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Wer sich gut im Verborgenen gehalten hat, hat gut gelebt. Bene qui latuit, bene vixit.
Ovid
Das wahre und interessante Leben eines menschlichen Wesens spielt sich im Verborgenen wie unter dem Schleier der Nacht ab... Jede persönliche Existenz ist ein Geheimnis.
Anton Tschechow
(Geheimdienste) sind arme Schweine. Die leiden unter zwei psychischen Krankheiten: Die eine Krankheit beruht darauf, dass sie für das, was sie tatsächlich leisten, niemals öffentliche Anerkennung bekommen. Es ist unvermeidlich so, sie müssen ja im Verborgenen arbeiten. Das deformiert die Seele. Die andere Krankheit beruht darauf, dass sie tendenziell dazu neigen, zu glauben, sie verstünden die nationalen Interessen des eigenen Landes viel besser als die eigene Regierung. Diese letztere Krankheit ist der Grund dafür, dass ich ihnen nicht traue.
Helmut Schmidt
Der Stumpfe übernimmt den Geist anderer und glänzt damit. Der Tiefe verneint anderer Geist und läßt sein Licht im Verborgenen glühen. So kommt es, daß der Stumpfe für tief gilt und der Tiefe für stumpf.
Paul Richard Luck
Es kommt nicht darauf an, wie sich einer in der Öffentlichkeit benimmt, die von allen eingesehen werden kann, sondern wie er sich führt im Verborgenen, vor seinem Herzen und Gewissen.
Freiherr Ferdinand Hoffmann
Siehe, du hast Lust zur Wahrheit, die im Verborgenen liegt.
Bibel
Weil ich klein und schwach war, beugte er sich zu mir herab und lehrte mich im Verborgenen die Dinge seiner Liebe.
Therese von Lisieux
Das Weltbild schrumpft zusammen für diejenigen, welche sich nicht selbst zu erziehen und zu zügeln vermögen. Dies ist die gerechte Vergeltung, das im Verborgenen waltende Gericht.
Bjørnstjerne Bjørnson
Das Übel ist erst da, wenn man es laut verkündigt, Der aber sündigt nicht, der im Verborgenen sündigt.
Molière
Ein erheucheltes Vorbild, das vor den Kindern erhaben tut, aber im Verborgenen der Sünde dient, hat keine Lebenswirkung; denn was ist es anderes, als ein geschminkter Leichnam?
Christian Heinrich Zeller
Im Knast denkt mancher: Gott sei Dank gibt es Feilchen, die im Verborgenen blühen.
Joachim Ringelnatz
Das ist der Geist des Menschen, daß er Gott erkennt, daß er ihn wahrnimmt, den Verborgenen ahnt in der Natur, in seiner Brust ihn vernimmt, ihn anbetet in seinem Herzen.
Friedrich Heinrich Jacobi
Hennen brüten im Verborgenen.
Sprichwort
Rabbi Jochanan, Berokas Sohn, sagte: Wer den Namen Gottes im Verborgenen entweiht, den trifft die Vergeltung vor aller Augen, und es ist einerlei, ob es durch Irrtum oder aus Vermessenheit geschah.
Talmud
Neben dem Größten und Besten, welches wir sehen, weilt noch ebendergleichen zahlreicher im Verborgenen, und lebt uns darum nicht minder zum Gewinn.
Rahel Varnhagen von Ense
Das Bewußtsein des sich selbst Beobachtenden ist eine ganz einfache Vorstellung des Subjekts im Urteile überhaupt wovon man alles weiß, wenn man es bloß denkt; aber das von sich selbst beobachtende Ich ist ein Inbegriff von so viel Gegenständen der inneren Wahrnehmung daß die Psychologie vollauf zu tun hat um alles darin im Verborgenen liegende aufzuspüren und nicht hoffen darf damit jemals zu Ende zu kommen und die Frage hinreichend zu beantworten: Was ist der Mensch.
Immanuel Kant
Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten.
Zum Teil leben wir, zum andern Teil werden wir gelebt von einem Verborgenen in uns. Strebe jeder nach Kräften, daß es das Beste seines Wesens sei, von dem er sich erleben läßt. Dann erst wird er in höherem Sinne frei leben.
Otto von Leixner
Wie oft höchste Begabung im Verborgenen liegt.
Plautus
Heute genieß' ich der Zeit, denn das Morgen liegt im Verborgenen.
Palladas
Die größten Talente liegen oft im Verborgenen.
In einem großen Geiste bricht jahrhundertelanges, im Verborgenen schaffendes Keimen der Naturkräfte zur strahlenden Blüte auf.
Christian Morgenstern
Worte, diese furchtbaren geheimen Oberen der Welt, regieren im Verborgenen.
Ludwig Börne
Alle Fehler nämlich sind, offen zu Tage, weniger wirksam: Auch Krankheiten neigen dann zur Gesundung, wenn sie aus dem Verborgenen hervorbrechen und ihre Kraft deutlich machen.
Lucius Annaeus Seneca