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Sollst nicht murren, sollst nicht schelten, wenn die Sommerzeit vergeht; Denn es ist das Los der Welten, alles kommt und alles geht.
Wilhelm Müller
Die Thorheit magst du schelten, sie wird nicht vertheidigt, den Thoren wenn du schiltst, fühlt er sich sehr beleidigt.
Max von Seydel
Nur Unkraut tragen wir, wenn uns kein Wind durchschüttelt; und uns schelten, heißt rein uns jäten.
William Shakespeare
Einen Alten schilt nicht!
Bibel
Es gibt gewisse Pflichten, die man erfüllen muß, nicht der Welt wegen, die uns nicht schelten könnte und schelten würde, wollten wir sie unerfüllt lassen, nicht des anderen wegen, dem unsere Opferbereitschaft zu gute kommt, und den wir vielleicht weder lieben noch achten, sondern um der Achtung willen, die wir vor uns selber haben.
Friedrich Spielhagen
Man schilt mit gleichem Recht auf Anarchie und Tyrannei; wo ist denn aber der wünschenswerte Mittelzustand? Der vernünftige Mensch sucht ihn in seinem Kreise hervorzubringen, und da gelingt es ihm kaum.
Johann Wolfgang von Goethe
Die Bösen soll man nimmer schelten, Sie werden zur Seite der Guten gelten; Die Guten aber werden wissen, Vor wem sie sich sorglich hüten müssen.
Ein edles Herz ist immer geneigt, sich selber der Übereilung zu schelten, sobald es ein anderes einer Schändlichkeit fähig halten soll.
Hans von Hopfen
Wer die Ehe schilt, der kennt die Liebe nicht.
Robert Hamerling
Bücher sind Meister, die uns ohne Zucht und Strafe lehren, ohne Beschimpfungen oder Zorn. Wenn Du etwas von ihnen willst, schlafen sie nicht, wenn Du sie suchst, verstecken sie sich nicht, wenn Du einen Fehler machst, schelten sie Dich nicht, wenn Du Dich dumm anstellst, lachen sie Dich nicht aus.
Elizabeth Barrett-Browning
Die Indianer, die wir als Barbaren schelten, beobachten in ihren Gesprächen und Unterhaltungen weit mehr Anstand und Höflichkeit als wir; man hört einander stillschweigend an, bis der eine ausgeredet hat, und dann antwortet der andre gelassen, ohne Lärm und Leidenschaft.
John Locke
Bewahre uns vor denen, die loben, eh sie unseren Wert erproben, wie vor denen, die schelten, eh sie wissen, was wir gelten.
Al-Harîrî
O schilt das goldne Jugendalter nicht, Der Kopf ist rasch, allein das Herz ist gut!
Franz Grillparzer
Wenn ich dumm bin, lassen sie mich gelten; Wenn ich recht hab', wollen sie mich schelten.
Die Menschen schelten einander so unermüdlich, weil einer des anderen Spiegel ist.
Maxim Gorki
Laß dich um Schweigen tadeln, doch nie um Reden schelten.
Räthsel, die zu lösen endlich, Werden sie "natürlich" schelten. Nur was ewig unverständlich, Wird als Offenbarung gelten.
Paul Heyse
Wenn andere nicht den Fehler bei dir schelten, so wird der Fehler dir als Tugend gelten.
Sprichwort
Napoleon war ein Naturereignis. Ihn einen großen Schlächter schmähen heißt nichts anderes, als ein Erdbeben groben Unfug schelten oder ein Gewitter öffentliche Ruhestörung.
Christian Morgenstern
Wer einen lobt in praesentia Und schilt ihn absentia, Den hol' die pestilentia Der taugt nicht in essentia.
Christoph Lehmann
Man schilt die Zeit schlecht, weil man nicht die erforderliche Stärke für die Aufgaben besitzt, die sie stellt.
Richard Rothe
Diskriminierung ist, jemand zu schelten für etwas, das er nicht ist. So werden die meisten Politiker ständig diskriminiert. Man hält für solche, dabei sind sie es gar nicht.
Erhard Blanck
Wir schelten die Unglücklichen, um sie nicht beklagen zu müssen.
Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues
Wer recht wirken will, muß nie schelten, sich um das Verkehrte gar nicht bekümmern, sondern immer nur das Gute tun. Denn es kommt nicht darauf an, daß eingerissen, sondern daß etwas aufgebaut werde, woran die Menschheit reine Freude empfinde.
Das mag denn alles gelten wie die Bemühungen der Astronomen, deren Beobachten und Rechnen wir nicht schelten wollen, da sie uns denn doch zuletzt den Begriff des Unbegreiflichen etwas näher bringen.
Über den großen Haufen schelten viele, ohne zu merken, daß sie dazu gehören.
Peter Sirius
Das Vergangene zu preisen und Die Gegenwart zu schelten, Muß von aller Art von Tugend stets Für die bequemste gelten!
Heinrich Hoffmann
Wer die Jugend schilt und Jugend scheucht, einsam durch mürr'sches Alter kreucht.
Karl Leberecht Immermann
Groß sind des Berges Kräfte, da wirkt Natur so übermächtig frei, der Pfaffen Stumpfsinn schilt es Zauberei.
Glück, sie nennen dich blind und werden nicht müde zu schelten. Frage doch endlich zurück: Könnt ihr denn selber auch sehn?
Friedrich Hebbel
Der Kessel schilt den Ofentopf, Schwarz sind sie alle beide.
Man schilt manchen irreligiös, dessen ganzes Vergehen darin besteht, daß er die übliche Auffassung des Göttlichen zu kleinlich, zu eng, zu menschlich und gewöhnlich findet.
Jakob Bosshart
Lobt man mich, weil ich was Dummes gemacht, dann mir das Herz im Leibe lacht; schilt man mich, weil ich was Gutes getan, so nehm ich's ganz gemächlich an. Schlägt mich ein Mächtiger, daß es schmerzt, so tu ich, als hätt er nur gescherzt, doch ist es einer von meinesgleichen, den weiß ich wacker durchzustreichen. Hebt mich das Glück, so bin ich froh und sing in dulci Jubilo; senkt sich das Rad und quetscht mich nieder, so denkt ich: Nun, es hebt sich wieder!
Wer dem Verderben entgehen will, muß treue Freunde oder erbitterte Feinde haben; jene belehren, diese schelten ihn.
Plutarch
Laßt fremde Art doch gelten, selbst dann, wenn sie dich quält! Gar oft ist, was wir schelten, Grad was uns selber fehlt.
Wilhelm Kuhnert
Bei vielen Frauen leben Religion und Sittlichkeit jedes für sich. Sie würden sich's nie vergeben, falls sie katholisch sind, die Osterbeichte zu versäumen; sie schelten über alle, die ungläubig sind; aber nichts in ihnen hält sie ab, die Mitmenschen lieblos zu verdammen und gegen Niedrigstehende hart und hochmütig zu sein. Ein Beweis, daß ihr Gott ein Schatten, ihre Religion ein eingebildetes Spiel ist.
Otto von Leixner