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Es gibt Grade der Begeisterung. Von der Lustigkeit an, die wohl die unterste ist, bis zur Begeisterung des Feldherrn, der mitten in der Schlacht unter Besonnenheit den Genius mächtig erhält, gibt es eine unendliche Stufenleiter. Auf dieser auf und abzusteigen ist Beruf und Wonne des Dichters.
Friedrich Hölderlin
Laß, o Welt, o laß mich sein! Locket nicht mit Liebesgaben, Laßt dies Herz alleine haben Seine Wonne, seine Pein!
Eduard Mörike
Der Schlaf räumt den Sinnen - durch die aller Reiz und alle Regung, all Lust und Leid ihren Einzug halten - schmeichelnd die Wirklichkeit hinweg, wie eine Mutter spielmüden Kindern das Spielzeug, und während wir oft, wenn wir über die arme Frist unseres Daseins erbangen, ihn kindisch anklagen, als ob er sie unterbräche und uns davon wegnähme, teilt er von Tag auf Tag die Last des Lebens; trage sie einer, sei Schmerz oder Wonne ihr Druck, in einem Stücke, wie gar zu bald erläge er.
Ludwig Anzengruber
Das ist meines Herzens Freude und Wonne, wenn ich Dich mit fröhlichem Munde loben kann; wenn ich mich zu Bette lege, so denke ich an Dich, wenn ich wach liege, sinne ich über dich nach.
Bibel
Der Augenblick ist gekommen, der sie von der Herrschaft ihrer Eltern befreien soll: Ihre Phantasie ist eröffnet, ihre eine Zukunft voller Illusionen, ihr Herz schwelgt in heimlichen Wonnen. Ja, freue dich nur, unglückliches Geschöpf. Die Tyrannei, der du entkommen bist, hätte sich mit der Zeit unmerklich gemildert, diejenige, die dir bevorsteht, wird mit den Jahren unaufhaltsam zunehmen.
Denis Diderot
Im größten Schmerz ist es noch Wonne, seiner fähig zu sein.
Friedrich Hebbel
Nur die großen Herzen fühlen das Mitleid, welches man dem Unglück entgegenbringen muß, sowie die Wonne der Wohltat.
Frédéric-César de La Harpe
Womit, o Lais, meine Wonne, Vergleich' ich Dich? sprach Selamir. Ei, sprach der Spötter, mit der Sonne, Denn alles wärmet sich an ihr.
Gottlieb Konrad Pfeffel
In der Liebe kann man von keiner Undankbarkeit sprechen; die erlebte Wonne entschädigt immer, und weit über die denkbar höchsten Opfer hinaus.
Stendhal
Wohl sind die Königinnen der Blumenwelt die, die auf der Höhe des Frühlings blühen, Maiblumen, Jasmin und Rose. Aber auch noch am gefrornen Fenster dem schlanken Wuchs der über dem Wasserglase schwebenden Hyacinthe, dem Krokus, der noch aus dem Schneegefild heraus sein buntes Glockenköpfchen heben muß, zu lauschen, es kann über die Wonnen der Rosenzeit gehen. Erinnerung, Sehnsucht, Hoffnung sind die Begleiter der ersten Frühlingsboten und Sehnsucht beglückt oft mehr als Besitz.
Karl Gutzkow
Um deiner Wonne willen, o Gedanke, ist's wert, die Last des Leidens auf sich zu nehmen und des Lebens Bürde.
Giacomo Leopardi
Keine Wonne, wie die, im Stillen Gutes zu wirken!
Johann Caspar Lavater
Wohl dem, der Religion im Herzen hat, ihm wird es leicht, an allen Dingen die beste Seite aufzusuchen; auch das größte Leid drückt ihn nicht zu Boden, weil er überzeugt ist, daß er unter der Vorsehung eines gütigen Vaters steht, welcher alles zum Besten kehrt und in jedem Seufzer der Wehmut den Samen künftiger Wonne verbirgt.
Anna Pestalozzi
Es gibt unter allem Erdenweh kaum jammervolleres, als wenn ein vollempfundenes, reines Glück von derselben Hand zerstört wird, die es gereicht. Da ist ja alles hin, nicht die Zukunft nur, auch die Vergangenheit, jede Erinnerung gleichsam erwürgt, jede Gabe, die voll Wonne ans Herz gedrückt worden, plötzlich verschwunden wie Hexengold.
Amélie Godin
Manchen süße Wonne lacht, andren winkt die ewige Nacht.
William Blake
Die Freude kommt von außen nicht; im Herzen ruht die wunderbare Quelle, aus der wir Lebenskraft und Wonne schöpfen.
Joseph von Auffenberg
Die Erde ist so allerliebst, daß mir vor lauter Lust und Wonne die Zeit fehlt, um an den zu denken, der sie schuf.
Christian Dietrich Grabbe
In die Ferne möcht ich ziehen, Weit von meiner Heimat hier, Wo die Bergesspitzen glühen, Wo die fremden Blumen blühen, Blühte neue Wonne mir.
Max von Schenkendorf
Das tiefste Leid fließt uns immer aus derselben Quelle zu, die uns mit Wonne zu sättigen vermöchte, und am heißesten brennen die Wunden, die eine geliebte Hand uns schlägt.
Georg Ebers
Es ist mit der Liebe wie mit dem Leben, wie mit dem Atemholen. Freilich ziehe ich die Luft in mich. Willst du das auch Eigennutz nennen? Aber ich hauche sie wieder aus und sage mir, wenn du in der Frühlingssonne sitzest und für Wonne dein Busen stärker atmet, ist das Hauchen nicht eine größere Wonne als das Atemholen; denn das ist Mühe, jenes ist Ruhe.
Johann Wolfgang von Goethe
Die Ordnung ist die Lust der Vernunft, aber die Unordnung ist die Wonne der Phantasie.
Paul Claudel
Wert ist der Schmerz, am Herzen der Menschen zu liegen, und dein Vertrauter zu sein, o Natur! Denn er nur führt von einer Wonne zur andern, und es ist kein andrer Gefährte denn er.
Jeder Mensch wird zu jeder Stunde gleichzeitig von zwei Forderungen bewegt: Die eine führt ihn zu Gott, die andere zu Satan hin. Die Anrufung Gottes, oder das Streben des Geistes, ist die Sehnsucht des Emporsteigens; die Anrufung Satans, oder die tierische Lust, ist eine Wonne des Hinabsteigens.
Charles Baudelaire
Wes die Geister voll sind, des begehren sie ohne Unterlaß, und wonach sie begehren, das besitzen sie allezeit in neuer, grünender, freudenreicher Wonne.
Meister Eckhart
Fragwürdig wie alles, was wir treiben, ist auch die Selbstkritik. Ihre Wonne besteht darin, daß ich mich scheinbar über meine Mängel erhebe, indem ich sie ausspreche und ihnen dadurch das Entsetzliche nehme, das zur Veränderung zwingen würde...
Max Frisch
O heil'ger Geist zieh bei mir ein Und laß mich deine Wohnung sein Zu steter Freud und Wonne.
Paula Modersohn-Becker
Tage weben aus leuchtender Sonne dir deinen Purpur und Hermelin, und, in den Händen Wehmut und Wonne, liegen die Nächte vor dir auf den Knien.
Rainer Maria Rilke
Nur das Weib weiß, was Liebe ist, in Wonne und Verzweiflung. Bei dem Manne bleibt sie zum Teil Phantasie, Stolz, Habsucht; das Weib wird durch den Kuß ganz Herz vom Scheitel bis zur Fußsohle. Da ist keine Fiber, kein Nerv, der nicht jubelte, oder – jammervoll zuckte.
Karl Leberecht Immermann
Wagnis und Wonne So sind bestimmt des Menschen Lose: Nur höchstem Mut wird höchster Preis: Am Abgrund blüht die Alpenrose Und hart beim Tod das Edelweiß.
Felix Dahn
Die Hand schwitzt gewissermaßen Leben aus, und überall, wo sie hingelegt wird, läßt sie die Spuren einer Zaubermacht zurück; daher kommt denn auch auf ihre Rechnung die Hälfte aller Wonnen der Liebe.
Honore de Balzac
Das Leben ist nur dem an steten Wonnen reich, der froh bewußt es sich und andern lebt zugleich.
Friedrich Rückert
Denkmal, das uns mahnet an des Herren Tod! Du gibst uns das Leben, o lebendig Brot. Werde gnädig Nahrung meinem Geiste du, daß er deine Wonnen koste immerzu.
Thomas von Aquin
Im Weinen liegt eine gewisse Wonne.
Ovid
So unausbleiblich, wie die Katze spinnt, wenn man sie streichelt, malt süße Wonne sich auf das Gesicht des Menschen, den man lobt.
Arthur Schopenhauer
Wenn man seine Seele dem Teufel verschreibt, so ist er verpflichtet, einem durch's ganze Leben zu dienen, das weiß jedes Kind. Oder glaubst du, ich werd' mich um dreißig Dukaten und einen alten Kaput (Soldatenmantel) holen lassen von dir? Pfui Teufel! Ich will herrlich und in Freuden leben, Wonne, Entzücken, Reichtum, Überschwenglichkeit... Verstanden?
Johann Nestroy
Schmerz ist der Durst nach Wonnen. Willst du den Durst verfluchen? Er deutet auf den Brunnen; den Brunnen sollst du suchen.
Die besten Freuden der Welt sind nicht ganz rein, die höchste Wonne wird auch durch unsere Leidenschaften, durch das Schicksal unterbrochen...
Komm, leb mit mir und liebe mich; ich will die Wonne lehren dich, die Wiesen, Berge, Wald gewähren, die Schönheit der Natur dich lehren.
Christopher Marlowe
Was das Leben auch hienieden uns an Wonne bieten mag, Süßeres wird uns nie beschieden als ein Liebesfrühlingstag.
Julius Sturm
Aus der Wonne kamen wir ins Dasein. In der Wonne wachsen wir. Am Ende unserer Reise gehen wir wieder in die Wonne ein.
Upanishaden