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Wir tragen eben den Frieden wie ein Gewand, an dem wir vorn flicken, während es hinten reißt. Der Stoff hält sich eben nicht.
Wilhelm Raabe
So ist der Tod auch ein Bad nur. Aber drüben am anderen Ufer liegt uns bereitet ein neu Gewand.
Emanuel Geibel
Bücher im schönen Gewand – ein festlich gekleideter Freundeskreis, der uns mehr geben kann als die auserlesenste Gesellschaft.
Kuno von Hardenberg
Wunderbar ist es, wie genau das Kleid des Evangeliums einem Menschen paßt: Wenn er es anzieht, so fühlt er, daß der, welcher dieses Gewand machte, seine Gestalt kannte.
Charles Haddon Spurgeon
Die Liebe der Frau zu ihrem Mann läßt sich an dessen Gewand ablesen.
Sprichwort
Die Sprache ist die Form, die Gestalt, das Gewand des Geistes.
Fjodor Michailowitsch Dostojewski
Bei dem Dichter ist das Gewand kein Gewand; es verdeckt nichts; unsere Einbildungskraft sieht überall hindurch.
Gotthold Ephraim Lessing
Auf kargen Feldern tummeln sich Schmetterlinge in buntem Gewand.
Ernst Ferstl
Wie arm an selbständigem Denken und Fühlen heute die Menschen sind, beweisen die Erfolge von Werken, die oft nur scheinbar eigenartig sind. Sofort bilden sich Gemeinden von Anhängern, die auf die Wahrheit schwören. Und wenn einer die unbedingte Unabhängigkeit des "souveränen Ichs" predigt, so werden Tausende von ihm anhängig und schlagen um ihre Schwachheit das wallende Gewand der "Freiheit" und sind eitel auf Gedanken, die ein anderer gedacht hat.
Otto von Leixner
Bescheidenheit ist das Gewand des Talents.
Pierre Veron
Unsere Grundsätze sind nur ein Supplement zu unseren Existenzen. Wir hängen unseren Fehlern gar zu gern das Gewand eines gültigen Gesetzes um.
Johann Wolfgang von Goethe
Wir werden in der Existenz des Bösen im Universum, sei es nun ein überindividuelles oder ein individuelles Böses, sei es ethischer oder praktischer Natur, ganz gleich in welchem Gewand es uns auch begegnen mag, wenn wir es im Ganzen und im Detail betrachten, immer eine Ordnung finden, ein organisches Ganzes, einen Aufbau, sodass es nicht als zufällig bezeichnet werden kann.
Abraham Isaak Kook
Gott sagt: Ich bin Vater, Bruder, Bräutigam, Familie, Nahrung, Gewand, Wurzel, Baugrund: Alles, was du willst, bin ich. Auch dein Diener werde ich sein; ich bin doch gekommen, um zu dienen, nicht um bedient zu werden. Ebenso bin ich auch Freund Glied, Kopf, Bruder, Schwester und Mutter, alles bin ich. Du mußt mir nur Vertrauen schenken.
Johannes Chrysostomos
Liebe, Kunst und Religion hüllen sich gern in das Gewand der Scham.
Johann Jakob Mohr
Leben wandelt in Tod die Natur, die Formen vertauschend, und mit des Fleisches fremden Gewand umhüllt sie die Seele.
Empedokles
Unter den entgegengesetztesten Emblemen stellt sich uns das Gemälde der Glückseligkeit dar. Ein Harem und eine Eremitage – ein Gewand von Purpur und ein Stachelgürtel – Schaffen und Dulden – Wirken und Streben, – diese und tausenderlei andere Dinge können den Durchgangspunkt zu derselben bilden und für den Menschen die Maske des "höchsten Gutes" annehmen.
Gustav Adolf Lindner
Hör auf, allen Vorbeigehenden der Erde obszöne Einladungen zuzuflüstern, Venedig, du alte Kupplerin, die du unter deinem schweren Gewand aus Mosaiken zermürbende romantische Nächte, klagende Ständchen und erschreckende Hinterhalte bereitstellst!
Filippo Tommaso Marinetti
Der Anstand ist ein feines Gewand, das selbst Lumpen tragen.
Emil Baschnonga
Ein schönes Gewand kann man nicht essen.
Achtet doch auf die Lehren der Natur: Die Brut jedes Vogels wie das Junge jedes anderen Tieres erhält sein passendes Gewand... Und nach dem Notwendigen muß auch der Schönheitssinn zu seinem Rechte kommen.
John Ruskin
Am teuflischsten ist der Teufel in ehrbarem Gewand.
Elizabeth Barrett-Browning
Wer innen unrein ist und trägt das gelb' Gewand, Von Zucht und Wahrheit fern, der macht dem Gelben Schand. (9. Vers) (Anm.: Das gelbe Gewand ist die Robe des Bhikkhus, des Buddhistenmönchs.)
Dhammapada
Am liebsten aber sah er die Schöne in einem grünen Gewand, Denn Grün tragen die Paradiesesmädchen und die Engel im Himmel. Grün ist die Farbe des Zypressenbaums und die der Saat auf den Feldern, und von allen Dingen verlangt die Seele am meisten nach Grün, welches das Auge aufleuchten lässt und die Melodie jeden Wachstums und das Zeichen jeden Gedeihen ist.
Nezāmī
Gedanken steigen ans Licht empor und bitten um Gewand.
Friedrich Lienhard
Der Glaube ist kein Gewand, der Glaube ist inwendig.
Peter Rosegger
Das Wahre ist immer schlicht, einfach, haarscharf, es verträgt kein aufgebauschtes Gewand.
Anselm Feuerbach
Wer immer sein eigener Herr ist, hell, klar und wahrhaft, er darf wirklich die gelbe Robe tragen. (10. Vers) (Anm.: Das gelbe Gewand ist die Robe des Bhikkhus, des Buddhistenmönchs.)
Derjenige bringt Unglück über sein Land, der niemals ein Samenkorn sät, einen Grundstein legt oder ein Gewand webt, sich jedoch von der Politik in Besitz nehmen läßt.
Khalil Gibran
Höflichkeit ein schön Gewand, Freilich oft nur leerer Tand.
Bruno Alwin Wagner
Die Seele liebt ihrem Leib und hält ihn für ein schönes Gewand und eine erfreuliche Zier.
Hildegard von Bingen
Der deutschen Dichtkunst muss das ihr abhanden gekommene Gewand der Harmlosigkeit wieder an und die Hose der Prüderie wieder ausgezogen werden.
Waldemar Dyhrenfurth
Der Reichtum ist schon an und für sich grausam, er soll sich nicht noch obendrein in das trügerischer Gewand der Sanftmut kleiden.
Anatole France
Kein Gewand kleidet die Jugend übler als Geringschätzung und Gleichgültigkeit.
Karl von Holtei
Anmut ist das natürliche Gewand der Schönheit, Kraft ohne Anmut ist wie ein wunder Körper.
Joseph Joubert
Er zog sein schlechtestes Gewand an, wenn er mit jemandem ausging, der ärmer war als er.
Jean Paul
Oft steckt unter einem schmutzigen Gewand Weisheit.
Marcus Tullius Cicero
Es soll die Sitte der inneren Eigentümlichkeit Gewand und Hülle sein, zart und bedeutungsvoll sich jeder edlen Gestalt anschmiegend und ihrer Glieder Maß verkündend, jede Bewegung schön begleiten.
Friedrich Schleiermacher
Wie die Natur Materie ist, die sich zum Geist durchgerungen hat, so ist Kunst Geist, der im Gewand der Materie erscheint.
Oscar Wilde
Wie dem Mädchen, das dem Bade entsteigt, das Gewand anliegt, so sollt' es die Sprache den Gedanken.
Friedrich Gottlieb Klopstock
Magst du die Lüge noch so gut in das Gewand der Wahrheit kleiden, – der Dümmste ist nicht dumm genug, um beide nicht zu unterscheiden.
Friedrich von Bodenstedt