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Wer über einen Werteverlust jammert, verkennt den Werteverzicht der modernen Gesellschaft. Dass sie nicht mehr zu bieten hat als formale Demokratie, Liberalismus und soziale Marktwirtschaft, ist gerade das Geheimnis ihrer Stärke. Diese Minimalwerte sind das erstaunliche Resultat der Geschichte abendländischer Rationalität, das wir uns nicht ernsthaft anders wünschen können.
Norbert Bolz
Ich kann es nun einmal nicht lassen, in diesem Drama von Mathematik und Physik – die sich im Dunkeln befruchten, aber von Angesicht zu Angesicht so gerne einander verkennen und verleugnen – die Rolle des (wie ich genugsam erfuhr, oft unerwünschten) Boten zu spielen.
Hermann Weyl
Wie wir von manchen Menschen verkannt werden, beweisen uns nicht selten ihre Geschenke.
Sigmund Graff
Es ist nicht klug, es ist nicht wohlgetan, vorsätzlich einen Menschen zu verkennen.
Johann Wolfgang von Goethe
Nur das Gemeine verkennt man selten.
Gotthold Ephraim Lessing
Wer ernst in seinen Erinnerungen zu dem hinabsteigen kann, was den ersten Anlaß zu einer ganzen Lebensbestimmung gab, wird die Macht sinnlicher Jugendeindrücke nicht verkennen.
Lorenz Kellner
Wer fühllos für die Schönheit geworden, wird leicht auch die Tugend verkennen.
François-René de Chateaubriand
Talent, sein Talent zu verkennen, hat jeder.
Manfred Hinrich
Es gibt gewisse Dinge, die einem das Altern sehr angenehm machen. Ich will gar nicht verkennen, wieviel es ausmacht, wenn ich in meinem hohen Alter meinen Schülern zum sechzigsten Geburtstag gratulieren kann. Da brauche ich mir gar nichts einfallen zu lassen. Daß es mich noch gibt, genügt schon, daß sie sich sagen: Ach so, das Leben ist ja noch gar nicht zu Ende mit sechzig. Daran erinnert man dann. Man spielt den Heranwachsenden, den Jüngeren, Zukunft zu.
Hans-Georg Gadamer
Die Sehnsucht hat allemal recht, aber der Mensch verkennt sie oft.
Bettina von Arnim