Zitat Bild
Der denkende Mensch ist der allgemeine, der empfindende der besondere; daher rühren die Widersprüche zwischen Kopf und Herz, daher kommt es, daß man ein Bagatell verachten und sich doch davon verletzt fühlen kann.
Friedrich Hebbel
Das Meer bedeckt sieben Zehntel der Erdoberfläche, und der Seewind ist rein und gesund. In dieser unermeßlichen Einöde ist der Mensch doch nie allein; denn er fühlt das Leben um ihn herum; ein übernatürliches wundervolles Dasein rührt sich in demselben; es ist nur Bewegung und Liebe.
Jules Verne
Wenn man in einem wirksamen Helfen begriffen ist, wird man von den Seufzern des Leidenden minder gerührt.
Jean Paul
Der Geist ist leicht zu überzeugen, wenn das Herz gerührt ist.
Friedrich II. der Große
Es liegt im Wesen des Akademischen, nur das Tote zu berücksichtigen; ganz sicher ist man nur dessen, was sich nicht mehr rühren kann.
Ludwig Marcuse
Die Treue eines Tieres würde uns nicht rühren, wenn die Treue unter den Menschen häufiger wäre.
Sigmund Graff
Die ästhetische Qualität eines Kunstwerks wird in keiner Weise geschmälert durch die physischen Reaktionen, die es hervorruft, oder sind etwa Tragödien und Komödien deshalb schlecht, weil sie uns zu Tränen rühren oder zum Lachen bringen?
Carolin Fischer
Werke glücklicher Dichter rühren selten so an, wie die der unglücklichen.
Tilly Boesche-Zacharowski
Nur wer sich nicht vom Fleck rührt, tritt keinem auf die Zehen.
Markus M. Ronner
Es gibt immer Erlebnisse, von denen man nie und nimmer reden kann, und doch jemand wünschte, der es schweigend verstünde, ohne daran zu rühren.
Franziska zu Reventlow
Ihr beladet die Menschen mit unerträglichen Lasten, und ihr selbst rührt sie nicht an.
Bibel
Die Ossis sind in einem anderen Land gelandet, ohne sich von der Stelle gerührt zu haben.
Jutta Voigt
Du mußt allerlei hören, es darf dein Herz nicht stören, du wirst auch mancherlei reden, es wird nicht rühren jeden.
Friedrich Rückert
Mein Gedicht Wenn einen Menschen ich finde, der sich von meinen Versen rühren läßt, - nun einen einzigen, - dann will ich gerne sterben.
Ochiai Naobumi
Nach einer Schlacht bin ich immer die Milde selbst, wie Napoleon, der immer sehr gerührt war, wenn er nach dem Siege über ein Schlachtfeld ritt.
Heinrich Heine
Wenn der Mann von Genie fast überall hitziger verfolgt wird als der Meuchelmörder, so rührt das davon her, weil dieser bloß die Verwandten des Ermordeten, jener hingegen alle seine Mitbürger zu Feinden hat.
Claude Adrien Helvétius
Wer's Herz auf seiner Zunge führt, der muss, wenn er die Zunge rührt, Bedachtsamkeit sich wohl befleißen, sonst möcht' er sich das Herz abbeißen.
Friedrich von Logau
Gott ist ein lauter Nichts, ihn rührt kein Nun noch Hier; je mehr du nach ihm greifst, je mehr entwird er dir.
Angelus Silesius
Von daher rühren auch die meisten Streitigkeiten, indem die Menschen ihre Gedanken nicht richtig darstellen oder die Gedanken des andern falsch deuten.
Baruch Benedictus de Spinoza
Um eine Sprache von Herzen sein eigen zu nennen, muß man, glaub' ich, etwas darin erlebt haben, etwas sehr Wichtiges – nämlich die Kindheit... Nur was in diesen Sprachen, in den Sprachen meines Paradieses, geschrieben ist, kann mich rühren, das heißt – in innerster Seele rühren. Wer zum Herzen dringen will, der schreib in seiner Muttersprache!
Wilhelm Busch
All mein Unglück rührt von der Tatsache her, daß ich immer eine äußerst gute Meinung über die anderen hatte.
Jean-Jacques Rousseau
Ermahnungen rühren oder bestimmen entweder den Ermahnten, oder sie verändern bloß die Stimmung des Leichtsinns; oder er erzürnt und verhärtet sich; oder sie kommen bloß ungelegen und werden baldigst abgeschüttelt; oder sie werden pflichtgemäß angehört und der junge Herr macht hintennach sein Kompliment. Alles kommt auf die bewirkte Spannung der vorhandenen Vorstellungen an.
Johann Friedrich Herbart
Greifet an und rührt die Hände, Baut des Schiffes stolze Wände! Greifet an! Rastet nicht in der Pflicht! Tag für Tag, Schlag für Schlag! Handwerksmann hat seine Plagen, Lust zur Arbeit hilft sie tragen.
Albert Lortzing
Der Aberglaube gemeiner Leute rührt von ihrem frühen und allzu eifrigen Unterricht in der Religion her. Sie hören von Geheimnissen, Wundern, Wirkungen des Teufels und halten es für sehr wahrscheinlich, daß dergleichen Sachen überall in allen Dingen geschehen könnten.
Georg Christoph Lichtenberg
Willst Du Deine Hörer zu Tränen rühren, weine sie selber zuerst
Horaz
Der Luxus der Armen rührt zuweilen mehr als die Armut selbst.
Emanuel Wertheimer
Was unerreichbar ist, das rührt uns nicht, doch was erreichbar, sei unsere goldne Pflicht.
Gottfried Keller
Ich bin zutiefst gerührt, sprach der Teig.
Anonym
Das ist unselige Minne, Wenn Weiber das Herz dir rühren, Bei denen Gemüth und Sinne Getrennte Wirtschaft führen.
Paul Heyse
Die meisten Menschen rühren sich nicht gern, man braucht ihnen nicht viel zu geben, manchmal genügt eine Illusion, und sie werden dir sagen, ein schlechtes Leben ist besser als gar kein Leben.
Stefan Heym
Jede Furcht rührt daher, daß wir etwas lieben.
Thomas von Aquin
Wenn das Leben fragte tausend Jahre lang: Warum lebst du?, wenn es überhaupt antwortete, würde es nur sagen: Ich lebe, um zu leben! Das rührt daher, weil das Leben aus seinem eigenen Grunde lebt, aus seinem Eigenen quillt; darum lebt es ohne Warum: es lebt nur sich selber! Und fagte man einen wahrhaften Menschen, einen, der aus seinem eigenen Grunde wirkt: Warum wirkst du deine Werke?, wenn er recht antwortete, würde er auch nur sagen: Ich wirke, um zu wirken!
Meister Eckhart
Von sentimentalen Liedern – wem fiel es nicht schon auf? – werden viele Leute mehr gerührt, als von unglücklichen Menschen.
Otto Weiß
Religion ist ein Prisma, von dessen sieben Farben jeder seine Lieblingsfarbe wählen mag; alle aber rühren nur von einem Sonnenstrahl.
Karl Julius Weber
Fatal ist mir das Lumpenpack, das, um die Herzen zu rühren, den Patriotismus trägt zur Schau, mit allen seinen Geschwüren.
Warum rührt uns das Schöne? Es schmerzt uns seine Einsamkeit, sein unerwartetes Kommen, sein baldiges Vergehen.
Karl Gutzkow
Die Frauen sind falsch. Das rührt von ihrer Abhängigkeit her. Je stärker die Abhängigkeit, desto größer die Falschheit. Es ist damit wie mit den Zöllen: Je mehr man sie erhöht, um so mehr wächst der Schmuggel.
Charles de Montesquieu
Der meiste Schatten in unserem Leben rührt daher, daß wir uns selbst in der Sonne stehen.
Ralph Waldo Emerson
Der Mensch muß fähig sein, sich zur höchsten Vernunft erheben zu können, um an die Gottheit zu rühren, die sich in Urphänomenen, physischen wie sittlichen, offenbart, hinter denen sie sich hält und die von ihr ausgehen. Die Gottheit aber ist wirksam im Lebendigen, aber nicht im Toten; sie ist im Werdenden und sich Verwandelnden, aber nicht im Gewordenen und Erstarrten.
Johann Wolfgang von Goethe
Die Spielarten des Lasters sind über die Erde verstreut wie Stäbchen eines Mikadospiels: es ist schwierig, eines herauszuziehen, ohne an die anderen zu rühren.
Jean Giraudoux