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Die Katholiken sitzen vor ihrer Hütte. Ein Heide geht vorbei und pfeift sich eins. Die Katholiken tuscheln: Der wird sich schön wundern, wenn er stirbt! Sie klopfen sich auf den Bauch ihrer Frömmigkeit, denn sie haben einen Fahrschein, der Heide aber hat keinen, und er weiß es nicht einmal. Wie hochmütig kann Demut sein!
Kurt Tucholsky
So ist es denn bezeichnend für die Religion der Demut, daß mit ihrem Sieg das unvornehmste Sichzurschautragen vor Gott und den Menschen anhebt und der Hochmut des Geringfügigen sich immer heftiger an Bekenntnissen erhitzt, vor denen der Geschmack der Heiden Ekel empfunden haben würde.
Walter F. Otto
Emerson besaß bestimmt Bedeutung, aber jene trockene Art Bedeutung, der gegenüber ich immer fürchte, ungerecht zu sein: ein Puritaner, bemüht ein Heide zu sein, der es auch erreicht, ein Heide zu werden, aber zaudert, ob er hingehen soll, sich eine Tänzerin anzusehen.
Gilbert Keith Chesterton
Bei den Griechen und Römern konnten die Philosophen gedeihen, weil die Religion der Heiden keine Dogmen hatte. Bei uns verderben die Dogmen alles.
Friedrich II. der Große
Als Nietzsche den zerstörerischen und hemmunglos vernichtenden Typus des dionysischen Menschen nicht nur beschrieben hatte, sondern ihn auch pries und geradezu herbeisehnte, da hätte jeder Christ mit allem moralischen Recht seiner Religion ihn als sächsischen Heiden erschlagen dürfen. Auch hätte man ihn mit wilden Händen packen und Mänaden zum Fraß vorwerfen dürfen. Da dies alles nicht geschehen ist, müssen sich nun seit mehr als hundert Jahren andere an ihm die Zähne ausbeißen.
Gregor Brand
Der Heideknabe Hinaus aus der Stadt! Und da dehnt sie sich, Die Heide, nebelnd, gespenstiglich, Die Winde darüber sausend, Ach, wär hier ein Schritt, wie tausend! Und alles so still, und alles so stumm, Man sieht sich umsonst nach Lebendigem um, Nur hungrige Vögel schießen Aus Wolken, um Würmer zu spießen
Friedrich Hebbel
Manche Heiden dienen Gott unwissentlich. Niemals wurde ihnen sein Licht durch menschliche Vermittler überbracht. Trotzdem werden sie nicht verlorengehen. Zwar kannten sie das geschriebene Gebot Gottes nicht, sie vernahmen aber seine Stimme in der Natur und taten, was das Gesetz fordert. Ihre Werke bekundeten, daß der Heilige Geist ihre Herzen berührt hatte, und Gott anerkennt sie als seine Kinder
Ellen G. White
Wer die edle Frucht "Ruhm" ernten will, der muß sie, wie ein edler Heide einst sagte, mit Schweiß begießen! Ohne Mühe und Kampf gibt es keinen Sieg, und ohne Sieg kommt man nur selten zum Ruhm.
Georg Ebers
Grün ist die Heide, die Heide ist grün, aber rot sind die Rosen, eh' sie verblühn.
Hermann Löns
Ein Kerl, der spekuliert (hier: grübelt, sich in Gedanken verspinnt), Ist wie ein Tier, auf dürrer Heide Von einem bösen Geist im Kreis herumgeführt, Und ringsumher liegt schöne grüne Weide.
Johann Wolfgang von Goethe
Sieh Rom an, das Haupt der Welt, und von dort sieh auf die Glieder! Da ist von der Fußsohle bis zum Scheitel nichts Gesundes mehr. Wir leben unter Christen, wir verkehren mit ihnen; aber sie sind keine Christen, sie sind's nur dem Namen nach; da wäre es wirklich besser, wir wären unter Heiden.
Girolamo Savonarola
Ist denn die Vernunft allein getauft, sind die Leidenschaften Heiden?
Edward Young
Der baut auf Sand, der nur auf Erdenstützen Ein neues Reich zu gründen sich vermißt, Wo wenig der Verbundnen ihn beschützen, Wo er von Heiden rings umgeben ist.
Torquato Tasso
Das Tragische liegt nicht darin, daß die Aussage des Orakels zweideutig ist, sondern darin, daß der Heide es nicht zu unterlassen wagt, sich bei ihm Rat zu holen.
Søren Kierkegaard
Gott hat also auch den Heiden die Umkehr zum Leben geschenkt.
Bibel
Unser Leben Durch die Heide, durch den Wald Sind wir lustig fortgezogen. Doch die Lieder sind verflogen, Und die Hörner sind verhallt.
Detlev von Liliencron
Wäre ich ein Heide, so würde ich der Energie ein Denkmal setzen, davor niederfallen und es anbeten.
Mark Twain
Moraltheologie: Christen sprechen von Sünde. Heiden freuen sich an der Schöpfung.
Walter Ludin
Aus dieser Unkenntnis, wie Träume und andere starke Vorstellungen von Visionen und Empfindungen zu unterscheiden sind, ist der größte Teil der Religion der Heiden in der Vergangenheit entstanden, die Satyrn, Faune, Nymphen und dergleichen verehrten, und ebenso heute die Meinung, die primitive Leute von Feen, Geistern, Kobolden und der Macht der Hexen haben.
Thomas Hobbes
Kratze am Christen und du findest den Heiden – verdorben.
Israel Zangwill
Hört auf den Rat einer Frau: Nehmt Rücksicht auf Gottes Geschöpfe. Ein Heide war der erste Mensch, den Gott machte.
Wolfram von Eschenbach
Wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden.
Von der Stärke und Entschiedenheit des Glaubens hängt die sittliche Kraft des Menschen ab, nicht bloß des Christen, sondern auch des Heiden.
Heinrich Leo
Wie ihr wißt, hat Gott die Entscheidung getroffen, daß die Heiden zum Glauben gelangen sollen.
Du siehst, daß die Philosophen (der Heiden) das nämliche lehren wie wir.
Marcus Minucius Felix
In seiner Religion muß man aufrichtig sein: wahre Heiden, wahre Juden, wahre Christen.
Blaise Pascal
Hinter Celle reist man auf einer Strecke von beinahe zwanzig deutschen Meilen zwar nicht immer über Sand, wohl aber durch Heiden, die man nicht überblicken kann. Es tut not, dass man in denselben die Höhe ebenso beobachtet wie auf dem Meere, nur um zu wissen, wo man eigentlich ist.
Michel Ange Bernard Mangourit
Die Liebe wird dieser müden, alten Welt, in der wir als Heiden und Feinde untereinander leben, ein neues Aussehen verleihen; sie wird die Herzen derart erwärmen, daß wir es sehen werden, wie leicht und rasch die eitle Diplomatie der Staatsmänner, Armee und Flotte und die Festungslinien von einem wehrlosen Kinde überwunden werden.
Ralph Waldo Emerson
Auf der Heide blüh'n die letzten Rosen.
Bruno Balz
Über die Heide hallet mein Schritt; dumpf aus der Erde wandert es mit.
Theodor Storm
Die Heiden haben das Leben vergöttert, die Christen den Tod.
Anne Louise Germaine de Staël
Vergessen wir doch nicht, dass die Völkernamen gewöhnlich Schimpfnamen sind. Die Tataren sind zum Beispiel ihrem Namen nach "die Hunde": So wurden sie von den Chinesen getauft. Die "Deutschen": Das bedeutet ursprünglich die "Heiden"; so nannten die Goten nach ihrer Bekehrung die große Masse ihrer ungetauften Stammverwandten.
Friedrich Nietzsche
Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang ist mein Name herrlich unter den Heiden.
Missionsschulen erzogen die Heiden zu Menschen zweiter Klasse, anstatt sie auf Selbstverantwortung, Unabhängigkeit und die moderne Welt vorzubereiten.
Gert von Paczensky
Ich sag' es dir: Ein Kerl, der spekuliert, Ist wie ein Tier auf dürrer Heide. Von einem bösen Geist im Kreis herumgeführt, Und ringsumher liegt schöne grüne Weide.
Der Dalai Lama gibt Meditationskurse in der Lüneburger Heide. Das heißt für den Dalai Lama: vom Dach zum Arsch der Welt.
Harald Schmidt
Alle Religionen sind gleich und gut, wenn nur die Leute, die sie ausüben, ehrliche Leute sind; und wenn Türken und Heiden kämen und wollten das Land bevölkern, so wollen wir ihnen Moscheen und Kirchen bauen.
Wenn man doch ein Indianer wäre, gleich bereit, und auf dem rennenden Pferde, schief in der Luft, immer wieder kurz erzitterte über dem zitternden Boden, bis man die Sporen ließ, denn es gab keine Sporen, bis man die Zügel wegwarf, denn es gab keine Zügel, und kaum das Land vor sich als glatt gemähte Heide sah, schon ohne Pferdehals und Pferdekopf.
Franz Kafka
Alle Religionen Seindt gleich und guht wan nuhr die leüte so sie profesiren Erliche leüte seindt, und wen Türken und Heiden kähmen und wolten das Land Pöpliren, so wollen wier sie Mosqueen und Kirchen bauen.
Bekenntnis eines christlichen Schriftstellers: Ich kam als Analphabet auf die Welt und als Heide.