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Der Tadel der Gehässigkeit hat schon manchem Verdienst zur Anerkennung geholfen.
Marie von Ebner-Eschenbach
Je klüger jemand ist, desto immuner ist er gegenüber Lob und anfälliger gegenüber Tadel.
Gregor Brand
Ein weiser Mann ist gegen alles gleichgültig, gegen Lob und Tadel, gegen Schmeicheleien und Scheltworte.
Gotthold Ephraim Lessing
Im Lobe ist mehr Zudringlichkeit als im Tadel.
Friedrich Nietzsche
Korrektheit Frei von Tadel zu sein, ist der niedrigste Grad und der höchste, Denn nur die Ohnmacht führt oder die Größe dazu.
Friedrich Schiller
Lob von der falschen Seite wäre fatal, wenn es nicht aufgewogen würde durch Tadel von der richtigen.
Gustav Stresemann
Wer sicher empfindet, Großes geleistet zu haben, der lächelt über den Tadel; aber wer sich ungewiß fühlt, hat Grund ihn zu fürchten und läßt sich leicht hinreißen, denjenigen zu hassen, welcher ihn ausspricht.
Georg Ebers
Das Tadeln ist immer ein dankbarerer Stoff als das Loben.
Da gilt es zu feiern, recht lange zu schlafen und ganz ohne Tadel dann gemütlich beisammen die Sommernacht reizvoll zu verplaudern.
Horaz
Für jeden berechtigten Tadel am anderen sollte man gleichzeitig eine Eigenschaft suchen, um derentwillen man ihn loben kann.
Frank Thiess
Eine ungeschickte Schmeichelei kann uns tiefer demütigen als ein wohlbegründeter Tadel.
Anfangs verträgt der Autor Lob mit Tadel vermischt. Dann hat er das Lob so oft gehört, daß er ein neues fordert und liebt; und so soll immer mehr vom Tadel aufgehoben werden, bis er gar keinen mehr leidet. (Gilt auch für Leute in Ämtern.)
Jean Paul
Die Meinungen der Menschen über das, was Lob und Tadel verdient, werden von all den mannigfaltigen Einflüssen berührt, die ihre Wünsche hinsichtlich des Verhaltens anderer bestimmen.
John Stuart Mill
Ungeheuchelte Hochachtung ist die Basis wahrer Freundschaft, und ungeheuchelte Hochachtung kann ohne ungeheuchelten Tadel, da, wo Tadel Platz findet, nicht bestehen.
Friedrich Heinrich Jacobi
Der Ahnen Heiligtümer fromm beschirmend fiel er ohne Tadel, wie's dem Mann zu sterben ziemt.
Aischylos
Verachtung ist immer noch der schärfste Tadel.
Henry George Bohn
Die Unberufenen Tadeln ist leicht, erschaffen so schwer; ihr Tadler des Schwachen, Habt ihr das Treffliche denn auch zu belohnen ein Herz?
Wer beim Reden wenig Anlaß zum Tadel gibt und im Handeln wenig Anlaß zur Reue hat, der kann bestimmt ein öffentliches Amt erhalten.
Konfuzius
Wer wissentlich von den Politikern etwas fordert, was nicht möglich ist, und den Politiker mit der Drohung nötigt, er werde ihn nicht wählen, falls dieser es nicht verspreche, kann, wenn es versprochen, aber nicht gehalten wird, sich nicht als Opfer bezeichnen, sondern allenfalls als Hereingefallenen, nämlich in die Grube, die er selber gegraben hat, während der Politiker nur als listig bezeichnet zu werden verdient, was eher ein Lob der Klugheit als ein Tadel ist.
Manfred Rommel
Von jedem etwas und vom Ganzen nichts – Galt sonst als Tadel voll Gewichts. Heut gilt in unsrer Welt des Lichts Vom Ganzen etwas und von jedem nichts.
Franz Grillparzer
Lob ist freilich das Beste; der Tadel grenzet an Feindschaft!
Johann Gottfried Herder
Den Tadel der Menschen nahm ich so lange gerne an, bis ich einmal darauf achtete wen sie lobten.
Walther Rathenau
Man kann die Schwächen weniger über Tadel verändern, als die Stärken über das Lob.
Hans-Olaf Henkel
Empfindsame Kinder und bedeutende Männer ertragen Tadel nur in Lob eingewickelt.
Walther von Hollander
Tadeln können zwar die Toren, aber klüger handeln nicht.
August Friedrich Ernst Langbein
Auch die Dummheit hat Ehre im Leib, und sie wehrt sich sogar heftiger gegen den Spott, als die Gemeinheit gegen den Tadel. Denn diese weiß, daß die Kritik recht hat; jene aber glaubt's nicht.
Karl Kraus
Ein Autor muss mit gleicher Bescheidenheit Lob und Tadel seiner Werke hinnehmen.
Jean de la Bruyère
Wenige sind weise genug, fördernden Tadel trügendem Lobe vorzuziehen.
François de La Rochefoucauld
Ein Dutzend direkter Tadel ist leichter zu ertragen als ein dahergeschenktes Kompliment.
Mark Twain
Anerkennende Worte sind eine beliebte Einleitung für anschließenden Tadel.
Lothar Schmidt
So Lob als Tadel unverdrossen Laß, Künstler, über dich ergehn! Du weißt, der Schaum ist bald zerflossen, Doch was du tüchtig schufst, bleibt stehn.
Emanuel Geibel
Das Lob darf man nicht hinter dem Rücken des Gegenstands ändern, aber den Tadel.
Falsches Lob verletzt mehr als falscher Tadel.
Paul Mommertz
"In den Tag hineinleben!" Schwerster Tadel, höchstes Glück!
Jakob Bosshart
Schmeichelei ist immer verdächtiger als Tadel.
Johann Gottfried Seume
Gelassen lern' ich Tadel ertragen, Wie er beschert ward, fein und grob; Aber am Herzen fühlt' ich nagen Der guten Freunde gnädiges Lob.
Paul Heyse
Durch übermäßiges Lob wird der Autor nicht für übermäßigen Tadel entschädigt. Jenes nimmt das halbe Vergnügen (und gibt weniger als gerechtes Lob) durch die Unvollkommenheit des Lobredners und durch die Erinnerung an die gelobten Vorzüge, deren man eben entbehrt. Überm(äßiger) Tadel verwundet 1) durch Nachsprechen 2) fremde Unvollkommenheit 3) eigne Geneigtheit, ihm zu glauben 4) Gefühl der Beleidigung.
Der anständige Mensch wird im Laufe der Jahre wohl unempfindlich gegen Lob und Ehren, niemals aber, wie ich glaube, gegen Tadel und Verachtung.
Giacomo Leopardi
Die jetzigen Menschen sind zum Tadeln geboren. Vom ganzen Achilles sehen sie nur die Ferse.
O, auch die heilige Gerechtigkeit Entflieht dem Tadel nicht.