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Niemand, ob tot oder lebendig, in Meditation oder Hypnose, ist so tief in sich versunken wie eine Frau, die sich das Gesicht eincremt.
Ephraim Kishon
Wenn man sich zu sehr in sich selbst vertieft, bleibt man in sich versunken.
André Brie
Daher soll deine Seele allen Geistes bar sein, soll geistlos dastehen. Denn liebst du Gott, wie er Gott, wie er Geist, wie er Person und wie er Bild ist, - das alles muss weg. "Wie denn aber soll ich ihn lieben?" Du sollst ihn lieben, wie er ist ein Nicht-Gott, ein Nicht-Geist, eine Nicht-Person, ein Nicht-Bild, mehr noch: wie ein lauteres, reines, klares Eines ist, abgesondert von aller Zweiheit. Und in diesem Einen sollen wir ewig versinken vom Etwas zum Nichts. Dazu verhelfe uns Gott.
Meister Eckhart
Was ist der Mensch, der gepriesene Halbgott! Ermangeln ihm nicht eben da die Kräfte, wo er sie am nötigsten braucht? Und wenn er in Freude sich aufschwingt, oder in Leiden versinkt, wird er nicht in beiden eben da aufgehalten, eben da zu dem stumpfen, kalten Bewußtsein wieder zurückgebracht, da er sich in der Fülle des Unendlichen zu verlieren sehnte?
Johann Wolfgang von Goethe
In der Liebe versinken und verlieren sich alle Widersprüche des Lebens. Nur in der Liebe sind Einheit und Zweiheit nicht im Widerspruch.
Rabindranath Thakur
Ratten, die das Schiff verlassen haben, nehmen es ihm übel, wenn es nicht versinkt.
Wieslaw Brudzinski
Habt ihr euch auf ein neues Jahr gefreut, die Zukunft preisend mit beredtem Munde? Es rollt heran und schleudert, o wie weit! Euch rückwärts. Ihr versinkt im alten Schlunde.
Gottfried Keller
Man kann die Welt nie von genug Seiten ergreifen, und es ist schlimm, wenn der Mensch in dem ewigen Einerlei versinkt und immer nur über dem brütet, was er seit Jahren getan hat.
Wilhelm von Humboldt
Nebelverhangen, ein Bild trostloser Schönheit, ist dieser späte Herbsttag, der die düsteren Gedanken ins Uferlose versinken und das Unabänderliche erahnen lässt.
Katharina Eisenlöffel
Nur wer des Lebens Bedeutung und Ernst verkennt, das Leben hält für ein Schaukeln auf den Wellen der Lust ohne Ziel und Zweck, nur der verkennt der Ehe hohe Bedeutung, verhöhnt sie als veraltet, als eine morsche Schranke gegen wahre Kultur. Der ist dann aber auch kein Sohn der Ewigkeit, sondern ein Kind des Augenblicks; wie ein Irrlicht hüpft im Moor, so ist sein Wandel durchs Leben; wie ein Irrlicht versinkt im Moor, so sein Leben im Schlamme der Welt.
Jeremias Gotthelf
Rechte Jugend wird niemals alt, wer so hell und kühn ins Leben schaut, bleibt auch sein Meister immerdar. Denn das Leben ist ja doch ein wechselndes Morgenrot, die Ahnungen und Geheimnisse werden mit jedem Schritt nur größer und ernster, bis wir endlich vor dem letzten Gipfel die Wälder und Täler hinter uns versinken und vor uns im hellen Sonnenschein das andere sehen, was die Jugend meint.
Joseph von Eichendorff
Wer sich mit Gott zu vereinigen glaubt, indem er sich von den Menschen absondert, befindet sich auf dem Irrweg und versinkt anstatt in Gott nur immer tiefer in sich selbst.
Ricarda Huch
Nur an der Oberfläche zu treiben, reicht mir nicht. Versinken will ich in deinem Kielwasser, auch wenn es nur Schaum ist.
Margot S. Baumann
Wenn die Steine schwimmen, versinken die Blätter.
Sprichwort
Eine Welt von Wohllaut ist versunken, und ein krähender Hahn bleibt auf dem Repertoire.
Karl Kraus
Die Zeit ist zur Herrin auch über die stilleren Gebiete des Wissens geworden; Aktualität heißt ihre Forderung, vor der das Glück der Gelehrsamkeit, die in den Gegenstand versunken war und darüber die Zeit vergessen hatte, nicht bestehen kann.
Heinz Schlaffer
Purpurschwere, wundervolle Abendruhe, grüßt die Erde, kommt vom Himmel, liebt das Meer. Tanzgestalten, rot gewandet, ohne Schuhe, kamen rasch, doch sie versinken mehr und mehr.
Theodor Däubler
Ich kenne kein Schauspiel auf der Welt, das 3000 Personen fünf Stunden lang in Atem halten kann. Unbewegt und in Gedanken versunken, wie die hieratischen Schauspieler einer japanischen Kabuki-Aufführung, sitzen sich die Spieler gegenüber.
Fernando Arrabal
War möglicherweise alles, ob grandios, ob kläglich, ein einziger Umweg? Und über uns weg eilen leichte Füße die Hintertreppe auf und nieder, während wir im Staub einer Geschichte versinken, die wir für Fortschritt gehalten haben.
Kurt Marti
Eine Wahrheit, die gestern noch ein unruhiges Problem war, ist heute ein Glaube geworden, der vor Verlangen nach Äußerung brennt; morgen schon hat ihn der Widerspruch zum rasenden Fanatismus aufgestachelt oder die Gleichgültigkeit zu kranker Erschlaffung abgespannt; übermorgen versinkt er in das Schweigen der Befriedigung oder der – Entsagung.
Thomas Carlyle
Leben ist ein Kieselstein, versunken; Taten sind die Kreise, die er schlägt.
George Meredith
Es gibt ein Talent fürs Unglücklichsein! Wer sich Zeit nehmen will, es auszubilden, versinkt, wenn er auf geistige Bestätigung angewiesen ist und diese sich abzuzwingen nicht moralische Kraft besitzt, gar leicht in hypochondrische Untätigkeit, oder in verzweifelnde Ausschweifungen, die ihn dem Untergange zuführen.
Amélie Godin
Ein Tag versinkt, ein Tag steigt auf, Der Frühling muß verfließen, Und jede Blüte, die verwelkt, Ermahnt uns, zu genießen.
Alphonse de Lamartine
Blasiertheit: Diese Krankheit ist unter uns weit verbreitet, wo Müßiggang und Überfluß schnell die Sinne abstumpfen und selbst die Jugend in eine Gleichgültigkeit versinken lassen, von der sie nichts wieder befreien kann.
Friedrich Melchior Grimm
Auf jeden Fall ist das Göttliche die Leidenschaft, die das Menschliche verzehrt. Liebe spricht nichts für sich aus, als daß sie in Harmonie versunken ist; Liebe ist flüssig, sie verfliegt in ihrem eigenen Element; Harmonie ist ihr Element.
Bettina von Arnim
Es gibt Wesen, denen die Liebe die Macht verleiht, mit ihrem ganzen Ich in einem anderen zu versinken, und wenn ihnen das genommen wird, ist ihr Leben ausgelöscht.
Honore de Balzac
Wenn der Naturforscher in Betrachtung der Dinge versunken steht, ist's nicht die höchste Andacht in seinem Treiben, wenn er ihren Zusammenhang mit Gott in reinem Sinne immer vor Augen hält?
Joseph Görres
Wie kannst du, Mensch, wofern du in Schwäche so versunken, nur Staub und Schatten bist, so stolz empfinden?
Giacomo Leopardi
Die Weltgunst ist ein Meer: Darin versinkt, was schwer; Was leicht ist, schwimmt daher.
Friedrich von Logau
Boccaccio sagt irgendwo, er sei vor dem Einband eines Homer, den er in seiner Bibliothek hat, in Anbetung versunken. In Verzückung steht er vor dem Rücken und dem Namen des Bandes. — Die literarischen Religionen sind den Religionen ähnlich. Fast alle Menschen haben einen verwunderten Respekt vor dem Schönen, das nicht ihre Sprache mit ihnen spricht.
Edmond de Goncourt
Man denkt sich den Priester der Kunst, der Wissenschaft oder der Religion so sehr in seine ideale Welt versunken, daß ihm die nutzbringende wirklich ganz darüber verloren geht; in Wahrheit aber vergessen die meisten von ihnen nicht diese, sondern jene.
August Pauly
Wir wissen alle, daß in dem Äußern nichts liege, aber Zeremonien können gute Rührungen veranlassen und auf gute Gedanken bringen. Auch sind sie bisweilen ein Fähnlein über dem Wasser, das uns anzeigt, wo der Schatz gewesen und versunken ist.
Matthias Claudius
Ganz in dem Ewigen der Natur versunken, finden wir uns selbst ohne Furcht, als Natur, und retten die Freiheit, indem wir sie hingeben.
Henrich Steffens
Distanz halten, sich nicht gemein machen mit einer Sache, nicht in öffentliche Betroffenheit versinken, im Umgang mit Katastrophen cool bleiben, ohne kalt zu sein.
Hanns Joachim Friedrichs
Nein, der Sinn versinkt wie im Traum In dem auferwachten Tage, Und du suchst im ganzen Raum Endlos deine eigne Sage.
Konrad Weiß
Wenn man in seine Gedanken versinken will, darf man sich nicht mit seichtem Wasser begnügen.
Ernst R. Hauschka
Man muss in Paris und ausschließlich mit Leuten zusammenleben, die ein fröhliches Leben führen! Sie sind glücklich und daher weniger bösartig. Die Menschenseele ist wie ein verpesteter Sumpf; wenn man nicht rasch darüber hinweggleitet, versinkt man darin.
Stendhal
Halte dich fest am Anker des Friedens im Hafen der Familie, wenn du im Meer der Friedlosigkeit der Welt nicht versinken willst.
Carl Peter Fröhling
Tränen und Leiden bilden die Menschheit im Staub, und im Jammer versunken, lebt der Mensch an der Quelle der Weisheit.
Johann Heinrich Pestalozzi
Der Predigtberg ist im Sumpf versunken.
Manfred Hinrich