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Der Roman ist eine subjektive Epopee, in welcher der Verfasser sich die Erlaubnis ausbittet, die Welt nach seiner Weise zu behandeln. Es fragt sich also nur, ob er eine Weise habe, das andere wird sich schon finden.
Johann Wolfgang von Goethe
Ein Roman ist wie der Bogen einer Geige und ihr Resonanzkörper wie die Seele des Lesers.
Stendhal
Mit den Romanen ist es wie mit den Mahlzeiten: Wenn man sieht, wie sie zubereitet werden, kann einem der Appetit vergehen.
Annette Kolb
Es ist eine gar nicht unwichtige Entscheidung, ob man einen Gedanken in ein Gedicht schreibt oder in einen Aphorismus, in ein Drehbuch oder in einen Roman. Jede Entscheidung über das Ob und Wie einer Veröffentlichung ist eine Entscheidung über Wirksamkeit und damit auch über Wirklichkeit. Was aber auf Dauer wirksam ist, läßt sich kaum vorhersehen – und insofern ist die besagte Entscheidung letzten Endes doch nicht so wichtig.
Gregor Brand
Ich habe noch keinen guten, keinen wahren Roman geschrieben.
Françoise Sagan
Für die Mutter ist Liebe ein Roman, für die Tochter eine Kurzgeschichte, für die Enkelin ein Aphorismus.
Manfred Hinrich
Das Gute endet erfreulich, das Böse unerfreulich... Das ist ein Roman!
Oscar Wilde
Es ist durchaus möglich, überwältigend wahrscheinlich, könnte man vermuten, dass wir über das Leben und die Persönlichkeiten von Menschen stets mehr aus Romanen lernen werden, als von der wissenschaftlichen Psychologie.
Noam Chomsky
Dies ist der Mangel der Romane; der Verfasser müht sich nach Kräften ab, in Hitze zu geraten, und der Leser bleibt kühl.
Pierre-Ambroise-François Choderlos de Laclos
Auf der Grundlage historischer Studien das Schöne und Darstellbare einer Epoche umspannend, darf der Roman auch wohl verlangen, als ebenbürtiger Bruder der Geschichte anerkannt zu werden.
Joseph Victor von Scheffel
Wahrheit ist etwas, das spannender ist als ein Roman, nur lange nicht so populär.
Andrej Gromyko
Bei einem Roman sollte hauptsächlich darauf gesehen werden, die Irrtümer sowohl als die Betrügereien aller Stände und aller menschlichen Alter zu zeigen.
Georg Christoph Lichtenberg
Aphorismen und Gedichte lese ich lieber als Romane, weil es um die Kunst der Verdichtung geht, den lakonischen Umgang mit Worten. Ich schätze das sehr.
Franz Müntefering
Der Arzt braucht keine Romane zu lesen, denn er erlebt sie.
Karl Friedrich Heinrich Marx
Simenon's Romane sind wie ein Traum, der dem Leben gleicht, und uns vielleicht hilft, das wirkliche Leben zu deuten und zu lieben.
Federico Fellini
Wenn alle Männer und Weiber unserer Zeit so wären, wie sie in den Werken verschiedener modischer Roman und Schauspielschreiber geschildert sind, dann könnten nur eine allgemeine Pest und eine Neuschöpfung des Menschengeschlechts die Verhältnisse bessern.
Otto von Leixner
Einen Roman zu schreiben, stelle ich mir als reines Vergnügen vor. Nicht ohne Schwierigkeit ist es bereits, einen Roman zu erleben. Aber einen Roman zu lesen, davor hüte ich mich, so gut es irgend geht.
Karl Kraus
Man hat wirklich recht, wenn man sagt, die Weltgeschichte sei ein Roman. Da steht Gustav als ein Wundermann da, und von uns wird die Geschichte vielleicht nichts sagen.
Napoléon Bonaparte
Ich halte es für wahrscheinlich, daß viele Leute glauben: Wem viel einfällt, der schreibt einen Roman; wem wenig einfällt, der schreibt einen Aphorismus.
Ein Vater ist entzückt: Meine Tochter, sagt er, hat niemals einen Roman gelesen. Aber er läßt sie ohne Aufsicht mit ihrem Bruder sprechen, der vom Gymnasium nach Hause kommt, oder gestattet es, daß sie sich mit ihren kleinen Freundinnen in ihr Zimmer einsperrt. Die schlimmsten Bücher liegen nicht in den Regalen der Büchereien. Sie kommen von der Straße und werden, in Unterkleidern und halblangen Röcken verborgen, eingeschmuggelt.
Paul Bourget
Die empfindsamen Romane gehören ins medizinische Fach zu den Krankheitsgeschichten.
Novalis
Romane schreibt man, Aphorismen denkt man.
Erhard H. Bellermann
Ein Roman ist Prosa des Alltags.
Georg Wilhelm Friedrich Hegel
Romane sind Keile, die ein schreibender Schauspieler in die geschlossene Person seiner Leser treibt. Je besser er Keil und Widerstand berechnet, um so gespaltener lässt er die Person zurück. Romane müßten von Staats wegen verboten sein.
Elias Canetti
Der Roman ist die Titanic unter den literarischen Gattungen.
Alexander Eilers
Dieses Buch (die Bibel) ist Geschichte und gleichzeitig ist es auch ein Roman, an manchen Stellen ist es reine Poesie. Es ist eine Tragödie, aber oft auch sehr komisch. Nimm zum Beispiel diesen David, er ist nicht so ganz anständig. Er hat ja so viele umgebracht.
Marc Chagall
Der mittelmäßigste Roman ist immer noch besser als die mittelmäßigsten Leser, ja, der schlechteste partipiziert etwas von der Vortrefflichkeit des ganzes Genres.
Die Liebe gefällt mehr als die Ehe, wie für die meisten ein Roman unterhaltsamer ist als Geschichte.
Nicolas Chamfort
Ich meine, Karl May ist ein Schriftsteller von großem Talent, mit beneidenswerter Phantasie und von erstaunlicher Intuition. Nicht alle seine Bücher sind gleich gut, viele seiner Romane sind zu sehr dem Geschmack seiner Zeit verhaftet, also für uns heute schwer zu lesen. Aber die Reiseerzählungen, sei es Amerika oder Orient, Winnetou und Old Shatterhand, Kara Ben Nemsi und seine Umgebung sind immer noch große Klasse. Das hat ihm bisher keiner nachgemacht.
Utta Danella
Sobald eine Wahrheit aus mehr als fünf Zeilen besteht, nähert sie sich schon dem Roman.
Jules Renard
Ein guter, ein hervorragender Roman lebt dreißig, vierzig Jahre, nicht länger.
Marcel Reich-Ranicki
Die schönsten Romane werden erlebt und nicht geschrieben.
Audrey Hepburn
Mit Buchplakaten war das schon immer so eine Sache: so wurde etwa Thomas Manns großer Roman "Der Zauberberg", kurz vor seiner Veröffentlichung, als "Der Zauberlehrling" angekündigt.
Markus M. Ronner