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Die Naturen, welche die besten zu sein glauben, bedürfen am meisten der Zügelung.
Xenophon
Die Freiheit gleicht jenen derben und saftreichen Nahrungsmitteln, oder jenen edlen Weinen, welche die daran gewöhnten robusten Naturen ernähren und kräftigen, während sie die Schwachen und Zarten überwältigen, berauschen und zu Grunde richten.
Jean-Jacques Rousseau
Elende und gesunkene Naturen und selbstsüchtige Schwächlinge haben nur vor ihresgleichen eine Bedeutung, für den besseren Menschen sind sie aber ein Gegenstand des Abscheus.
Friedrich Christoph Schlosser
Es gibt Naturen, welche, sobald sie uns liebgewinnen, sichtlich eine Art Taufe oder Heiligung an uns vollziehen: sie zwingen uns zur Rechtschaffenheit, weil sie an uns glauben.
George Eliot
Mit der Freiheit ist es nicht anders als mit derben und saftigen Speisen oder starken Weinen. Für gesunde und starke Naturen sind sie nahrhaft und stärkend. Sie überladen, verderben und berauschen jedoch schwache und zarte Menschen.
Freiheit ist ein stürmisches Meer. Ängstliche Naturen bevorzugen die Stille des Despotismus.
Thomas Jefferson
Echter Wissensdurst und Schwungkraft des Geistes sind die besten Lehrmeister gut veranlagter Naturen.
Alfred de Musset
Große Verbrecher sind entweder bestialische Naturen, denen die Gemeinheit ihren Weg vorzeichnet, oder tiefunglückliche Menschen, denen die Wogen der Verzweiflung über dem Haupte zusammenschlagen und sie der Überlegung berauben. Für erstere das Schafott, für letztere die Richtstätte im eigenen Innern.
Olga Luis
Die Wunden, die ein junges Herz empfängt, vernarben nur bei armseligen Charakteren zu toten Stellen. Bei starken Naturen werden sie zu fruchtbarem Grund.
Waldemar Bonsels
Menschen von innerlich rohem Wesen haben oft ein merkwürdig feines Gefühl für die geistige Überlegenheit edler Naturen. Sie werden dadurch selbst gedemütigt und vergelten diese Kränkung meist mit unversöhnlichem Haß.
Otto von Leixner
Das Charakteristische großer Naturen ist: Sie begründen wohl, aber sie vollenden nicht.
Leopold von Ranke
Edle Naturen haben eine solche Opferfreudigkeit, daß sie sich in vielen Fällen über sich und ihre Kraft, ja über die Größe des Opfers selbst täuschen. Je schwerer es ist, je mehr sie darunter leiden, um so mehr erhebt sie das Bewußtsein der Liebe oder der Überzeugung, aus der sie es dargebracht haben, um so fester hängen sie an demjenigen, für den es gebracht ward.
Fanny Lewald
Nur die gemeineren Naturen haben das Gesetz ihrer Handlungen in anderen Menschen, die Voraussetzungen ihrer Handlungen außerhalb ihrer selbst.
Søren Kierkegaard
Der Aberglaube ist ein Erbteil energischer, großtätiger, fortschreitender Naturen.
Johann Wolfgang von Goethe
Ich habe immer unter Jüdinnen die gesündesten Naturen gefunden, und ich kann es Gott Vater gar nicht verdenken, dass er der bethlehemitischen Maria die Cour und ein Kind gemacht.
Heinrich Heine
Wenn fein organisierte Naturen leidensfähiger sind als andere, so ist dafür auch ihre moralische Kraft entwickelter und hilft ihnen tragen.
Arthur Stahl
Nur starke Naturen können wirklich liebreich sein. Die meisten Menschen sind nur aus Schwäche oder aus Berechnung sanft. Und nur zu leicht schlägt ihre scheinbare Güte in Bösartigkeit um.
François de La Rochefoucauld
Das Fundament aller Anlagen ist die körperliche Gesundheit. Kränkliche Naturen fühlen sich abhängig; robuste wagen es, zu wollen. Daher gehört zur Charakterbildung wesentlich die Sorge für die Gesundheit.
Johann Friedrich Herbart
Gewöhnliche Menschen schauen die Früchte ihres Tuns; der Same, den geniale Naturen ausstreuen, geht langsam auf.
Theodor Mommsen
Schwache Naturen rächen gern die Folgen ihrer Fehler an anderen.
Manfred Herbert
Diejenigen, die sich entschlossen haben, die Physik zu ihrem Gegenstand zu machen, kann man so ziemlich in drei Gruppen einteilen. Es gab zum Beispiel solche, die den einzelnen Arten der Dinge spezifische und verborgene Eigenschaften zuordneten und meinten, daß von diesen dann das Verhalten der einzelnen Körper auf eine gewisse unbekannte Art und Weise abhänge. Hierauf beruht die ganze scholastische Lehre, die sich von Aristoteles und den Peripatetikern herleitet. Behaupten sie doch, die einzelnen Wirkungen würden von den einzelnen Naturen der Körper herrühren. Woher allerdings diese Naturen stammen, lehren sie nicht; daher lehren sie überhaupt nichts.
Roger Cotes
Man trifft liebenswürdige Personen unter den Gebildeten und Vornehmen an; indessen nicht mehr, als es liebenswürdige Naturen unter ihnen gibt.
Bogumil Goltz
Große Naturen genießen das Vorrecht, aus dem, worüber die Menge der Guten verzweifelt, Begeisterung zu schöpfen.
Die Eitelkeit füllt am besten aus, wo Talent und Wille mangelt. Daher sind die Eiteln verloren zur Besserung und immer schwache und kleine Naturen.
Carl Hilty
Vornehme Naturen sind schlechte Geschäftsleute.
Honore de Balzac
Edle Naturen veredelt Musik, doch flache verflacht sie, was Polyhymnia spricht, fühlt nur das tiefere Herz.
Friedrich Schiller
Der Aberglaube ist ein Erbteil energischer, großtätiger, fortschreitender Naturen, der Unglaube das Eigentum schwacher, kleingesinnter, zurückschreitender, auf sich selbst beschränkter Menschen.
Die Phantasie nimmt uns sehr leicht auf ihre Flügel, reduziert sich aber ebenso geschwind bei gewöhnlichen Naturen auf den sinnlichen Bodensatz.
Es ist starken und doch tieffühlenden Naturen eigen, sehr streng zu sein gegen sich selbst; aber das Mitleid, welches sie eigentlich mit der eigenen bitteren Not empfinden, auf andere zu übertragen.
Der Umgang mit Flegeln ist leicht. Schwer aber ist auskommen mit den zartbesaiteten, sogenannten edlen Naturen, die gewöhnlich aufs tiefste verletzt sind, wenn doch nicht alles nach ihrem Wunsch gegangen.
Karl Gutzkow
Pfui der stumpfen Naturen, die von einer Blume nicht ergriffen werden können! Der Ochs denkt sich beim Anblick einer Blume allerdings nichts, als daß er sie fressen könne; aber die Blume blüht nicht nur für das Geschlecht der Rinder.
Nikolaus Lenau
Wahre Freundschaft kann nur beruhen auf der Verbindung ähnlicher Naturen.
Ludwig van Beethoven
Nur dann ist es der Mühe wert zu leben, wenn man dem Leben einen idealen Inhalt gibt, wenn man ein Mensch ist, durch den nach jedem Schmerz, nach jeder Prüfung immer von neuem das verborgene Götterbild durchschimmert, das als Ahnung in den edlen Naturen lebt und das wir zur Wirklichkeit machen sollen.
Malwida von Meysenbug
Geniale Naturen erleben eine wiederholte Pubertät, während andere nur einmal jung sind.
Vollkommene Bösewichter sind vielleicht ebenso selten wie Engel, vielleicht noch seltener; dagegen sind rohe, grausame Naturen mit gelegentlichen Spuren der Menschlichkeit an sich häufig genug.
John Stuart Mill
Tadle mir einzelnes nicht an großen Naturen. der Fittich, der im Schreiten sie hemmt, trägt sie zu himmlischem Flug.
Emanuel Geibel
Man rühmt solche Schriftsteller, die man "gesunde Naturen" nennt. Wer gesund ist, kann von Glück sagen. Ein Verdienst ist es nicht.
Das Verhängnis ist mächtiger als das Genie. Aber dennoch ist es ein Privilegium der höchsten Naturen, schöpferisch zu irren. Die genialen Versuche großer Männer, das Ideal zu realisieren, wenn sie auch ihr Ziel nicht erreichen, bilden den besten Schatz der Nationen.
Und dieses ist ja das einzige, das allgemeine Streben aller Naturen, All zu werden, und hierdurch Organ der ewigen Ursache alles Seyns, ihrer innigern Gemeinschaft fähig.
Gotthilf Heinrich von Schubert
Weichliche Naturen machen gerne energische Programme von weit ausgreifendem Umfang und erschöpfen im Programm ihren momentanen Enthusiasmus.
Berthold Auerbach