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Das ist bei ausgebeuteten Klassen immer so. Kummer und Elend machen ihre Angehörigen roh und grausam gegeneinander, doch wissen sie alle, das dieser Kummer und dieses Elend dem ganzen Räderwerk und seinen Herren zuzuschreiben sind.
Michel Tournier
Alle Lehren, denen man Originalität zuschreiben kann, sind nicht so leicht gefaßt, nicht so geschwind epitomiert und systematisiert.
Johann Wolfgang von Goethe
Es ist ein Irrtum, die Zivilisation eines Volkes der Einwirkung der Religion zuschreiben zu wollen, und eine Torheit, wenn die Regierungen eine Religion in Schutz zu nehmen suchen. Paßt dieselbe für das Volk, so wird sie keinen Schutz brauchen, paßt sie nicht dafür, so wird sie nichts Gutes wirken.
Henry Thomas Buckle
Die Schranken, die dem Erkenntnisvermögen des Menschengeistes gesteckt sind, verglichen mit der Sehnsucht, dieselben zu durchbrechen, deuten ihn auf eine dem Erdenleben folgende Stufenleiter des Daseins hin, wo dem Verlangen nach Erkenntnis eine vollständigere Befriedigung vorbehalten ist. Erleuchten muß es, daß für eine beschränkte Lebensdauer auch nur ein beschränktes Maß von erreichbarer Erkenntnis zugeschrieben werden konnte.
Ignaz Heinrich Carl Freiherr
Jede intelligente Frau, die den Ehevertrag liest und sich dann entscheidet, weiterzumachen, hat sich alle Folgen selbst zuzuschreiben.
Isadora Duncan
Das Volk im Mittelalter hat immer, wenn es irgendwo große Geistesmacht sah, dergleichen einem Teufelsbündnis zugeschrieben...
Heinrich Heine
Das ist wahr, meine Schuh kann ich mir nicht selbst machen, aber, ihr Herren, meine Philosophie laß ich mir nicht zuschreiben. Meine Schuh will ich mir allenfalls machen lassen, das kann ich selbst nicht.
Georg Christoph Lichtenberg
Gemeinhin wird die Wahrheit dem Wein zugeschrieben.
Plinius der Ältere
Es gibt eine gewisse kleine Poesie des Lebens; die Reinlichkeit ist ihre Grammatik und Syntax, der Geschmack ihre Metrik und Prosodie; ihre Stimmung Wohlbehagen. Ein Weib, das also dichten kann, darf viele Fehler haben, ihr würden um dieser einen Tugend viel andere zugeschrieben werden.
Hans von Hopfen
Das ist der Fluch der Armut, daß alle ihre Handlungen, mögen sie noch so uneigennützig sein, niedrigem Interesse zugeschrieben werden.
Friedrich von Bodenstedt
Dem Verstand Allwissenheit zuzuschreiben, ist die gleiche Art von Götzendienst, wie die Anbetung von Stock und Stein. Ich plädiere nicht für eine Abwertung der Vernunft, aber für die gebührende Anerkennung der Instanz in uns, die die Vernunft heiligt.
Mahatma Gandhi
Diese Meinung (dass das Volk es nicht nötig hat, seine Macht über sich selbst zu beschränken, Anm.) wurde auch nicht wesentlich durch solche vorübergehenden Verirrungen wie die der Französischen Revolution gestört, deren Schreckenstaten das Werk eines widerrechtlich nach der Macht strebenden Klüngels waren und keinesfalls dem anhaltenden Wirken volkstümlicher Einrichtungen zuzuschreiben sind, sondern einem plötzlichen, krampfhaften Ausbruch gegen monarchisch aristokratische Willkürherrschaft.
John Stuart Mill
Die Wissenschaft überbrückt nicht die Abgründe des Denkens, sie steht bloß als Warnungstafel davor. Die Zuwiderhandelnden haben es sich selbst zuzuschreiben.
Karl Kraus
Nicht deiner Treu, der Ohnmacht nur wird's zugeschrieben werden.
Friedrich Schiller
Männer brauchen Frauen um sich, sonst verfallen sie unaufhaltsam der Barbarei. (Dieser Satz wird Orson Welles zugeschrieben. Dabei ist die Sache, um die es geht, weit älter. Schon Adam hatte große Probleme mit dem Alleinsein. Erst Eva hat ihn zum zivilisierten Mann gemacht...)
Orson Welles
Nun bedeutet aber das Quantenpostulat, daß jede Beobachtung atomarer Phänomene eine nicht zu vernachlässigende Wechselwirkung mit dem Messungsmittel fordert, und daß also weder den Phänomenen noch dem Beobachtungsmittel eine selbständige physikalische Realität im gewöhnlichen Sinne zugeschrieben werden kann.
Niels Bohr
Erfolge nehmen alle in Anspruch, Mißerfolge werden einem einzigen zugeschrieben.
Tacitus
Ihr schreibt den Verlust der Heiterkeit dem Verfall der Sitten zu, ich möchte ihn eher der erstaunlichen Vermehrung unserer Kenntnisse zuschreiben. Wir sind durch unsere Aufklärung eher arm als reich geworden.
Ferdinando Galiani
Ich war aber in dieser Zeit allmählich dahin gekommen, einzusehen, daß dem alten Testament - mit seiner offensichtlich falschen Weltgeschichte, mit seinem babylonischen Turm, mit dem Regenbogen als Zeichen usw. und seiner Art, Gott Gefühle eines rachedurstigen Tyrannen zuzuschreiben - nicht mehr Glauben zu schenken sei als den heiligen Schriften der Hindus oder dem Glauben irgendeines Wilden.
Charles Darwin
Der Mensch tut gut daran, einen Bleistift bei sich zu tragen und die Gedanken, wenn sie kommen, nieder zuschreiben.
Francis Bacon
Es gibt zwei sehr natürliche Neigungen, welche sich bei den tugendhaftesten und edelsten Seelen zeigen: die Liebe zum Vergnügen und die Liebe zur Tätigkeit. Man kann der ersteren die meisten angenehmen und der letzteren die meisten nützlichen und verehrungswürdigen Eigenschaften zuschreiben.
Edward Gibbon
Der Bibel soll man keine Lehre zuschreiben, die sich nicht deutlich aus ihrer Geschichte ergibt.
Baruch Benedictus de Spinoza
Das Gewissen des Menschen ist etwas Erworbenes, nicht Angeborenes. Es beginnt sich bei ihm zu regen, sobald eine von ihm anerkannte Norm des Wollens und Handelns mit einem auf sie bezüglichen Falle in seinem Vorstellen zusammentrifft; es entsteht alsdann das Gefühlsurteil, und das ist der Richterspruch, den wir dem Gewissen zuschreiben.
Theodor Waitz
Es amüsiert mich immer wieder, wenn Menschen all ihr Unglück dem Schicksal, dem Zufall oder dem Verhängnis zuschreiben, während sie ihre Erfolge oder ihr Glück mit ihrer eigenen Klugheit, ihrem Scharfsinn oder ihrer Einsicht begründen.
Samuel Taylor Coleridge
Rabbi Simon, Menasjas Sohn, sagte: Diese sieben Dinge, die die Weisen den Gerechten zuschreiben, haben sich alle an Rabbi und seinen Kindern erfüllt.
Talmud
Wenn das, was der Mensch besitzt, von großem Wert ist, so muß man demjenigen, was er tut und leistet, noch einen größeren zuschreiben.
Wenn wir weise werden, so mögen wir das Verdienst uns selbst zuschreiben; wenn wir bedeutende Menschen werden, so gebührt der Dank dem Schicksal.
Edward George Bulwer-Lytton
Bei einem unwissenden Volke herrscht die Neigung, alle ernsthaften Gefahren übernatürlicher Einwirkung zuzuschreiben; dadurch wird ein starkes religiöses Gefühl erregt und so geschieht es fortdauernd, daß man sich nicht nur der Gefahr unterwirft, sondern sie geradezu anbetet.
Das Größte und Schönste dem Zufall zuzuschreiben, wäre gar zu leichtfertig.
Aristoteles
Wunder nennen wir Erscheinungen, denen wir keine natürlichen Ursachen zuzuschreiben vermögen. Die Wahrheit besteht für sich auch ohne Wunder
Manches, was zunächst nur in der Phantasie vorhanden ist, wird allmählich zur Tatsache; folglich ist es wohl möglich, daß diese oder jene Wirkung, die man nur dem Glauben zuschreibt, kein eigentliches Wunder ist, obgleich sie denen, die dem Glauben eine schrankenlose Macht zuschreiben, als ein wirkliches Wunder erscheint.
Giacomo Casanova
Wir neigen viel zu sehr dazu, Dingen, die das Ergebnis vieler Ursachen sind, einer einzigen zuzuschreiben.
Justus von Liebig
Schießpulver ist ein Mittel, das von zivilisierten Nationen zur Beilegung von Streitigkeiten benutzt wird, welche lästig werden könnten, wenn sie unbeigelegt blieben. Von den meisten Autoren wird die Erfindung des Schießpulvers den Chinesen zugeschrieben, aber die Beweise sind nicht sehr überzeugend. Der englische Dichter John Milton sagt, daß es vom Teufel erfunden wurde, um damit die Engel zu verscheuchen, und die Seltenheit von Engeln scheint diese Meinung in gewisser Hinsicht zu bestätigen.
Ambrose Bierce
Zahlreiche Einfälle, die Männer stolz ihrem Verstand zuschreiben, verwandeln sich unter den Augen der Frauen zu Bekenntnissen ihrer Fantasielosigkeit.
Nikolaus Cybinski
Wehe dem, der sich von Jugend auf gewöhnt, in dem Notwendigen etwas Willkürliches finden zu wollen, der dem Zufälligen eine Art von Vernunft zuschreiben möchte, welcher zu folgen sogar eine Religion sei.
Das schnelle Aburteilen ist größtenteils dem Faulheitstrieb der Menschen zuzuschreiben.
Religion kann die Evolution als Schöpfung interpretieren. Naturwissenschaftliche Erkenntnis kann Schöpfung als evolutiven Prozeß konkretisieren. Religion kann so dem Ganzen der Evolution einen Sinn zuschreiben, den die Naturwissenschaft von der Evolution nicht ablesen, bestenfalls vermuten kann.
Hans Küng