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Gemäßigte Trauer ist des Toten Recht; aber übertriebener Gram des Lebenden Feind.
William Shakespeare
Der Soldat werde mit Demütigungen überhäuft, damit er der letzten Demütigung nicht allzu gram ist: den sinnlosen, elenden Tod.
John Steinbeck
Gram um Dinge, die nicht abzuwenden, höhlt, statt zu heilen, unsern Busen aus.
Niemals genießen wir ein ganz vollkommenes Glück: den stolzesten Triumphen ist ein Wermutstropfen beigemengt; stets gibt es einen Gram in einem solchen Augenblick, der sich in unsere ungetrübte Freude drängt.
Pierre Corneille
Den wilden Gram macht die Gewohnheit zahm.
Die Liebe? ihr flücht'ger Genuß ist der Mühe nicht wert, Und ewig lieben ist unmöglich. Im Herzen wird bald jede Spur des Vergangnen verzehrt, Und Freude, wie Gram, ist hier kleinlich und kläglich.
Michail Jurjewitsch Lermontow
Wir schaffen ja nichts mit unserer starrenden Schwermut, also bestimmten die Götter der elenden Sterblichen Schicksal, lange in Gram zu leben.
Homer
Der Gram liegt vor mir, hinter mir das Glück.
Wer einmal Liebe nahm und Liebe gab auf Erden, kann selbst im tiefsten Gram nie ganz unselig werden.
Emanuel Geibel
Auf euer Haupt wälzt er der Witwen und der Waisen Tränen, der toten Männer Blut, der Weiber Gram um Gatten, Väter und um Anverlobte, die dieser grimme Streit verschlingen wird.
Erlebte Greuel sind schwächer als der Gram der Einbildung.
Der Gram um Tote ist so schmerzlich nicht, Als wenn uns Lieb im Leben Treue bricht.
Friedrich von Bodenstedt
Hör auf mit deinem Gram zu spielen, Der wie ein Geier dir am Leben frißt! Die schlechteste Gesellschaft läßt dich fühlen, Daß du ein Mensch mit Menschen bist. (Faust)
Johann Wolfgang von Goethe
Dann ward ich ernst. In meinem Herzen brannte ein junges Hoffen und ein alter Gram... Zur Zeit, als einmal dir die Gouvernante den Werther aus den Händen nahm.
Rainer Maria Rilke
Wenn wir uns klar darüber werden, dass unsere Kümmernisse, wenn sie uns auch so groß erscheinen, dass wir oft glauben, vor Gram sterben zu müssen, in Wirklichkeit so klein sind, dass wir diesen Gram schnell vergessen, so sollten wir uns doch, finde ich, dieses Wankelmutes schämen.
William Makepeace Thackeray
Ein hundertfältig zerrissenes Herz, das ist die lachende Rose – denn Fröhlichkeit sind und Gram in der Welt verbunden im Zwillings-Lose.
Chawaja Mîr Dard
Die Zufriedenheit wohnt so oft, wo man sie nicht sucht: auf dem schwankenden Brett eines Schiffes, während Gram und bitteres Herzeleid unter dem strahlenden Kronleuchter eines Ballsaales walzen.
Helmuth von Moltke
Tröste nur den, der Güter verlor, den Erwartungen täuschten; aber entweihe durch Trost Gram um Verstorbene nie!
Karl Gustav Brinckmann
Ein Quentchen Wein auf einen Zentner Gram verwandelt ihn aufs schnellste in Vergnügen. ("Geschichte vom Schuhflicker Maruf")
Tausendundeine Nacht
Die Welt mit ihrem Gram und Glücke Will ich, ein Pilger, froh bereit Betreten nur wie eine Brücke, Zu dir, Herr, überm Strom der Zeit.
Joseph von Eichendorff
Nimm dein Schicksal ganz als deines! Hinter Sorge, Gram und Grauen wirst du dann ein ungemeines Glück entdecken: Selbstvertrauen.
Richard Dehmel
Traurigkeit heckt alle Nacht neuen Gram aus.
Sprichwort
Ich sah mein eigen Angesicht zerfurcht von bittrem Gram. Ich sah mein Herz in öder Brust zernagt von Reu und Scham. Ich sah mich irren ohne Ziel, der letzten Hoffnung bar. Mir hatte geträumt, ich liebe dich nicht: O wie ich elend war!
Theodor Renaud
Blick einem Weibe, das dich liebt, Ins Auge, und dein Gram zerstiebt.
Nikolaus Lenau
Wenn das Volk nur fressen kann! Wie s' den Speisenduft wittern, da erwacht die Eßlust, und wie die erwacht, legen sich alle andern Leidenschaften schlafen; sie haben keinen Zorn, keine Rührung, keine Wut, keinen Gram, keine Lieb', keinen Haß, nicht einmal eine Seel' haben s'. Nichts haben s', als einen Appetit.
Johann Nestroy
Humor ist, was vielen gar nicht in den Gram passt.
Werner Mitsch
Feuer an sich ist weder gut noch böse. Wärmt es uns, so freuen wir uns an ihm, brennt es uns, so sind ihm gram. ebenso verhält es sich mit der Welt.
Vivekananda
Der Welten Gram ist überreich - ich hab nur eine Herzensknospe: Wie könnte in die Sanduhr ich den ganzen Sand der Wüste füllen?
Aurangzeb
Gram dehnt die Zeit.
Von hohen Himmelsfernen auf einem blauen Band, im Glanz von tausend Sternen kam stilles Glück ins Land und hat im Dunkeln ein Lichtlein angesteckt, hat Sorgen, Gram und Schmerzen ganz leise zugedeckt.
Richard von Schaukal
Wenn ich das nicht immer in mir wüßte, daß jeder Tod, auch der früheste, eine Vollendung ist, so würde ich wohl heut und alle Tage mein Haupt aus Gram auf den Tisch schlagen und weinen.
Hermann Stehr
Die Liebesdienste und die Verehrung, die man den Eltern erweist, während sie noch am Leben sind und die aus Gram und Kummer entstehenden Opfer, die man ihnen nach ihrem Tode darbringt, diese bilden die Grundlage für alle Pflichten der Menschen.
Konfuzius