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Es gibt in Deutschland und andernorts mehr schreibtalentierte Menschen, als man glaubt. Welcher Verlag, ob größer oder kleiner, wird sie je drucken?
Klaus Zankl
Eine Dame kommt in Trauerkleidung in die Buchhandlung. Sie hält das Buch Die Pilze unserer Heimat in den Händen. Der Buchhändler drückt ihr ergriffen die Hand: Herzliches Beileid, gnädige Frau. Der Verlag hat den Druckfehler inzwischen berichtigt!
Anonym
Bekommt der Verlag ein ungewöhnliches Manuskript, sitzt das Lektorat gewöhnlich auf dem Sofa und nimmt übel.
Manfred Hinrich
Versuchen Sie nie, den Verlag so zu machen wie ich. Das können Sie gar nicht. Machen Sie den Verlag so, wie Sie es für richtig halten. Und wenn Sie dann noch Glück haben, dann wird's gut.
Peter Suhrkamp
Meine Macht im Verlag ist unermesslich, ich trage dort den Namen Der Unkritisierbare. Meine Bücher werden nur von blinden Lektoren lektoriert, denen man die Zunge herausgerissen hat, und mein nächstes Buch hat ein Lesebändchen aus gepresstem Uran.
Walter Moers
Der Garten ist ein Verlag, der keine Arbeit ablehnt.
Immer mehr Verleger von Zeitungen, Zeitschriften und Büchern haben in ihrem Verlag aus Profitgier die Korrekturabteilung abgeschafft. Sie vertreten die Auffassung: Korrekturlesen sei Sache der Autoren/innen und Leser/innen.
Ernst Probst
Ein Verlag ist kein reines Erwerbsunternehmen wie eine Mantelfabrik oder eine Großmetzgerei.
Axel Springer
Napoleon - so schrieb vor kurzem ein Soziologe an den Verlag - war schon deshalb ein großer Mann, weil er einen Verleger erschießen ließ.
Siegfried Unseld
In Potsdam, sagte einst Hermann Kesten, habe er einen idealen Verleger kennengelernt. Ideal für einen Verlag. Gustav Kiepenheuer. Kiepenheuer hatte im Ersten Weltkrieg ein Auge verloren, folglich konnte er kaum noch lesen. Im Zweiten Weltkrieg verlor er die rechte Hand, also konnte er keine Schecks mehr unterschreiben. Glänzendes Los für einen Verleger.
Der Schriftsteller ist ein zweigeschlechtliches Wesen. Er gebiert den ersten Satz unter Schmerzen und bleibt hoffnungsvoller Vater bis zum letzten Wort. Ist sein Kind erwachsen, entläßt er es ins feindliche Leben – er überläßt das Manuskript dem Verlag. Welch eine Schande für ihn, wenn sein Werk zum Versager wird.
Claudio Michele Mancini