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Das eben ist der Liebe Zaubermacht, Daß sie veredelt, was ihr Hauch berührt, Der Sonne ähnlich, deren goldner Strahl Gewitterwolken selbst in Gold verwandelt.
Franz Grillparzer
Über allen Gipfeln ist ruh. In allen Wipfeln spürest du kaum einen Hauch. Die Vöglein schweigen im Walde. Warte nur, balde ruhest du auch.
Johann Wolfgang von Goethe
Ein alter Mann ist wie ein offenes Grab, draus kriecht der Hauch des Todes über dich.
Hugo von Hofmannsthal
Die Seele ist ein Hauch, der zum Guten strebt, das Fleisch aber neigt zur Sünde.
Hildegard von Bingen
Laßt in eurem Miteinander Platz, daß der Hauch des Himmels zwischen euch spielen kann.
Khalil Gibran
Vom Hauch des Worts verkühlt die Tatenlohe.
William Shakespeare
Einsamkeit gleicht einem reinigenden Bade. Wer aber immer in der Wanne säße, verweichlicht sich. So auch ist's mit der Weltflucht, sie verwöhnt so, daß jeder rauhe Hauch der Wirklichkeit die Seele frieren macht.
Otto von Leixner
Ein Hauch Parfüm ersetzt den Frühling, eine Wolke Parfüm läutet den Herbst ein.
Klaus Ender
Ich kehre zurück, wenn Pinochet fällt. Bisher dachte ich jedes Jahr, es sei soweit. 13 Jahre sind für mich sehr lange, aber im Leben Chiles sind sie wie ein Hauch, nichts als ein Seufzer.
Isabel Allende
Es hat sich gegen Liebe die Vernunft ermannt und als Empörungsfahne Weisheit aufgesteckt. Die Liebe hat zum Angriff einen Hauch gesandt, und die Vernunft hat zitternd das Gewehr gestreckt.
Friedrich Rückert
Bilde, Künstler! Rede nicht! Nur ein Hauch sei dein Gedicht.
Mädchenehre ist ein blank geschliffener Stahl: ein Hauch, und sie erblindet.
Christoph Martin Wieland
Es gibt Augenblicke, wo man einen eiskalten Hauch von wehenden Geistesflügeln zu fühlen glaubt, wo man schaudernd denkt an das Ende aller Dinge.
Friedrich Wilhelm Hackländer
Über den Dingen liegt ein Duft, ein Hauch: das ist das Beste.
Gerhart Hauptmann
Die Blumen des Wiesenhanges sind wie ein Hauch Gottes. Mögest du seinen Atem spüren, damit du überströmst an Farben, Duft und Freude.
Sprichwort
Des Schülers Kraft entzündet sich am Meister - doch schürt sein jugendlicher Hauch zum Dank des Meisters Feuer auch.
Emanuel Geibel
Nur in der reinen Luft eigenen Denkens, eigenen Empfindens, eigenen Urteils atmet man den frischen Hauch geistiger Selbständigkeit.
Moritz von Egidy
Auf den Bergen ist Freiheit! Der Hauch der Grüfte Steigt nicht hinauf in die reinen Lüfte. Die Welt ist vollkommen überall, Wo der Mensch nicht hinkommt mit seiner Qual.
Friedrich Schiller
Mein Pfeifchen traut, mir ist dein Rauch - Voll duftender Narkose, Noch lieber als der süße Hauch Der aufgeblühten Rose.
Nikolaus Lenau
Ein Gesicht ist in der Tat eine wunderbare Tastatur. Schon der Hauch eines Gedankens verändert die Linie der Lippen mit einer unglaublichen Genauigkeit des Ausdrucks.
Sully Prudhomme
O sanfter, süßer Hauch! schon weckest du wieder Mir Frühlingslieder, Bald blühen die Veilchen auch.
Ludwig Uhland
Entfache des Geistes Leuchte zu niegeseh'nem Glanz; Doch pflege das Herz auch, pflege den keuschen Kranz Tiefsinniger Gefühle; wahre duftig zart Die Blume deutschen Gemütes im frostigen Hauch der Gegenwart.
Robert Hamerling
Zu rüstigem Alter führt der Lauch. Bleib treu ihm - bis zum letzten Hauch.
Eugen Roth
Ein Hauch Koketterie ist für das Animalische der Frau unentbehrlich!
Edmond de Goncourt
Viele haben den Beinamen der Großen, der dem Caesar und dem Alexander gehört, angenommen, aber vergeblich, da ohne die Taten das Wort ein bloßer Hauch ist.
Baltasar Gracián y Morales
Deines Geistes Hab' ich einen Hauch verspürt.
Sage: Ich bin Ich! Und wie du sagest, fühl es auch in deinem kleinen Ich des großen Iches Hauch.
Mein ganzes Wesen verstummt und lauscht, wenn der leise geheimnisvolle Hauch des Abends mich anweht.
Friedrich Hölderlin
Aphorismen mit einem Hauch von Weisheit, Poesie, Witz, Frechheit, Vorläufigkeit.
Manfred Hinrich
Der Atem ist der lebendige Hauch der Seele, weil sie ihn trägt und sein Schwingvermögen ist, und zwar jedesmal, wenn der Mensch den Atem in sich einziehen und wieder ausströmen läßt, um so leben zu können.
Jeder Mensch trägt ein geheimes Glockenspiel in der Brust, und die Herrlichkeit des Lebens besteht darin, den immer neuen Melodien zu lauschen, die dann erklingen, wenn der Hauch der Leidenschaft die Glocken bewegt.
Giacomo Casanova
Die Liebe ist der unmittelbare Hauch Gottes auf Erden.
Heinrich Laube
Staphi über Frauen: Spüren sie nur den Hauch eines Angriffs auf ihr Geschlecht, tut ihnen sofort ihr Kopf über das Herz weh. Ungeklärte Fälle nennt man trotzdem Migräne...
Elmar Kupke
O Heiliger Abend mit Sternen besät, wie lieblich und labend dein Hauch mich umweht! Vom Kindergetümmel, vom Lichtergewimmel aufschau ich gen Himmel in leisem Gebet.
Karl Gerok
Eine Atmosphäre der Stille und Endlosigkeit umgibt die Vergangenheit; sie besitzt einen Hauch von Ewigkeit wie ein gemaltes Bild oder eine Bronzestatue. Unberührt von den Stürmen und Umwälzungen der Gegenwart, behält sie ihre Würde und Gelassenheit und verlockt den beunruhigten Geist, in den Gewölben ihrer Katakomben Zuflucht zu suchen; denn dort herrscht Friede und Sicherheit.
Jawaharlal Nehru
Denn so geartet ist die Welt, daß auch die Ehre nicht unser eigen ist und ein fremder Hauch sie von uns herabgleiten läßt, wie etwas, das uns von außen angeflogen ist.
Rudolf von Gottschall
Ich, die Liebe, bin aller Grüne ein milder Hauch, indem ich Blüte und Frucht aller Tugendkraft hervorbringe und sie in den Gesinnungen der Menschen festlege und aufbaue.
Das ist des Bösen schwerste Strafe, daß er nicht ganz bös kann sein. In seinem Herzen bleibt unverwüstlich noch ein Stückchen Himmel, ihn ewig ans Verlorene zu erinnern, ein kühler Hauch, der noch die Gluten anfacht, die kein Erbarmen löscht. Und gäb's für Tugend sonst kein Zeugnis mehr, das Laster selbst muß für die Tugend zeugen. Leis ist der Stimme Ton, doch unbestechlich.
Otto Ludwig
Das Wenigste gerade, das Leiseste, das Leichteste, einer Eidechse Rascheln, ein Hauch, ein Husch, ein Augenblick - wenig macht die Art des besten Glücks.
Friedrich Nietzsche
Ein Buch sind die Kinder. Gleichgültige Augen entdecken an ihnen nichts Bemerkenswertes: erst wenn man ihnen mit dem warmen Hauch der Liebe naht, treten die Zeichen hervor, die uns oft überraschen, entzücken oder erschrecken, und zum großen Teile liegt es an uns, welche Zeichen wir hervorrufen.
Peter Rosegger