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Man kann keinem Menschen ins Herz schaun; viel weniger in die Seel', denn die steckt noch hinter dem Herzen.
Johann Nestroy
Die Welt ist meine See, der Schiffmann Gottes Geist, das Schiff mein Leib; die Seel' ist's, die nach Hause reist.
Angelus Silesius
Der Glaub allein ist tot; er kann nicht eher leben, bis daß ihm seine Seel, die Liebe, wird gegeben
Ein gutes Büchel ist der Seel' ein Küchel, womit sie sich ernährt.
Abraham a Sancta Clara
Hören S' auf, wenn Sie vom Alter reden! Die Seel hat ein inwendiges, viel zarteres Gesicht, was deshalb auch oft viel früher Runzeln kriegt als die auswendige, alltäglichkeitsabgehärtete Humanitätslarve.
Man muß beym Lesen die Seele des Buches suchen, und der Idee nachspüren, welche der Autor gehabt hat, alsdann hat man das Buch ganz. Zuweilen ist freilich die Seele schwer zu finden, wie bey manchem Menschen sie auch schwer zu finden ist. Der Verfaßer selbst würde Mühe haben, die Seel aus seinem Buch herauszurechnen - indessen hat jedes Buch eine Seel! Etwas Hervorstehendes wenigstens, und gemeinhin pflegt sich hiernach das Uebrige zu bequemen.
Theodor Gottlieb von Hippel
Zwischen zwei harten Steinen wird das Korn zu Mehl, zwischen Willen und Erkenntnis, wir das Fleisch zu Geist und Seel'.
Emil Gött
Wer hortet, was vergänglich ist gräbt seine Seel in Dreck und Mist.
Sebastian Brant
Wo der Leib muß schwanken, Da schwanken auch die Gedanken; Aber Weisheit hat gern ihre Stell' In einer ruhigen, stillen Seel'.
Johann Fischart
Gott ehr' mir die Juristen! Wenn die an einem fehlen, Ist's nicht um Seel und Leben, Es ist nur um das Zählen.
Friedrich von Logau
Die Seel ist eine Flamm, aus Gott, dem Blitz, gegangen, ach, sollte sie denn nicht in ihn zurückgelangen?
Zwei Augen hat die Seel': Eins schaut in die Zeit das andre richtet sich hin in die Ewigkeit.
Mein Seel, dann seid Ihr umso klüger; denn manches Dieners Zunge schwatzt nur seines Herrn Verderben herbei. Nichts sagen, nichts tun, nichts wissen und nichts haben, darin besteht ein großer Teil Eures Guts, das eigentlich ein Nichts ist.
William Shakespeare
Wer sammelt, was vergänglich ist, vergräbt die Seel' in Kot und Mist.
Die Seel' ist ein ew'ger Geist, ist über alle Zeit: Sie lebt auch in der Welt schon der Ewigkeit.
Wenn das Volk nur fressen kann! Wie s' den Speisenduft wittern, da erwacht die Eßlust, und wie die erwacht, legen sich alle andern Leidenschaften schlafen; sie haben keinen Zorn, keine Rührung, keine Wut, keinen Gram, keine Lieb', keinen Haß, nicht einmal eine Seel' haben s'. Nichts haben s', als einen Appetit.