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In der Jugend meinen wir, das Geringste, das die Menschen uns gewähren können, sei Gerechtigkeit. Im Alter erfahren wir, daß es das Höchste ist.
Marie von Ebner-Eschenbach
Gespräche gleichen den Reisen die man zu Wasser macht: man entfernt sich vom festen Land fast ohne es gewahr zu werden und man merkt erst dann, dass man sich vom Ufer entfernt hat, wenn man schon weit weg ist.
Nicolas Chamfort
Der geistreiche Brite sieht sich von Jugend auf von einer bedeutenden Welt umgeben, die alle seine Kräfte anregt, er wird früher oder später gewahr, dass er allen seinen Verstand zusammen nehmen muss, um sich mit ihr abzufinden.
Johann Wolfgang von Goethe
Nach Ruhm und Gewinn wird im allgemeinen nur getrachtet, weil sie den Herzen und den Sinnen Befriedigung gewähren.
Jean Giono
Der Mensch wird nur der Welt gewahr, die er schon in sich trägt. Es braucht eine gewisse Spannweite, um dem Erhabenen die Stirn zu bieten und seine Botschaft zu empfangen.
Antoine de Saint-Exupery
Wer viel reist, lernt schon die Menschen schonen und läßt sie in dem inneren Haushalte ihres Lebens gewähren, der sich nicht aufschließt, wenn es nicht freiwillig ist.
Adalbert Stifter
Grundsätze sind die herrschsüchtigsten aller Tyrannen, wenn man sie gewähren läßt.
Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord
Die Menge fragt bei einer jeden neuen bedeutenden Erscheinung, was sie nutzte, und sie hat nicht unrecht; denn sie kann bloß durch den Nutzen den Wert einer Sache gewahr werden.
Der Mensch wird in der Welt nur das gewahr, was schon in ihm liegt; aber er braucht die Welt, um gewahr zu werden, was in ihm liegt; dazu aber sind Tätigkeit und Leiden nötig.
Hugo von Hofmannsthal
Immer, wenn ich mitten im Alltag innehalte und gewahr werde, wie viel mir geschenkt ist, werden die zahllosen Selbstverständlichkeiten zu einer Quelle des Glücks.
Gustave Flaubert
Nicht dazu sitzt der Richter da, um das Recht als Gunst zu gewähren, sondern um es als Urteil zu sprechen.
Platon
Lasset also jeden und jedes gewähren und begnügt euch damit, vor eurer Tür zu kehren. Weder Christ noch Jude, weder Royalist noch Demokrat weder Akademiker noch Romantiker: jeder auf seinem Mist und jeder für sich.
Pierre Joseph Proudhon
Glücklicherweise hat die Vorsehung es so eingerichtet, daß die Männer selten die geistige Superiorität ihrer Frauen, wenn solche vorhanden ist, gewahr werden, sonst würde es noch mehr unglückliche Ehen geben, als es ohnedies schon gibt.
Hedwig Dohm
Wie es aber die Gesellschaft dem Fürsten nicht gestatten kann, kraft seiner Stellung Gattinnen der Bürger wie auch immer er möchte zu missbrauchen, so vermag sie ihm auch nicht ein Geldvorrecht zu gewähren, das nur schlechtem Gebrauch dient, indem es Gewinn aus Geldabwertungen macht.
Nikolaus von Oresme
Wer nicht begreift, hat leicht gewähren lassen.
Michael Rumpf
Die Eltern möchten den Kindern meistenteils nur gewähren, was sie selbst in früherer Zeit genossen.
Denn wir können die Kinder nach unserem Sinne nicht formen: So wie Gott sie uns gab, so muß man sie haben und lieben, Sie erziehen aufs beste und jeglichen lassen gewähren.
Lerne, von Dingen wegzudenken, bis ihre Zeit da ist. Damit entläßt du den Gedanken an die Verantwortung, bis es zweckmäßig oder nützlich ist, ihm Einlaß zu gewähren.
Prentice Mulford
Es gab schon allzu viele politische und ideologische Bewegungen, die - hätte man sie gewähren lassen - alles zum Stillstand gebracht hätten.
Gregor Brand
Welch ein Leben ist dies, in dem wir die Hoffnung wie eine betäubende Arznei gebrauchen müssen, damit wir nur von unserm eigentlichen Selbst und von unserm wahren Leben nichts gewahr werden.
Ludwig Tieck
Es gibt Augenblicke im Leben eines Menschen, in welchen er eines Planes gewahr wird, der durch sein Dasein hindurchgeht, eines Planes, den nicht er entworfen hat, dessen Gedanke ihn gleichwohl entzückt, als habe er ihn selbst erdacht.
Paul de Lagarde
Man soll der Natur nicht Gewalt antun, sondern sie überreden. Wir werden die notwendigen Begierden überreden, indem wir sie erfüllen, die bloß natürlichen, indem wir sie gewähren lassen, vorausgesetzt daß sie nichts schaden, die schädlichen aber, indem wir sie scharf anfahren.
Epikur
Was du gewähren kannst, gewähre gleich, Denn Aufschub mindert jeder Gabe Wert.
Ernst Raupach
Je früher der Mensch gewahr wird, daß es ein Handwerk, daß es eine Kunst gibt, die ihm zur geregelten Steigerung seiner natürlichen Anlagen verhelfen, desto glücklicher ist er.
Aber leiten Zu dem ewig Guten, ewig Schönen, Ist der Götter Werk; die laßt gewähren.
Denn wir können die Kinder nach unserem Sinne nicht formen; so wie Gott sie uns gab, so muß man sie haben und lieben. Sie erziehen aufs beste und jeglichen lassen gewähren. Denn der eine hat die, die anderen andere Gaben; jeder braucht sie, und jeder ist doch nur auf eigene Weise gut und glücklich.
Welch eine herrliche Gabe ist nicht die Phantasie, und welchen Genuß vermag sie zu gewähren!
Thomas Mann
Nichts wirkt, auch ohne, daß wir es gewahr werden, auf unser jugendliches Gemüt mehr, als das Beispiel derer, mit denen wir leben. Dreimal glücklich ist die aufblühende Seele, die, als sie Knospe war, Vorbilder des Guten und Edlen umgaben! –
Die ersten Liebesneigungen einer unverdorbenen Jugend nehmen durchaus eine geistige Wendung. Die Natur scheint zu wollen, dass ein Geschlecht in dem anderen das Gute und Schöne sinnlich gewahr werde.
Komm, leb mit mir und liebe mich; ich will die Wonne lehren dich, die Wiesen, Berge, Wald gewähren, die Schönheit der Natur dich lehren.
Christopher Marlowe
Schrecklich sind die Anspruchslosen. Die nichts fordern, gewähren auch nichts.
Peter Hille
Wozu der menschliche Geist Hang fühlt, da soll man ihn ja gewähren lassen.
Georg Christoph Lichtenberg
Wenn die Naturwissenschaft den Zusammenhang, die Harmonie, die Gesetze der äußerlich sichtbaren Natur erwägt, so ist es unmöglich, daß sie die Weisheit und Vorherbestimmung nicht gewahr werden soll. Die Darwinsche Zuchtwahl hat nur einen Sinn, wenn im Hintergrunde ein Wesen ist, welches Zuchtwahl übt.
Johann Caspar Bluntschli
Rom ist eine Welt, und man braucht Jahre, um sich nur erst drinnen gewahr zu werden. Wie glücklich find' ich die Reisenden, die sehen und gehen.
Wer sich beständig der Unbeständigkeit gewahr ist, wird vermutlich durch den Tod keinen allzu großen Schock erleiden.
Dalai Lama
Glücklich, wer den Fehlschluß von seinen Wünschen auf seine Kräfte bald gewahr wird!
Wir sind aus dem Geschlechte der Wiederkäuer, und es genügt nicht, daß wir uns mit allerlei Bücherwust vollstopfen: falls wir nicht alles ordentlich wiederkauen, gewähren uns die Bücher keine Kraft und keine Nahrung.
John Locke
Wie viele gutherzige Menschen es gibt, mit denen der Reisende nie zuvor Kontakt hatte, auch nie mehr wieder haben wird, und die dennoch bereit sind, ihm uneigennützigste Hilfe zu gewähren.
Charles Darwin
Erst wirkliche Verdienste gewähren Autorität!
Leopold von Ranke
Überraschung! Ruhestand – das ist die Lebensphase, in der man gewahr wird, daß all die Wertschätzung gar nicht der Person gegolten hat, sondern dem Stuhl.
Peter Hohl