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Und wie der Dichter eher ist als der Kritiker, so müssen wir auch vieles sehen, lesen und hören, ehe wir uns einfallen lassen wollen zu urteilen.
Johann Wolfgang von Goethe
Verstand urteilt, Vernunft schließt.
Theodor Gottlieb von Hippel
Ich bedauere alle Tage meines Lebens, welche ich nicht dem Nachdenken und dem Studium gewidmet habe. Man kann seine Fähigkeiten, richtig zu urteilen, nicht genug vervollkommnen, ebensowenig die durchdringende Schärfe des Verstandes.
Friedrich II. der Große
Die Sinne trügen nicht. Nicht, weil sie immer richtig urteilen, sondern weil sie gar nicht richtig urteilen; weshalb der Irrtum immer nur dem Verstande zur Last gelegt wird.
Friedrich Schiller
Irrtümer entspringen nicht allein daher, weil man gewisse Dinge nicht weiß, sondern weil man sich zu urteilen unternimmt, obgleich man doch nicht alles weiß, was dazu erfordert wird.
Immanuel Kant
Die gewohnt sind, mit dem Gefühl zu urteilen, begreifen nichts von dem, was nur der Verstand erkennt, denn sie wollen gleich mit einem Blick alles durchdringen und sind nicht daran gewöhnt, die Prinzipien zu suchen. Die anderen dagegen, die daran gewöhnt sind, nach Prinzipien zu denken, begreifen nichts von dem, was nur das Gefühl erfaßt und sind nicht imstande, etwas mit einem Blick zu erfassen.
Blaise Pascal
Wenn jetzt die verwöhnten Kinder der roten Bourgeoisie von einst so über mich urteilen, dann ist dies erbärmlich und hat mit politischer Aufklärung nichts zu tun.
Joachim Gauck
Man betrachtet die Teile nur, um über das Ganze zu urteilen, man untersucht alle Ursachen, um alle Wirkungen zu erkennen.
Charles de Montesquieu
Ich will, wenn ich über einen Mann urteilen soll, nicht allein wissen, welche Tat er ausgeführt, sondern wie und durch was für ein Mittel er sie ausgeführt hat. Dadurch kann eine kleine Tat zur großen und eine große zur kleinen werden.
Friedrich Maximilian Klinger
Keine Nation gewinnt ein Urteil, als wenn sie über sich selbst urteilen kann.
Man soll nie auf den ersten Blick urteilen, weil man sich beim zweiten Blick nur zu oft vom Gegenteil überzeugt.
Johann Nestroy
Der Mensch kann nicht anders als menschlich urteilen.
Nikolaus von Kues
Was wollen die, die über mich urteilen? Wer mich kennt, wer mich fühlt, will nicht urteilen!
Bettina von Arnim
Die Welt urteilt nach dem Scheine.
Der urteilt und hält allemal zu hoch von seinem Landsee, wer noch nie das offene Meer gesehen hat.
Matthias Claudius
Er urteilt nach dem jedesmaligen Aggregatzustand seiner Empfindungen.
Georg Christoph Lichtenberg
Wer gegen sein besseres Wissen für das Gedächtnis eines Fürsten, der kein Lob verdient, eintritt, weil er persönlich ihm zu Dank verpflichtet war, der urteilt parteiisch und nicht wirklich gerecht.
Michel de Montaigne
Man braucht, um über einen Menschen richtig zu urteilen, oft ein ganzes Leben.
Robert Musil
Es gibt dreierlei Arten Leser; eine, die ohne Urteile genießt, eine dritte, die ohne zu genießen urteilt, die mittlere, die genießend urteilt und urteilend genießt; diese reproduziert eigentlich ein Kunstwerk aufs neue. Die Mitglieder dieser Klasse sind nicht zahlreich.
Daß wir doch lernten, vor allem aushalten und nicht urteilen!
Rainer Maria Rilke
Wer sähe nicht, wie anmaßend es auch wäre, über Sinn und Einsicht eines anderen zu urteilen? Denn allein vor Gott liegen die Herzen und Gedanken offen.
Petrus Abaelardus
Sobald wir einen Menschen erblicken, so ist es allerdings dem Gesetz unseres Denkens und Empfindens gemäß, daß uns die nächstähnliche Figur, die wir gekannt haben, sogleich in den Sinn kommt und gemeiniglich auch unser Urteil sogleich bestimmt. Wir urteilen stündlich aus dem Gesicht und irren stündlich.
Ich zittere um mein Land, wenn ich daran denke, daß Gott gerecht urteilen wird.
Thomas Jefferson
Harfe: Bringt himmlische Harmonien hervor. Wird, nach alten Stichen zu urteilen, nur in Ruinen oder am Ufer eines Wildbachs gespielt. Lässt Arm und Hand zur Geltung kommen.
Gustave Flaubert
Über Personen urteilen heißt groteske Bilder von ihnen zeichnen.
Cesare Pavese
Die Anerkennung meiner Berufskollegen erschien mir stets wertvoller als die des Publikums. Wer urteilt schärfer und strenger als Kollegen?
Rudolf Tyrolt
Verdächtigen heißt zu eigenen Gunsten urteilen.
Sully Prudhomme
Menschenhaß ist nicht die Stimmung, die uns befähigt, in großen Angelegenheiten zu handeln, oder über sie zu urteilen.
Lord Thomas Babington Macaulay
Das Mitleid urteilt oft falsch, handelt aber immer richtig.
Emanuel Wertheimer
Ehe der Körper eines großen Mannes Asche ist, kann man selten mit einiger Richtigkeit über seinen Charakter urteilen.
Johann Gottfried Seume
Jeder Mensch hat seine subjektive Art, über etwas zu urteilen, weil er die Wahrheit nicht erfasst.
Peter E. Schumacher
Über viele Dinge urteilen Kinder, weil bei ihnen noch keine Nebenrücksichten ins Spiel kommen, weit richtiger, als Erwachsene.
Adolph Freiherr Knigge
Man kann also zwar richtig sagen: daß die Sinne nicht irren, aber nicht darum, weil sie jederzeit richtig urteilen, sondern weil sie gar nicht urteilen.
Ein Schwachkopf, der über andere Menschen urteilen soll, kann sich höchstens in ihre Lage, nie aber in ihre Denk und Empfindungsweise versetzen.
Marie von Ebner-Eschenbach
Wo die ganze Welt am schnellsten urteilt, geht sie am leichtesten irre.
Thomas Carlyle
Ob Gott derselbe Gott ist, muss man ihm selber überlassen. Als Menschen können wir nur über das Gottesbekenntnis urteilen. Wir haben als Christen keinen Grund zu sagen, wir würden uns zum gleichen Gott wie die Muslime bekennen.
Wolfgang Huber
Wir können über niemanden urteilen. Nichts ist gut oder schlecht. Es ist nur das Denken und Werten, was es dazu macht. Es sind nur wir selbst, die schuldig sind, wenn wir Schuld an anderen finden.
Kirpal Singh
Ungläubisch sein heißt der Maxime nachhängen, Zeugnissen überhaupt nicht zu glauben; ungläubig aber ist der, welcher jenen Vernunftideen, weil es ihnen an theoretischer Begründung ihrer Realität fehlt, darum alle Gültigkeit abspricht. Er urteilt also dogmatisch.
Man kann nie über einen Charakter urteilen, bevor er sich nicht in Enttäuschung und Unglück bewährt hat.
Madeleine Semer
Du mußt, um eines Menschen Wert zu erfassen, ihn erst über andere urteilen lassen.
Heinrich Leuthold