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Wenn die Unwissenheit unsre Einfalt, unsre Unschuld und alle Genüsse der friedlichen Natur sichert, so öffnet sie dagegen allen Greueln des Aberglaubens die Tore...
Heinrich von Kleist
Der Leistungssport wird seine Unschuld nie wieder zurückgewinnen.
Günter Amendt
Selbst auch die Torheit verkleidet sich und möchte für Reinheit und Unschuld gelten. Denn Einfalt findet sich bei Dir und nirgends reiner, und wo wäre Unschuld wie die Deine? Trägheit will so scheinen, als suchte sie die Ruhe: Aber gibt es sichere Ruhe außer im Herrn?
Augustinus von Hippo
Die Einfachheit des Geistes ist Dummheit, die des Herzens Unschuld.
Giacomo Casanova
Sich des Bösen erbarmen, das heißt, den Guten verabscheuen. Wer dem Verbrecher verzeiht, strafet die Unschuld für ihn.
Johann Gottfried Herder
Hüte dich vor dem leidigen Romanschwall, der die Zeit raubt und die Unschuld stiehlt, der schal ist und gute Bücher schal macht, meistens auch die Religion anfeindet.
Friedrich Leopold zu Stolberg-Stolberg
Wer immer nur von Sünde spricht, dem glaubt man auch die Unschuld nicht.
Gerd W. Heyse
Eigentlich sollte Schönheit unschuldig und Unschuld schön sein, aber in der Welt sind es verschiedene Dinge.
Matthias Claudius
Die Unschuld findet nicht so viele Beschützer wie das Verbrechen.
François de La Rochefoucauld
Bei unserem frühzeitigen und oft gar zu häufigen Lesen, wodurch wir so viele Materialien erhalten, ohne sie zu verbauen, wodurch unser Gedächtnis gewöhnt wird, die Haushaltung fair Empfindung und Geschmack zu führen, da bedarf es oft einer tiefen Philosophie, unserem Gefühl den ersten Stand der Unschuld wiederzugeben, sich aus dem Schutt fremder Dinge herauszufinden, selbst anfangen zu fühlen und selbst zu sprechen und, ich möchte fast sagen, auch einmal selbst zu existieren.
Georg Christoph Lichtenberg
Ist man erst einmal in den Schlingen des Gesetzes, dann ist es meist immer zu spät, seine Unschuld zu beweisen.
B. Traven
Die Technik hat die politische Unschuld verloren.
Eberhard von Kuenheim
Der Humor ist voll Unschuld, aber er ist nicht die einfache Unschuld eines Kindes, sondern eine solche, die, durch innere Wehen, durch Zerrissenheit, Kampf, Schuldbewußtsein hindurchgegangen, sich wieder mit ihrem Gott versöhnt hat.
Friedrich Theodor Vischer
Möge die Gerechtigkeit ihren Lauf nehmen! Möge sie zerbrochen werden, diese alte Welt, wo die Unschuld zugrunde ging, wo die Selbstsucht gedieh, wo der Mensch vom Menschen ausgebeutet wurde! Mögen sie von Grund auf zerstört werden, diese übertünchten Grabstätten, in denen die Lüge und die Verderbnis herrschten.
Heinrich Heine
Unschuld kennt keinen Unterschied des Guten und Bösen, weiß daher auch von keiner Schande oder Scham.
Johann Georg Hamann
Die Unschuld hat eine Sprache, einen Siegerblick, der die Verleumdung mächtig niederblitzt!
Friedrich Schiller
Es ist gefährlich, nur in Unschuld leben zu wollen.
Titus Livius
Wie schrecklich wäre es auf der Welt, wenn nicht beständig Kinder geboren würden, welche die Unschuld und die Möglichkeit jeglicher Vollkommenheit mitbringen.
John Ruskin
Unschuld und wahre Verdienste triumphiren gemeiniglich am Ende über alle Verläumdungen. Wenn es nur mit dem Herzen richtig ist, dann hat es mit der Lästerung böser Menschen so leicht nicht Noth. Die Sonne kann durch Nebel wohl zuweilen unsichtbar werden, aber nur Geduld! der Nebel muß über lang oder kurz niedersinken, und da steht dann das herrliche Licht der Welt wieder da mit unvermindertem Glanz. So auch die Tugend.
Johann Georg Lampe
Wahre Unschuld der Augen ist der größte Liebreiz, den eine Frau haben kann, denn er stellt sie neben die Engel, und die Männer werden bei ihr das Himmelreich suchen.
Paul Keller
Was ist es, das manche Seele so mutig macht? Was gibt ihr einen so himmlisch leichten Sinn bei jedem bevorstehenden Ungemach, worüber andere sich ängstigen? Was schafft ihr jenen ewigen Umfluß von Ruhe bei allen hereinbrechenden Stürmen des Lebens, der immer nur das Erbteil weniger Auserwählter ist? Was macht sie so kummerleer und fröhlich, wie eine reizende Au in der Frühlingszeit? – Es ist die Unschuld.
Ernst Wagner
Kindergebete sind leer und kalt und eigentlich nur Überreste des jüdisch-christlichen Opferglaubens, der durch Unschuldige statt durch Unschuld versöhnen und gewinnen will.
Jean Paul
Auf irgendeine Weise fehlte es der Atmosphäre an Unschuld, an Zwanglosigkeit Man verstand bald, daß Politisches umging, die Idee der Nation im Spiel war.
Thomas Mann
Ganz gewiß, wenn ein Seraph himmelssatt wäre oder sonst die goldenen Flügel hängen ließe, könnt' ich ihn dadurch herstellen, daß ich ihn einen Monat lang auf meine springende, jubelnde Kinderwelt hinabschicke und kein Engel könnt', so lange er ihre Unschuld sähe, seine eigene verlieren.
Der Unschuld schönster Lohn ist, daß sie unbefangen Nichts Arges denkt, und braucht vor Argem nicht zu bangen.
Friedrich Rückert
Den süßesten Schlaf des Lebens schläft die Unschuld oder die Tugend.
Mariano José Pereira da Fonseca
Es vergißt sich alles in der Welt, nur verlor'ne Unschuld nicht.
August von Kotzebue
Schuld oder Unschuld eines ganzen Volkes gibt es nicht. Schuld ist, wie Unschuld, nicht kollektiv, sondern persönlich.
Richard von Weizsäcker
Mit des Auges Gesundheit, des Herzens heiliger Unschuld zu entlarven den Trug, der sich als Wahrheit versucht.
Der Verdorb'ne haßt den Unverdorb'nen Und jeder Schuld'ge ist der Unschuld Feind.
Theodor Körner
O, daß ihr Menschen doch wenigstens als Tiere vollkommen wäret; aber zum Tiere gehört Unschuld.
Friedrich Nietzsche
Sobald nicht die Unschuld der Phantasie geschont wird, so ist keine andere weiter zu schonen, die Sinne können weder unschuldig, noch schuldig sein.
Moralisten nennen die Unerfahrenheit Unschuld.
Werner Mitsch
Große Schuhe anderer verführen zum Schuldreinschieben Bei uns findet sich immer jemand, der die Unschuld auf sich nimmt.
Manfred Hinrich
Schuld gibt es nur in verschiedenen Stufen der Unschuld.
Horst A. Bruder
Die Erkenntnis wird nur durch den Verlust der Unschuld des Lebens erkauft.
Ludwig Feuerbach
"Kindliche Unschuld", das ist eine Phrase, welche die Moral der Schuld zeiht. So sagt eine Phrase die Wahrheit.
Alois Essigmann
Die Wahlphilosophie der Parlamentskandidaten besteht einfach darin, daß sie ihrer linken Hand erlauben, nicht zu wissen, was ihre rechte tut, und so waschen sie beide Hände in Unschuld.
Karl Marx
Die Jugend ist stark, trotzig, rachsüchtig. Zum Teil beruht das auf ihrer Unschuld. Weil sie selbst noch nichts drückt an ernster Schuld, haben sie für die Schuld anderer kein Verständnis.
Auf die Unschuld schielt der Verrat mit verschlingendem Blicke, mit vergiftendem Biß tötet des Lästerers Zahn.