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Die Wahrheit widerspricht unserer Natur, der Irrtum nicht, und zwar aus einem sehr einfachen Grunde: Die Wahrheit fordert, dass wir uns für beschränkt erkennen sollen, der Irrtum schmeichelt uns, wir seien auf ein oder die andere Weise unbegrenzt.
Johann Wolfgang von Goethe
Schmeicheln wir uns indes nicht zu sehr mit unseren menschlichen Siegen über die Natur. Für jeden solcher Siege rächt sie sich an uns.
Friedrich Engels
Menschen, die sich gerne schmeicheln lassen, sind geneigt, da, wo nur reine, nackte Wahrheit erscheint, verborgene Zwecke, Überspannung und das Werk einer beleidigten Empfindlichkeit zu sehen.
François Fénelon
Man schmeichelt demjenigen, vor dem man bange ist.
Anton Tschechow
Man mag das religiöse Gefühl zu heben und zu stärken suchen, soviel man will, man soll sich nur nicht schmeicheln, daß dasselbe gegenüber dem Lichte der modernen Ära besonders wirksam sein wird.
Cesare Lombroso
Ich liebe die Wahrheit. Ich glaube, die Menschheit braucht sie, sicher aber braucht sie noch viel mehr die Lüge, die ihr schmeichelt, Trost spendet und ihr endlos Hoffnung macht. Ohne Lüge würde sie umkommen vor Verzweiflung und Langeweile.
Anatole France
Der Deutsche ist keusch und fordert von jedem, der sich mit einer Idee vermählt, eheliche Treue. Darum tadelt er auch so bitter jene Zeitungen, die als schlaue Kammerzofen der Zeit allen zärtlichen Launen ihrer Gebieterin schmeicheln und forthelfen. Aber das ist eine falsche Tugend. Seiner Handlungsweise muß man ergeben bleiben; dem Denker aber ist ein Harem erlaubt, damit er dem Zuge der Schönheit folge, nicht dem Zwange des Systems.
Ludwig Börne
Wo die Popularität gewonnen wird, indem man der Menge schmeichelt und ihr die Wahrheit vorenthält, muß sie in den Augen aller ehrlichen Leute verächtlich sein. Männer von echtem Charakter haben den Mut, die Wahrheit auszusprechen, auch wenn sie unpopulär ist.
Samuel Smiles
Wenn man sie nicht für das hält, was sie sind – das schmeichelt so vielen!
Otto Weiß
Wer Vergnügen daran findet, andere zu hintergehen, schmeichelt damit meist seiner Eitelkeit; er bildet sich ein, er sei seinen Opfern überlegen; die Überlegenheit aber entflieht sehr bald.
Alfred de Musset
Wer dir geschickt ins Gesicht schmeichelt, der ist genauso geschickt darin, dich hinter deinem Rücken schlecht zu machen.
Sunzi
Jene, welche sich der Pflichten der Dankbarkeit entledigen, müssen sich deshalb nicht schmeicheln, dankbar zu sein.
François de La Rochefoucauld
Der Mensch vernimmt nur, was ihm schmeichelt.
Wer vor andern lange allein spricht, ohne den Zuhörern zu schmeicheln, erregt Widerwillen.
Willst du einem Buckligen schmeicheln, mußt du ihm den Rücken streicheln.
Sprichwort
Die Religion droht und verspricht; könnte sie noch schmeicheln, es gäbe auch nicht einen Ungläubigen.
Emanuel Wertheimer
Die erste Regung der Freude, die wir beim Glück unserer Freunde empfinden, kommt nicht aus unserem guten Herzen oder aus der Freundschaft, die wir für sie empfinden; sie ist vielmehr eine Wirkung unserer Eigenliebe, welche uns mit der Hoffnung schmeichelt, auch unsererseits glücklich zu sein, oder irgendwelchen Nutzen aus unserer Freunde Glück zu ziehen.
Weißt Du, dass Einsamkeit, solange sie ein Gefühl bleibt, schmachten lässt und schmeichelt und nachzudenken hindert und lockend winkt? Und dann verwandelt sie sich plötzlich aus Gefühl - in Wissen, und da macht sie fest, hält im Zaum und zwingt wieder, aus sich selbst zu schöpfen.
Alexander Alexandrowitsch Blok
Fürchte nicht Feinde, die angreifen, sondern Freunde, die schmeicheln.
George Gordon Byron
Wer kann sich schmeicheln, zu jeder Stunde des Tages gleich aufnahmebereit und urteilsfähig zu sein? Wir besitzen doch alle nur ein beschränktes Maß an Geist und Geschmack, an Talent, Tugend und Heiterkeit, an Gesundheit und Kraft, und selbst über das Wenige können wir nicht immer frei verfügen, wie es der Augenblick verlangt, vor allem aber nicht mehr im Alter.
Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues
Man muß nicht schmeicheln, denn der menschliche Geist schmeichelt sich selber genug; ein jeder hat einen geschickten Zensor nötig, der treu ist und es versteht, uns von unserem Unrecht oder von unseren Verkehrtheiten zu überzeugen.
Friedrich II. der Große
Es kann kein Reich bestehen, wenn die, welche gehorchen sollen, herrschen, und der herrschen soll, muß schmeicheln, statt gebieten.
Joseph Victor von Scheffel
Die zarten Lügen abzulegen, ist besonders schwer, weil sie es sind, die am angenehmsten uns selber schmeicheln.
Paul Émile Appell
Alle denken gewiß, in kurzen Tagen zur Heimat wiederzukehren; so pflegt sich stets der Vertriebne zu schmeicheln.
Aber sobald Luther und Calvin Politiker wurden und den kleinen Potentaten, dem Adel und der Stimmung des Pöbels zu schmeicheln begannen, setzten sie die großen Möglichkeiten der Reformation aufs Spiel.
Emma Goldman
Wir betrügen und schmeicheln niemanden durch so feine Kunstgriffe als uns selbst.
Arthur Schopenhauer
Keine Reden finden bereitwilligeren Glauben als die, welche das Genie herabsetzen und dem Neide der bewußten Mittelmäßigkeit schmeicheln.
Lord Thomas Babington Macaulay
Es war falsch von mir zu glauben, ein Mann könne verbergen, was seiner Eitelkeit schmeichelt.
Marie-Madeleine de La Fayette
Das wahre Talent ist immer gutmütig und treuherzig, offen, ohne Pedanterie; ein spitzes Wort von ihm schmeichelt dem Geist und trifft nie die Eigenliebe.
Honore de Balzac
Bei beiden Geschlechtern ist das Schicksal des hohen Alters davon abhängig, wie man seine Jugend angewandt hat; das bewahrheitet sich vor allem bei den Frauen mit zwanzig Jahren schmeichelt man ihr, wenn sie vierzig ist, kümmert sich kein Mensch mehr um sie.
Stendhal
Ein Armer, der nicht schmeichelt, und ein Reicher, der nicht stolz ist, sind annehmbare Charaktere. Sie kommen aber nicht dem Armen gleich, der vergnügt ist, und dem Reichen, der dennoch die Regeln des Anstands bewahrt.
Konfuzius
Kinder, schmeichelt den Menschen und sie werden euch füttern.
Johann Heinrich Pestalozzi
Deinen Eltern zu schmeicheln zögere nicht.
Thales von Milet
Wann einem das Glück am allermeisten schmeichelt, pflegt es einem am allerersten zu betrügen.
Konrad I.
Mir ist es klar, daß wir die Pflichten der Religion nur insoferne üben, als deren Dienst unseren Leidenschaften schmeichelt.
Michel de Montaigne
Heuchlers Prinzip: schmeicheln, streicheln, speicheln.
Gerd W. Heyse
Man soll den Menschen entweder schmeicheln, oder sie sich unterwerfen.
Niccolò Machiavelli
Gott ist kein Götze, zu dem man beten und den man schmeicheln soll; Gott ist das Ideal, das der Mensch in seinem alltäglichen Leben zu verwirklichen hat.
Lucy Mallory
Es blüht ein Blümchen irgendwo, in einem stillen Tal, das schmeichelt Aug und Herz so froh wie ein Abendsonnenstrahl.
Gottfried August Bürger
Wer keine Liebe fühlt, muß schmeicheln lernen, sonst kommt er nicht aus.