemand die Welt so gewahrte wie er, daß nicht leicht jemand, der sein inneres Anschauen aussprach, den Leser in höherm Grade mit in das Bewußtsein der Welt versetzt. Sie wird für uns völlig durchsichtig, wir finden uns auf einmal als Vertraute der Tugend und des Lasters, der Größe, der Kleinheit, des Adels, der Verworfenheit, und dieses alles, ja noch mehr, durch die einfachsten Mittel. Fragen wir aber nach diesen Mitteln, so scheint es, als arbeite er für unsre Augen, aber wir sind getäuscht: Shakespeares Werke sind nicht für die Augen des Leibes.
Johann Wolfgang von Goethe
Eine Frau, die ihrem Mann alles gesteht, sagt höchstens die Hälfte von dem, was sie verschweigt
Oscar Wilde
Nicht jeder Waggon gesteht seiner Lok, wie sehr er an ihr hängt.
Manfred Hinrich
Die natürlichsten Gefühle sind solche, die man sich nur mit größtem Widerwillen gesteht.
Honore de Balzac
Manches gestehen, das bedeutet oft einen hinterhältigeren Betrug als alles verschweigen.
Arthur Schnitzler
Einem ehrlichen Manne bleibt aber unter allen Umständen das unveräußerliche Recht, seinen Irrtum offen zu gestehen.
Heinrich Heine
So wird man einer Seits durch etwas tiefere Nachforschung einsehen lernet: daß die überzeugende und philosophische Einsicht in dem Falle, wovon wir reden, unmöglich sei, so wird man auch anderer Seits bei einem ruhigen und vorurteilfreien Gemüte gestehen müssen, daß sie entbehrlich und unnötig sei.
Immanuel Kant
Dein Sterben zu gestehen, wagt man nicht, weil dieses Wort ganz gewiß zu Tode betrüben möchte alle, die dich lieben. Drum lebt der Wunschtraum fort.
János Arany
Nur unter Folter gesteht man die richtigen Fragen.
Stefan Schütz
Schlagzeile: Mann gesteht Selbstmord.
Alexander Eilers
Ich bin in einem Alter, in dem man Jugendsünden gestehen sollte, bevor man sie vergisst.
Ephraim Kishon
Ich will die Wahrheit nur ohne Umschweife gestehen. Ich werde nicht ungeneigt sein, diejenige Sätze vor würkliche Irrtümer und Falschheiten zu halten, welche in meiner Betrachtung unter dieser Gestalt erscheinen; und warum sollte ich mir den Zwang antun, diesen Gedanken in meiner Schrift so ängstlich zu verbergen, um dasjenige zu scheinen, was ich nicht denke, was aber die Welt gerne hätte, daß ich es dächte?
Wir gestehen unsere kleinen Fehler nur, um damit zu überzeugen, daß wir keine großen haben.
François de La Rochefoucauld
Kunst ist, wenn man's nicht kann, denn wenn man's kann, ist's keine Kunst. (Meine Damen und Herren, ich muss gestehen, dass ich das, was unsere Künstlerin kann, niemals könnte. Ich darf vermuten: Ihnen geht es ähnlich. Nach Nestroy wären wir damit alle hier Künstler.)
Johann Nestroy
Niemand wollte gestehen, dass eine Idee, ein Begriff der Beobachtung zu Grunde liegen, die Erfahrung befördern, ja das Finden und Erfinden begünstigen könne.
Von allen Qualen, die den Menschen heimsuchen können, ist die Selbstverachtung die höchste, freilich nur für ein ehrlich Gemüt, denn die zahllosen anderen kommen nie dazu, sich selbst die volle Wahrheit zu gestehen.
Berthold Auerbach
Keiner kann behaupten: Karl Kraus ist unser! Aber mancher muß gestehen: Ich bin der Seine!
Alois Essigmann
Unseren Neid gestehen wir uns selbst und den anderen nur ungern, weil er ja immer eine Bestätigung fremder Überlegenheit ist.
Jacques Wirion
Wonniglich ist's, die Geliebte verlangend im Arme zu halten, Wenn ihr klopfendes Herz Liebe zuerst dir gesteht. Wonniglicher das Pochen des Neulebendigen fühlen, Das in dem lieblichen Schoß immer sich nährend bewegt.
Auch die Religion kann ihr Versprechen (des Glücks) nicht halten. Wenn der Gläubige sich endlich genötigt findet, von "Gottes unerforschlichem Ratschluß" zu reden, so gesteht er damit ein, daß ihm als letzte Trostmöglichkeit und Lustquelle im Leiden nur die bedingungslose Unterwerfung geblieben ist. Und wenn er zu dieser bereit ist, hätte er sich den Umweg wahrscheinlich sparen können.
Sigmund Freud
Wir werfen uns zuweilen Fehler vor und gestehen es sogar anderen, daß wir deren eine große Anzahl haben. Näher aber betrachtet, haben wir dabei die geheime Absicht, aus diesen sogenannten Fehlern gerade einige unserer schönsten Tugenden hergeleitet zu sehen. Ach, ich bin so außerordentlich zerstreut, so unordentlich, so vergeßlich! Es soll heißen: Nicht wahr, ich bin eine poetische Natur?
Karl Gutzkow
Ich muss Ihnen gestehen, die Liebe zum Kino ist mir wichtiger als jede Moral.
Alfred Hitchcock
Die Männer würden mehr gestehen, wenn ihnen bekannt wäre, wie viel die Frauen schon wissen.
Peter Frankenfeld
Gestehen wir es uns nur ein, die Menschheit ist seit der Einführung der Menschenrechte auf den Hund gekommen.
Karl Kraus
Wir sind Pflanzen, die – wir mögen es uns gerne gestehen oder nicht - mit den Wurzeln aus der Erde steigen müssen, um im Äther zu blühen und Früchte tragen zu können.
Johann Peter Hebel
Ich muß gestehen, daß ich alle Auszeichnungen der Welt, so hoch ich auch die mir zuteil gewordenen Ehrungen schätze, als gering ansehe im Vergleich zu der Hoffnung, ein Werkzeug gewesen zu sein, das bis zu einem gewissen Grade die Summe des menschlichen Leidens vermindert hat.
Sir Joseph Earl of Lyme Regis Lister
Mancher "gesteht alles" – indem er leugnet, noch ehe man ihn beschuldigt.
Otto Weiß
Mancher kennt sich selbst, aber er gesteht sich's nicht.
Peter Sirius
Cicero war eine Journalistennatur im schlechtesten Sinne des Wortes, an Worten, wie er selber gesteht, überreich, an Gedanken über alle Begriffe arm.
Theodor Mommsen
Wonach das Herz verlangt, gesteht der Mund nicht ein, jedoch der Liebende errät's auch aus dem Nein.
Molière
Die Frauen lieben lange, ehe sie's gestehen, die Männer lange nicht mehr, wenn sie's noch beteuern.
Emanuel Wertheimer
Entfernung und lange Abwesenheit tun jeder Freundschaft Eintrag, so ungern man es gesteht. Also bewährt sich auch hier Goethes Ausspruch: Die Gegenwart ist eine mächt'ge Göttin.
Arthur Schopenhauer
Nicht das Verbrecherische ist am schwersten zu gestehen, das Lächerliche und das Schimpfliche.
Jean-Jacques Rousseau
Offenheit ist für viele Männer die Kunst nur so viel zu gestehen, wie eine Frau bereits weiß.
Tatjana Sais
Nur wer sich die Abhängigkeit der menschlichen Dinge zu gestehen geneigt ist, kann Religion haben.
Johann Friedrich Herbart
Ist Heimsuchen wirklich soviel als Strafen oder ist es soviel als das Herz untersuchen? Wir müssen mehr Gebrauch machen von dem Wort heim, es ist sehr stark: heimreden, das ist die Seele, höchste Überzeugung bei Scham, sie zu gestehen.