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Je edler ein Mensch ist, um so bereitwilliger wird er bewundern, je gemeiner, um so mehr wird er zu tadeln wissen.
Carola Blacker
Wir sind leicht bereit, uns selbst zu tadeln, unter der Bedingung, dass niemand einstimmt.
Marie von Ebner-Eschenbach
Oft ward ich unverdient gerühmt, Oft auch getadelt unverblümt; Doch der schärfste Tadel, den ich vernommen, Ist mir stets aus dem eig'nen Herzen gekommen.
Friedrich von Bodenstedt
Laß dich um Schweigen tadeln, doch nie um Reden schelten.
William Shakespeare
Wer sich tadelt, kann nicht dumm sein, wer sich lobt, nimmt andern eine Arbeit ab.
Manfred Hinrich
Liebe, die offen tadelt, ist besser als eine, die ängstlich schweigt.
Bibel
Fürchtet Lob mehr als Tadel! Einer, der euch tadelt, hat sicherlich mehr Ursache dazu als einer, der euch lobt.
Niccolò Tommaseo
Der Tod hat es an sich, alle irdische Zutat abzustreifen; was uns an den Lebenden verletzt, gekränkt, was wir an ihm getadelt, fällt ab, als wäre es nie gewesen; ein verklärtes, freundliches Bild bleibt zurück, und wir, die wir vorher meinten, ein Recht zu haben, ihm zu grollen, machen uns Vorwürfe, nicht genug Nachsicht und Geduld geübt zu haben.
Karl Detlef
Es gibt eine gehässige, ungehobelte Art zu tadeln und Kritik zu üben, womit nichts gewonnen, niemand gebessert, nur die Absicht, wehe zu tun, erreicht wird. Es gibt aber auch eine andere, geistreiche, wohlwollende Art, wodurch wir nicht wenig gefördert werden können.
Rahel Varnhagen von Ense
Wer sich tadelt, wartet auf einen Widerspruch.
Emanuel Wertheimer
Ein vornehmer Mensch tadelt sich selbst, ein gewöhnlicher die anderen.
Konfuzius
Nicht jeder, der uns schont, ist ein Freund, nicht jeder, der uns tadelt, ein Feind.
Augustinus von Hippo
Man tadelt die Schöpfung – mit Recht: für unsre Begriffe ist sie zu unendlich, für unsre Wünsche zu begrenzt.
Was tadelt Gott denn also die Sünder wegen der Handlungen, da doch schon vom ersten Ursprung der Welt an vorgesehen war, daß sie sie ausführen müßten?
Immanuel Kant
Man lobt oder tadelt je nach der Gelegenheit, seine Urteilskraft leuchten zu lassen.
Friedrich Nietzsche
Der herbste Tadel lässt sich ertragen, wenn man fühlt, dass derjenige, der tadelt, lieber loben würde.
Das Unmoralische, was man an sich am meisten tadelt, sieht die Welt gar nicht, oder es fällt ihr nicht auf; aber Handlungen, die man vor dem Gewissen auf Kosten des Verstandes verantwortet, trägt die Welt uns als unsittlich nach.
Jean Paul
Leicht tadelt man die Fehler anderer, aber selten nur bedient man sich ihrer, um die eigenen zu verbessern.
François de La Rochefoucauld
Derselbe Hochmut, der uns die Fehler, von denen wir uns frei glauben, tadeln läßt, läßt uns jene guten Eigenschaften verachten, die wir nicht besitzen.
Blendende Kritiken sind nicht selten unvernünftig. Zum Beispiel hat Montaigne Cicero getadelt, weil dieser, nachdem er Großes für den Staat geleistet, auch noch durch Beredsamkeit berühmt werden wollte. Montaigne bedachte dabei aber nicht, daß Cicero jene Taten seiner Beredsamkeit verdankte.
Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues
Unbeständigkeit tadeln wir nur an den Frauen, wenn wir deren Opfer sind.
Jules Pierre François Stanislaus Desnoyers
Wahre Wahrheit besteht in einem unverdorbenen Urteil über die Dinge, daß wir ein jegliches für das ansehen, was es ist; daß wir nicht Gemeinem nachjagen, als sei es etwas Kostbares, und das Kostbare als gemein verwerfen; daß wir nichts Lobenswertes tadeln und Tadelnswertes loben.
Juan Luis Vives
Ein Freund muß die Freiheit haben, ohne Zurückhaltung zu raten, ja zu tadeln.
Baltasar Gracián y Morales
Nie soll man über sich selbst sprechen. Entweder lobt man sich, was Eitelkeit ist oder tadelt sich, was Kleinmut ist.
Tust du etwas in der Überzeugung, daß es getan werden müsse, so scheue dich nicht, dabei gesehen zu werden, auch wenn die große Menge anders darüber denken sollte. Denn wenn du unrecht handelst, dann darfst du es überhaupt nicht tun, handelst du aber recht, was fürchtest du dich vor denen, die dich zu unrecht tadeln.
Epiktet
Wer immer tadelt, errichtet eine Kulisse, vor der er selber als tadellos erscheint.
Ernst Reinhardt
Man tadelt den, der seine Taten wägt.
Johann Wolfgang von Goethe
Nur aus Eigennutz tadelt man das Laster, lobt man die Tugend.
Wenn ein Verfasser unbekannt, ohne Charakter und Verdienste ist, so ist das Buch nicht wert, daß die Zeit damit verdorben werde; noch mehr aber, wenn er sich großer Dinge unternimmt, berühmte Männer zu tadeln, Wissenschaften zu verbessern, und seine eigene Gedanken der Welt anzupreisen.
Wie mag man tugendhaft und gerecht leben? Wenn man selbst nicht tut, was man an andern tadelt!
Thales von Milet
Viele Menschen glauben kränken zu müssen, wenn sie tadeln.
Peter Sirius
Es ist gewiß rühmlich, einen Fehler oder die Neigung zu einem Laster zu überwinden. Leider aber knüpft sich an diesen Sieg sehr oft ein neuer Irrtum. Er besteht darin, daß wir dann so oft an anderen die gleichen Fehler und Neigungen um so härter tadeln und ganz vergessen, daß sie jeden Augenblick von neuem in uns wieder erwachen können.
Otto von Leixner
Man tadelt den eignen Hund, der an jedem Fremdling aufhüpft, liebt es aber, wenn es uns geschieht; so hassen wir unsern Schmeichler nicht so sehr als einen fremden.
Wer wird die Klugheit tadeln? Jeder Schritt Des Lebens zeigt, wie sehr sie nötig sei; Doch schöner ist's, wenn uns die Seele sagt, Wo wir der feinen Vorsicht nicht bedürfen.
Was soll mir das Lob von Menschen, welche nicht tadeln können?
Annette von Droste-Hülshoff
Wer die erhabene Weisheit der Mathematik tadelt, nährt sich von Verwirrung.
Leonardo da Vinci
Pläne machen ist mehrmalen eine üppige, prahlerische Geistesbeschäftigung, dadurch man sich ein Ansehen von schöpferischem Genie gibt, in dem man fordert, was man selbst nicht leisten, tadelt, was man doch nicht besser machen kann, und vorschlägt, wovon man selbst nicht weiß, wo es zu finden ist.
Niemand tadelt uns so scharf, wie wir uns oft selbst verurteilen.
Da Dankbarkeit nach meinem Dafürhalten die löblichste aller Tugenden ist, und das Gegenteil zu tadeln, habe ich, der nicht undankbar erscheinen möchte, mir vorgenommen, jetzt, wo ich mein Herz als frei betrachten kann, in jenem geringen Ausmaße, als ich es vermag, alles Empfangene zu vergelten.
Giovanni Boccaccio
Es ist gar viel leichter, ein Ding zu tadeln als es selbst zu erfinden.
Albrecht Dürer