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Leute, die nur an ihrem Sessel kleben, reissen keinen mehr vom Stuhl.
Anonym
Statt im Leben freundlich und friedfertig einander zu tragen und zu erfreuen, grämen sich die meisten Menschen, wenn es zu spät ist, wenn der Tod die traulichen Lebensgefährten von der Seite gerissen hat; darum soll man sich lieben, solange man lebt, denn jede Stunde, die man in Unliebe verbringt, hat man sich und dem andern vom Leben geraubt.
Berthold Auerbach
Reißt des Hampelmanns Schnur, meint er, es sei die Geduld.
Emil Baschnonga
In der Schlinge hoffe ich, daß der Strick reißt.
Manfred Hinrich
Wer seinem Gegenüber die Maske vom Gesicht reißt, darf sich nicht wundern, wenn er einen Spielpartner verliert.
Jürgen Wilbert
Klappentexte: Manche Bücher reißen ihre Klappen ein bißchen zu weit auf.
Gerd W. Heyse
Erst das Wort reißt Klüfte auf, die es in Wirklichkeit nicht gibt. Sprache ist in unsere termini zerklüftete Wirklichkeit.
Christian Morgenstern
Die Nacht ist wie ein großes Haus. Und mit der Angst der wunden Hände reißen sie Türen in die Wände - dann kommen Gänge ohne Ende, und nirgends ist ein Tor hinaus.
Rainer Maria Rilke
Ich motze immer über Feministinnen, obwohl ich selbst eine bin. Aber mein Problem mit Feministinnen im Moment ist, dass das alles in einer Person verkörpert wird — in Alice Schwarzer. Die trifft sich mit Verona Feldbusch im Fernsehen und macht Werbung für die Bild -Zeitung. Ich kann mit dieser Person überhaupt nichts mehr anfangen. Ich finde es für den Feminismus schlecht, dass Alice Schwarzer das so an sich reißt.
Charlotte Roche
Es gibt Menschen, denen der Geduldsfaden schon beim Einfädeln reißt.
Gerhard Uhlenbruck
Bauen und viel Mäuler speisen tut zu großer Armut reißen.
Sprichwort
Den Willigen führt das Schicksal, den Unwilligen reißt es hinfort.
Lucius Annaeus Seneca
Der Krieg entblößt alle schwachen Seiten der Regierung, der Krieg reißt die falschen Aushängeschilder herunter, der Krieg offenbart die innere Fäulnis...
Wladimir Iljitsch Lenin
Die großen Bäume reißt der Sturm aus, die kleinen biegt er.
Die Wahrheit ist auf dem Wege, und nichts wird sie aufhalten. Wenn man die Wahrheit begräbt, ballt sie sich zusammen und gewinnt eine solche Sprenggewalt, daß sie an dem Tage, an welchem sie sich durchsetzt, alles mit sich in die Luft reißt. Man hüte sich, früher oder später diese fürchterlichste Katastrophe heraufzubeschwören.
Émile Zola
Der Löwe reißt auch das Schaf des Armen.
Rasch tritt der Tod den Menschen an, es ist ihm keine Frist gegeben, es stürzt ihn mitten in die Bahn, es reißt ihn fort vom vollen Leben. Bereitet oder nicht, zu gehn, er muß vor seinem Richter stehn.
Friedrich Schiller
Arm an Reizen ist unser Leben und dürftig an Freuden, wenn wir die Sorgen nicht reißen aus unserer Brust. Graue Haare pflanzen sie auf, dem grünenden Scheitel; zehren der Menschen Gemüth wütend und wütender aus.
Johann Gottfried Herder
Es reißt einen jeden seine Leidenschaft hin.
Vergil
Der fremde Zauber reißt die Jugend fort.
Wenn ihr auf das Treiben der Menschen blickt, so könnt ihr beobachten, daß all jene, die zu großem Reichtum oder zu großer Macht gelangten, durch Gewalt und Trug emporgekommen sind. Aber um die schmähliche Art des Erworbenhabens zu vertuschen, adeln sie, was sie durch Gaunerei und Freveltat an sich gerissen, durch die verlogene Bezeichnung "Gewinn".
Niccolò Machiavelli
Die Leistungsträger rasen in Flugzeuge, als ob die Stewardeß der erste Preis wäre. Dann reißen sie sich um die Zeitungen, als könnten sie sich keine eigenen leisten. Und während des Fluges sitzten sie dann da mit ihrem Köfferchen, freudlos, stur, und kämpfen um die Armlehne.
Gabriele Henkel
Unsere gemeinsame Mutter Natur zeigt ihren Kindern immer deutlicher, daß ihr der Geduldsfaden gerissen ist.
Dalai Lama
Reißt mir das Herz aus dem Leibe und freßt es, so werdet ihr, was ihr nicht seid: groß.
Louis Antoine de Saint-Just
Der außergewöhnlicher Umfang ihrer Taille gab der Befürchtung Raum, daß sie, sobald sie sich bückte, von den oberen Partien zu Boden gerissen würde; doch hatte die Natur ihr ein Gegengewicht gegeben, das die lügnerische Vorsicht einer "Tournure" überflüssig machte.
Honore de Balzac
Die Menge schwankt im ungewissen Geist, Dann strömt sie nach, wohin der Strom sie reißt.
Johann Wolfgang von Goethe
Der Aphorismus ist eindeutig. Er läßt sich nicht aus dem Zusammenhang reißen.
Wolfgang Mocker
Soll das Band nicht reißen, - mußt du erst drauf beißen.
Friedrich Nietzsche
Vom Himmel reißt der Morgen das schwarze Tuch Der Nacht, drum füll mit Magierwein den Krug, Saqi, und reib dir deine Augen wach! Glaub mir, du schläfst dereinst noch lang genug.
Omar Khayyam
Der Mangel ist ein Fluch, er reißt, ein schlimmer Lehrer, uns zum Bösen fort.
Euripides
Manche Leute fangen sofort zu spinnen an, wenn ihnen der Geduldsfaden reißt.
Ernst Ferstl
Vernichte ein Atom und es reißt die Welt nach sich.
Emil Gött
Der Sturm der Begierde reißt den Mann mitunter in eine Höhe hinaus, wo alle Begierde schweigt: dort, wo er wirklich liebt und noch mehr in einem besseren Sein oder besseren Wollen lebt. Und wiederum steigt ein gutes Weib aus wahrer Liebe bis hinab zur Begierde und erniedrigt sich dabei vor sich selber. Namentlich das letztere gehört zu dem Herzbewegendsten, was die Vorstellung einer guten Ehe mit sich zu bringen vermag.
Sage der Zeit, o Herr, sie möge mir diese Liebe nicht aus dem Herzen reißen, denn das hieße, mir das Leben entreißen.
Ramón de Campoamor y Campoosorio
... die Sache ist so: während man sein Leben lebt, bildet man gleichsam eine organische Ganzheit mit allem Leben. Doch sobald man mit dem geistigen Leben anfängt, reißt man den Apfel ab. Man trennt die Verbindung zwischen Apfel und Baum: die organische Verbindung. Und wenn man nichts anderes im Leben hat, als nur das geistige Leben, dann ist man selber ein abgerissener Apfel... ein vom Baum gefallener Apfel.
D.H. Lawrence
Der Himmel und Ferdinand reißen an meiner blutenden Seele.
Ich bin Optimist. Ich hänge mich erst auf, wenn alle Stricke reißen.
Angst ist der größte Feind der Liebe. Man fühlt sich dann, als klammere sich ein Ertrinkender an einen. Man möchte ihn retten, weiß aber, dass er in seiner panischen Angst den Retter mit ins Verderben reißt.
Anaïs Nin
Manchmal reißt der Faden der ewigen Liebe schon beim Einfädeln.
Wir sprechen dem Menschengeschlecht leichtfertig jede Tugend ab, um unsere Laster zu rechtfertigen und sie an die Stelle der abgeleugneten Tugenden zu setzen. Dabei tun wir nichts anderes als jene Menge, die sich gegen die gesetzliche Macht empört, nicht, um mit der Freiheit allen Menschen die Gleichberechtigung zu sichern, sondern um dieselbe Macht an sich zu reißen, die sie vorher verdammte.
Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues