Zitat Bild
Ich fühlte die uns im Leben nur selten beschiedene Freude, einen der ersten Geister von einem Irrtum zurückkehren zu sehen, wodurch er an sich selber untreu geworden war; es konnte keinen wohltätigeren, wahreren Beifall für mich geben... Ich sprach, wie eben meine Stimmung es mir eingab, ich weiß nicht, wie ich die Worte setzte, sie mußten meine Bewegung kundgeben, denn der Alte wurde ganz gerührt davon, drückte mir die Hand und fiel mir um den Hals, das Wasser stand ihm in den Augen.
Sulpiz Boisserée
Da sitzt unser Trainer dick und fett und rührt sich nicht!
Peter Krohn
Weißt du denn nicht, daß ein Mensch, der Glauben hat, alle Dinge bemeistern, Himmel und Erde bewegen, Geister und Götter rühren, ja die Enden der Welt durchkreuzen kann, ohne daß ihm etwas widersteht?
Liezi
Daß wir ewig leben möchten rührt daher, daß wir dem Fortleben nach dem Tode mißtrauen.
Friedrich Löchner
Gewohnheiten sind der Bodensatz unseres Lebens: rührt man ihn kräftig auf, dann schäumt die Lösung und wird seltsamer Weise klar.
Heimito von Doderer
Furchtbar ist die Leidenschaft und alles Böse rührt daher.
Karel Capek
Alles Unglück unseres Lebens rührt von der falschen Auffassung unserer Schicksale her. Eine gründliche Menschenkenntnis und gesunde Beurteilung der Ereignisse bedeuten einen Schritt auf das Glück zu.
Stendhal
Das Erhabene rührt, das Schöne reizt.
Immanuel Kant
Uns rührt die Erzählung jeder guten Tat, uns rührt das Anschauen jedes harmonischen Gegenstandes; wir fühlen dabei, daß wir nicht ganz in der Fremde sind.
Johann Wolfgang von Goethe
Berühren sich zwei Münder sacht, rührt sich, was uns zum Sünder macht.
Gerhard Schumann
Das Unglück von Tausenden rührt uns weniger – als das Unglück eines einzigen.
Otto Weiß
Was rührt hierbei aus Ursachen und was vom Zufall her?
Georg Christoph Lichtenberg
Die meisten Hindernisse um uns beim Schach zu verbessern rühren daher, dass wir Fehler nicht beseitigen, und nicht daher, dass wir zu wenig Information haben.
Dan Heisman
Der Mensch mag sich rühren wie er will. Er bleibt in seiner Haut verpackt.
Emil Baschnonga
Der Anblick der Armut ist oft so ergreifend, daß man gerührt ein Almosen – für sich beiseite legt.
Emanuel Wertheimer
Der Mythos, wir hätten jetzt eine Demokratie, rührt in erster Linie daher, dass diese Lüge unermüdlich wiederholt worden ist. Zumal im Westen hat man sehr gern daran geglaubt. Wir haben höchstens demokratische Kulissen.
Alexander Solschenizyn
Die ärmlichen Sorgen des Tages, des Körpers reiben uns auf. Darum rührt den göttlichen Teil eurer Natur: den Trieb der Bewunderung.
Edward George Bulwer-Lytton
Der ganze Spuk mit der 13 rührt wahrscheinlich aus dem Evangelium: Jesus saß zu Tische mit den Zwölfen. Folglich war er der Dreizehnte und endete so unglücklich, weil unter den Zwölfen ein Schurke war, Judas.
Karl Julius Weber
Woher rührt jene Rohheit, die wir bei den Bewohnern unserer Kolonien finden, wenn nicht von der Gewohnheit, beständig einen unglückseligen Teil des Menschengeschlechts zu mißhandeln? Was kann man von der natürlichen Milde und dem natürlichen Billigkeitsgefühl erwarten, wenn man in bürgerlichen Verhältnissen grausam ist?
Charles de Montesquieu
Das Volk ist das Herz des Landes; man darf es nur rühren, und es quellen Schätze von Uneigennützigkeit, Ergebung und Mut hervor.
Alphonse de Lamartine
Wer schwer zu rühren ist, dem zeige man, wie die Not spart.
Nur an einem Löffel mit dem man rührt, bleibt auch etwas kleben.
Jan Wöllert
Weh' dem, der an den würdig alten Hausrat ihm (dem Menschen) rührt, das teure Erbglück seiner Ahnen.
Friedrich Schiller
Unter allen schönen Künsten ist Musik diejenige, welche am meisten Einfluß auf die Leidenschaften ausübt. Ein von Meisterhand komponiertes Stück rührt unfehlbar das Gefühl, und hat mehr Einfluß als eine gute Schrift über Moral, welche die Vernunft überzeugt, ohne auf unsere Gewohnheiten einzuwirken.
Napoléon Bonaparte
Wer in dem Gestern Heute sah, dem geht das Heut nicht allzu nah, und wer im Heute sieht das Morgen, der wird sich rühren, wird sich sorgen.
Ein wahrer Revolutionär rührt an den Grundfesten des Systems, unter dem er leidet und unter dem er anderen Menschen leiden sieht.
B. Traven
Ungezwungenheit im Schreiben rührt von der Kunst, nicht vom Ungefähr her, wie diejenigen sich am behendsten bewegen, welche tanzen gelernt haben.
Alexander Pope
Wenn ich dich liebe, was geht's dich an! Die Liebe einer Frau hat zunächst mit dem Wunsch und Willen des Mannes gar nichts zu tun. Er braucht keinen Finger darum zu rühren, nicht einmal Blumen oder Süßigkeiten zu schicken oder den Juwelier zu bemühen. All das hat erst später Sinn und Zweck. Nur die gewonnene Frau nimmt Geschenke.
Carl Hagemann
Das Böse in der Welt rührt uns viel mehr als das Gute.
Christine von Schweden
Die Tat wird selten ausgeführt von dem, der nur sein Mundwerk rührt.
Erich Limpach
Was rühren soll, will empfunden sein; nur liegt in dem "Empfunden" mehr als man meinen sollte.
Johann Jakob Mohr
Een groot acteur kan u tot tranen bewegen. Maar dat kan de fiscus ook. Ein guter Schauspieler kann einen zu Tränen rühren. Aber das kann der Fiskus auch.
Gerd de Ley
Das Unglück der meisten Menschen rührt daher, daß sie nicht conjugiren können und immerfort Zeiten und Personen verwechseln.
Daß die Menschen so oft falsche Urteile fällen, rührt gewiß nicht allein aus einem Mangel an Einsicht und Ideen, sondern hauptsächlich davon her, daß sie nicht jeden Punkt im Satze unter das Mikroskop bringen und bedenken.
Früher brauchte man nur ein Taschentuch fallen zu lassen, und schon stürzten die Männer herbei. Heute könnte man einen Büstenhalter verlieren, und keiner rührt einen Finger.
Helen Vita
Geh den Weibern zart entgegen, du gewinnst sie, auf mein Wort. Und wer rasch ist und verwegen, kommt vielleicht noch besser fort. Doch wem wenig dran gelegen scheinet, ob er reizt und rührt, der beleidigt, der verführt.
Etwas gegen den Hund zu sagen, heisst für viele, am Heiligsten rühren, was der Mensch hat.
Kurt Tucholsky
Das sind Reliquien der alten Geschichte: Aber der Ehebruch der Frau von Jully gehört meiner Menschheit, meiner Zeit an; das rührt mich. Hier liegen die Erinnerungen, die Gedächtnismerkmale, die zittern machen. Wenn wir an der Vergangenheit Anteil nehmen sollen, muß sie uns wieder ins Herz kommen. Die Vergangenheit, die nur in den Geist wiedereinzieht, ist eine tote.
Edmond de Goncourt
Bei einem des Titels "Dichter" würdigen Mannes sind die Verstandeskräfte mit dem sittlichen Gefühl unlösbar vereint, und seine Kunst hängt von der Vollkommenheit beider ab. Dem Dichter, der nicht ebenso edel und recht als temperamentvoll empfindet, kann es auf die Dauer nicht gelingen, andere zu rühren.
Thomas Carlyle
Das Böse in der Welt rührt fast immer von der Unwissenheit her, und der gute Wille kann so viel Schaden anrichten wie die Bosheit.
Albert Camus