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Die wirklichen Gedanken gehen bei wirklichen Dichtern alle verschleiert einher wie die Ägypterinnen: Nur das tiefe Auge des Gedankens blickt frei über den Schleier hinweg.
Friedrich Nietzsche
Toleranz verlangt nicht danach, Unstimmigkeiten und Widersprüche zu verschleiern. Im Gegenteil, sie fordert, die Unmöglichkeit eines umfassenden einheitlichen Denkens anzuerkennen und darum fremde und gegensätzliche Ansichten ohne Hass und Feindschaft zur Kenntnis zu nehmen.
Lew Sinowjewitsch Kopelew
In keinen anderen Beruf vermag man Fehler, besondern aber den Mangel an Intelligenz mit so geringen Mitteln zu verschleiern. Die Brauchbarkeit eines guten Soldaten, wird überall danach bemessen, wie wenig er von seinem Hirn Gebrauch macht.
B. Traven
Freiheit und Freizügigkeit sind schöne Worte, die geschaffen wurden, das nackte Antlitz harter wirtschaftlicher Zwänge angenehm zu verschleiern.
Originalität ist die Technik, seine Quellen zu verschleiern.
Franklin P. Jones
Seine Pläne verschleiert vor der Welt ein kluger Mann, und Schweigen führt sie aus.
Bhavabhuti
Das Publikum versteht sich darauf. Sein Herz sagt ihm, was seine Unwissenheit ihm verschleiert.
George Sand
Alle früheren Vorschläge sind in dem neuen Vertrag, aber irgendwie versteckt und verschleiert.
Valéry Giscard d'Estaing
Was ist Höflichkeit? Ein stillschweigendes Übereinkommen zweier Menschen, demzufolge jeder seine Eitelkeit zugunsten derer des anderen verschleiert.
Alphonse Karr
Reichtum, Ansehen, alles kann man verlieren, aber das Glück im eigenen Herzen kann nur verschleiert werden und wird immer, so lange, wie du lebst, dich wieder glücklich machen.
Anne Frank
Wenn das Selbst durch den Irrtum verschleiert ist, so entsteht das Gebundensein an das Nichtselbst, das persönliche Ich, und aus diesem enspringt das Leiden der Welt.
Shankara
Manche Frauen haben ihr ganzes Leben hindurch eine doppelte Bindung aufrechtzuerhalten, die gleich schwer zu lösen und zu verschleiern ist; bei der einen fehlt nur der Vertrag, bei der anderen das Herz.
Jean de la Bruyère
Eine Frau kann ihr Gesicht mit einem Lächeln verschleiern.
Khalil Gibran
So wie heute wurde auch damals die staatliche Politik durch Erwägungen bestimmt, die auf Macht und kommerzielle Vorteile abzielen. Die Sprache der Moral wird benutzt, um diese Tatsache zu verschleiern.
Barry Unsworth
Wem, wenn er in Aufwallung gerät, die Leidenschaft der Seele den Verstand überwältigt, dem verschleiert der Zorn das Auge des Verstandes.
Nizam al-Mulk
Der Blick in die Zukunft wird häufig vom Nebel der Gegenwart verschleiert.
Wolfgang Kownatka
Die wichtigsten Dinge sind am schwersten zu sagen. Es sind die Dinge, vor denen man sich schämt, weil Wörter Gefühle verschleiern - Wörter schrumpfen Dinge, die zeitlos erscheinen, wenn sie im Kopf sind, zu nicht mehr als Lebensgröße, wenn sie die Lippen verlassen.
Stephen King
Die Mode befindet sich in einer Phase völligen Niedergangs: Mit der Qualität geht es bergab, und die scheinbare Vielfalt der Modelle kann die mangelnde Inspiration der Designer und ihre Unterwerfung unter den Rentabilitätszwang kaum mehr verschleiern.
Benjamin Berton
Es ist eigenartig, wie das Geld sowohl Charaktere als auch ganze Verhältnisse zu verschleiern vermag.
Kurt Guggenheim
Die Musik erinnert nicht nur an die Vergangenheit, sie beschwört diese selbst herauf, und wir sehen sie erscheinen, in Geheimnis und Schwermut verschleiert, gleich den Schatten unserer Lieben.
Anne Louise Germaine de Staël
Am Grab der meisten Menschen trauert, tief verschleiert, ihr ungelebtes Leben.
Georg Jellinek
Es ist eine große Einfalt, seinen eigenen Glanz zu verschleiern, um mit einem erborgten Licht zu leuchten.
Michel de Montaigne
Gäben wir uns soviel Mühe, zu sein, was wir sein sollten, wie wir uns Mühe geben, zu verschleiern, was wir sind, könnten wir wir selbst sein und uns die Mühe des Verschleierns ersparen.
François de La Rochefoucauld