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In Paris, möchte man sagen, schweben vier Städte über einander; in London macht Jeder Anspruch auf sein Plätzchen auf Gottes Erdboden, und nur Fremde, einzelne Familien, oder in ihren Mitteln sehr beschränkte Personen, bewohnen Etagen, die dann auch freilich bei der Kleinheit der Häuser wenig Bequemlichkeit darbieten.
Johanna Schopenhauer
Groß ist das, wovor ich mit dem ganzen Gefühl meiner physischen und moralischen Kraft staunend stehe und sage: Das vermag ich nicht! Meistens macht die Kleinheit die Größe.
Johann Gottfried Seume
Die Kleinheit der Ursache von Furcht ist ein Maß für die Größe der Entfernung von Gott.
Heinrich Lhotzky
Ich bin das Stäubchen Nichts im Hauche deines Seins; Dasein und Nichtsein ist in meiner Kleinheit eins.
Saadi
Es ist gefährlich, die Macht der Kleinheit zu verkennen; sie gleicht der Kraft des Wurmes, der eine Ulme zernagt, indem er die Rinde unterhöhlt.
Honore de Balzac
Erst dann kommen wir zur ruhigen, muthigen Betrachtung der Dinge, wenn wir die Kleinheit unserer individuellen Existenz im Vergleich zum Universum uns stündlich vor Augen führen.
Georg Bleibtreu
Heilig ist zwar Laktanz, der die Kugelgestalt der Erde leugnete; heilig Augustinus, der die Kugelgestalt zugab, aber die Antipoden leugnete; heilig das Offizium unserer Tage, das die Kleinheit der Erde zugibt, aber ihre Bewegung leugnet. Aber heiliger ist mir die Wahrheit.
Johannes Kepler
Es gibt nur eine Rettung: Die Idee und das Ideal der Kleinheit als einziges Serum gegen die krebsartige Wucherung der Übergröße.
Leopold Kohr
Du bist ein Teil des Alls und nicht von solcher Kleinheit, Daß du nicht in dir trägst des großen Ganzen Einheit.
Julius Hammer
Leider suchten alle nordischen Kirchenverzierer ihre Größe nur in der multiplizierten Kleinheit. Wenige verstanden diesen kleinlichen Formen unter sich ein Verhältnis zu geben; und dadurch wurden solche Ungeheuer wie der Dom zu Mailand, wo man einen ganzen Marmorberg mit ungeheuren Kosten versetzt und in die elendesten Formen gezwungen hat, ja noch täglich die armen Steine quält, um ein Werk fortzusetzen, das nie geendigt werden kann, indem der erfindungslose Unsinn, der es eingab, auch die Gewalt hatte, einen gleichsam unendlichen Plan zu bezeichnen.
Johann Wolfgang von Goethe
Erhebe dich über dich selbst; dann befreist du dich von dir selbst und deiner Kleinheit.
Emil Peters
Die Sucht, sich auszuzeichnen, ist Kleinheit.
Paul Richard Luck
Allein, es schafft keine geringe Erleichterung, wenn ich bedenke, daß wir uns nicht so über die ungeheure, geradezu unendliche Weite des äußersten Himmels wundern müssen, als vielmehr über die Kleinheit von uns Menschen, die Kleinheit dieses unseres so winzigen Erdkügelchens.
Sei immer größer als der Augenblick! Wie wolltest du sonst die Kleinheit der Sache erkennen? Sei nie geringer als der Augenblick, wie überständest du sonst die Scham, daß du kleiner warst als das Kleine?
Hermann Oeser
Es ist verräterisch, wenn jemand nach Größe strebt. Die Menschen der besten Qualität streben nach Kleinheit.
Friedrich Nietzsche
Der Haß der Großen gegen die Kleinen ist Ekel, der Haß der Kleinheit gegen die Größe Neid.
Arthur Schnitzler
Es ist vielen möglich, die Bahn ihrer Jahre nach persönlichem Willen in Größe oder in Kleinheit zu durchschreiten. Indessen, wer nur Behagen will, verdient es nicht, da zu sein.
Oswald Spengler
Falsche Größe ist ungesellig und unzugänglich: Da sie ihre Schwäche fühlt, so verbirgt sie sich oder zeigt sich wenigstens nicht offen und läßt nur so viel von sich sehen, als nötig ist, um Achtung einzuflößen und nicht als das zu erscheinen, was sie in Wirklichkeit ist, einfache Kleinheit.
Jean de la Bruyère
Manche geben allen großen Wahrheiten Kleinheit, wenn sie sie nur sagen.
Jean Paul
Mancher will besonders seine "Größe" bemerkbar machen und zeigt doch nichts als "Kleinheit".
Wilhelm Vogel
Daß aber der Mensch, der Umfasser des Welthorizontes, zugleich ein Weltpünktlein, ein Objekt von unendlicher Kleinheit im Raum ist, das vermindert nicht, sondern das steigert noch einmal seine Rätselhaftigkeit.
Emil Brunner
Jesus Christus, der Sohn des unsichtbaren Gottes, hat die Niedrigkeiten menschlichen Daseinsbeginns nicht verschmäht und hat über Empfängnis, Geburt, Weinen, Krippe alle Kleinheit unserer Natur durchlaufen.
Ignatius von Antiochia
Nennen wir nun Shakespeare einen der größten Dichter, so gestehen wir zugleich, dass nicht leicht jemand die Welt so gewahrte wie er, daß nicht leicht jemand, der sein inneres Anschauen aussprach, den Leser in höherm Grade mit in das Bewußtsein der Welt versetzt. Sie wird für uns völlig durchsichtig, wir finden uns auf einmal als Vertraute der Tugend und des Lasters, der Größe, der Kleinheit, des Adels, der Verworfenheit, und dieses alles, ja noch mehr, durch die einfachsten Mittel. Fragen wir aber nach diesen Mitteln, so scheint es, als arbeite er für unsre Augen, aber wir sind getäuscht: Shakespeares Werke sind nicht für die Augen des Leibes.