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Die höchste innigste Freude borgt von dem Schmerz mehr als nur die Thränen.
Johann Jakob Mohr
Durch Thränen sieht man keine menschlichen Fehler – Thränen waschen jeden Flecken weg. Der Unglückliche drückt in einem höheren Gleichheitsgefühl jeden aufrichtig und warm an das müde, liebende Herz.
Novalis
Blute nur Deine Thränen, Du verletztes Herz! — Erwarte keinen Balsam vom Verstande; er fehlt ihm selber. Doch, Du hast Thränen, noch Thränen! — Es sei Dir genug!
Martin Heinrich
Rastloses Sehnen! Wünschendes Herz, Immer nur Thränen, Klage und Schmerz? Auch ich bin mir schwellender Triebe bewußt! Wer stillet mir endlich die drängende Lust?
Ludwig Rellstab
Manche Runzel im alten Gesicht ist ein Strombett versiegter Thränen.
Peter Sirius
Mächtiger als die Wellen des Meeres sind Thränen der Liebe. Jene gehorchen dem Sturme; diese besänftigen ihn.
Friedrich Ludewig Bouterweck
Thränen und Seufzer löschen nicht aus die Tafel des Schicksals; Bitten und Schmeichelei'n ändern kein Pünktchen auf ihr. Kümmerte sich der Engel, der über die Winde gesetzt ist, ob sein brausender Hauch irgendein Licht'chen verweh'?
Johann Gottfried Herder
Wie manche Bitte, die wir einem lieben Menschen versagt, sehnen wir später mit Thränen herbei!
Wohl bringt die Liebe uns zuletzt auch Leid, Doch all die bitt'ren Thränen, die ich weine, Sind durch den ersten Kuß voraus bezahlt.
Friedrich Hebbel
Thränen der Dankbarkeit sind stumme Boten, die an die Himmelspforte der Vergeltung klopfen, und sie bleibt ihnen nicht verschlossen.
Ludwig Bechstein
Nicht der Schmerz ist der wahre, Der an der Totenbahre In Thränen überfließt, Nein der, der Jahr für Jahre Die Trauer still in sich verschließt.
Hermann Lingg
Wie manche Frau mag in der stolzen, bitteren Vereinsamung ihres Herzens mit tausend Thränen dies "zu spät" beweint haben!
Arthur Stahl
Der Mensch weint oft im Schlafe; wenn er erwacht, weiß er kaum, daß er Thränen hatte. Dafür halte das Leben; im zweiten weißt du nicht mehr, daß du im ersten geweint.
Jean Paul
Die Blume der Liebe will mit Thränen begossen sein.
Karl Heinrich Jördens
Das ist das Schicksal aller holden Dinge: Erkauft mit Thränen und mit Schmerz verloren.
Paul Heyse
Stummer Abschied Wenn Zwei von einander scheiden, So geben sie sich die Händ' Und fangen an zu weinen, Und seufzen ohne End'. Wir haben nicht geweinet, Wir seufzten nicht Weh und Ach; Die Thränen und die Seufzer, Die kamen hintennach.
Heinrich Heine
Man scheidet von manchem mit Lachen, zu dem man mit Thränen zurückkehren möchte.
Die ewige Beglaubigung der Menschheit sind ja Thränen!
Friedrich Schiller
Die Thränen sind schönen Seelen ein Thau des Himmels, der ihre Blüte vollendet.
Friedrich Adolf Krummacher
Auch der Schmerz will seinen Ausdruck haben, Und der Mann, vom Schmerze überwältigt, Braucht sich seiner Thränen nicht zu schämen.
Friedrich von Bodenstedt
Laß ruhig fließen Der Thränen Lauf, Die Blumen sprießen Im Regen auf!
Theodor Storm
Über einen gescheiterten Idealisten lacht ihr! Um Phaeton, der den Donnerwagen lenken wollte und zu schwach war, die Zügel zu führen (er stürzte, wie Prudhomme, Louis Blanc, wie die bessere "Linke" der Paulskirche), weinten die Heliaden so lange, bis sie in zitternde Erlen verwandelt waren. Ihre Thränen flossen so reichlich, daß sie sich zum Bernstein verdichteten.
Karl Gutzkow