Zitat Bild
Wir können uns in späteren Jahren vieler und oft wunderbar vereinzelter Dinge erinnern, die unser Emporkommen betrafen; allein das eigentliche Entwickeln und Wachsen unseres Wesens können wir vollständig nicht übersehen. Die Krone des Baumes sieht wohl auf ihre Zweige herab, aber nicht auf den Stamm. Deshalb sind alle Selbstbiographien, auch die strengsten und gewissenhaftesten, unvollständig.
Karl Gutzkow
Dieser ist ein Zweig von jenem Siegerstamm, und lässt uns fürchten die angeborene Kraft und sein Geschick.
William Shakespeare
Debussy existierte bereits vor Debussy. Da war eine Architektur, die sich im Wasser spiegelt; da waren Wellen, die sich bilden und wieder zusammenstürzen; Zweige, die einschlafen, Pflaumen, die herabfallen. Tausend unbestimmte Wunder der Natur haben endlich ihren Übersetzer gefunden
Jean Cocteau
Wer den Zweig abreißt, zerstört auch seine Blätter.
Sprichwort
Die Zweige geben Kunde von der Wurzel.
Wenn ich einen grünen Zweig im Herzen trage, wird sich ein Singvogel darauf niederlassen.
Der Mann ohne Frau ist ein Baum ohne Laub und Zweige.
Unter allen Zweigen wissenschaftlicher Erkenntnis hat von alters her keinen in solchem Maß das Los getroffen, von ungeschickten Händen verstümmelt zu werden, als die Politik.
Friedrich von Gentz
Ein Kelch, ein Blatt, ein Dorn An irgendeinem Sommermorgen – Ein Schälchen Tau – Bienen, ein oder zwei – Ein Windhauch – Rascheln in den Zweigen – Und ich bin eine Rose!
Emily Dickinson
Einem Baume mit vielen Zweigen und wenig Wurzeln gleicht, der vieles weiß und wenig tut. Bricht der Sturm herein, dann beugt er ihn nieder und wirft ihn um.
Talmud
So wie der Gärtner durch strenges Beschneiden den Saft des Baumes in einen oder zwei starke Zweige zwingt, so solltest du deine vielfältigen Aktivitäten einstellen und deine Kraft auf einen oder wenige Punkte konzentrieren.
Ralph Waldo Emerson
Es gibt Laster, die uns nur in Verbindung mit andern Lastern anhaften: Wenn an den Stamm beseitigt, lassen sie sich wegnehmen wie Zweige.
Blaise Pascal
Mein Baum war schattendicht, o Herbstwind, komm und zeige, indem du ihn entlaubst, den Himmel durch die Zweige.
Friedrich Rückert
Ein aufrechter Baum: Er trägt seine Äste und diese Zweige und diese Blätter. Und jeder einzelne Teil wächst harmonisch, großartig, seit der Künstler Gott ihn geschaffen hat.
Antoni Gaudi
So lern auch diese Zweige (Lorbeer) tragen, die Das Schönste sind, was wir dir geben können. Wem einmal würdig sie das Haupt berührt, Dem schweben sie auf ewig um die Stirne.
Johann Wolfgang von Goethe
Die Sprache kennt die Grenzen ihrer Kraft, sie weiß, wie weit ihr allzeit der Gedanke voraus ist, und sie gibt sich alle erdenkliche Mühe, um ihn einzuholen, ihre Nahrung nimmt sie unterwegs von den überhängenden Zweigen, deren Früchte sie abstreift, ohne viel nach dem Stammland der Gewächse zu fragen.
Alexander Moszkowski
Alles ist von dem gleichen Meister geschaffen und geleitet: die Wurzel, die Zweige, die Blätter, die Grundsätze, die Folgerungen.
Jeder Augenblick bricht, indem er flieht, einen grünen Zweig vom Baum des Lebens, bis der entblätterte Stamm dahinstirbt.
Friedrich Schiller
Dass Elementarteilchenphysik in unseren Augen fundamentaler als andere Zweige der Physik erscheint, liegt daran, dass sie tatsächlich fundamentaler ist.
Steven Weinberg
Die gesamte Philosophie ist einem Baume vergleichbar, dessen Wurzel die Metaphysik, dessen Stamm die Physik und dessen Zweige alle übrigen Wissenschaften sind.
René Descartes
Beständig kann nur jene Freude sein, welche an den Zweigen unseres eigenen Gemüts emporblüht.
József Eötvös
Von Menschen, die sich auf dem Holzweg befinden, sollten wir nicht auch noch verlangen, daß sie auf einen grünen Zweig kommen.
Ernst Ferstl
Viele Gedanken heben sich erst aus der allgemeinen Kultur hervor wie die Blüten aus den grünen Zweigen. Zur Rosenzeit sieht man Rosen überall blühen.
Durch die engen Gassen Abendlicht wärmt sich an müden Häusern dunkel die Blüten an den Zweigen verspielen Türen und Fenster breiten sich aus lassen die Menschen hinaus und das Leben
Anke Maggauer-Kirsche
Der elterliche Atem soll nur die Zweige zum Fruchtstäuben bewegen, aber nicht den Stamm krümmen und beugen.
Jean Paul
Ein gutes Wort ist wie ein guter Baum, dessen Wurzel fest ist und dessen Zweige in den Himmel reichen. (14. Sure 25)
Koran
Ich bin zu Hause zwischen Tag und Traum. Dort, wo die Abendglocken klar verklangen und Mädchen, vom Verhallenden befangen, sich müde stützen auf den Brunnensaum. Und eine Linde ist mein Lieblingsbaum; und alle Sommer, welche in ihr schweigen, rühren sich wieder in den tausend Zweigen und wachen wieder zwischen Tag und Traum.
Rainer Maria Rilke
Bildung der Welt! Weg putzt sie, die üppigen Zweige des Geistes; Bildung der freien Natur schmückt sie mit Blüten und Frucht.
Christian Heinrich Ludwig Brinkmann
Sieh her, welche Zeit der Tod gewählt hat mich zu holen; jetzt wo die Zweige blühen und die Erde grün wird.
Athanasios Diakos
Die Zwei ist Zweifel, Zwist, ist Zwietracht, Zwiespalt, Zwitter; die Zwei ist Zwillingsfrucht am Zweige süß und bitter.
Nachts, wenn alle Vögel schweigen, ist der Wald ein stilles Haus. Oben in den dunklen Zweigen liegt der Wind und ruht sich aus.
Frantz Wittkamp
Der dürre Stab kann Zweige treiben in des Glaubens Hand.
Am schönsten stirbt der Zweig, der unter der Schwere seiner eigenen Früchte erliegt.
Friedrich Hebbel
Gib dem kleinen Kind einen dürren Zweig, es wird mit seiner Phantasie Rosen daraus sprießen lassen.
Der Dichter ist wie ein Vogel, er wird auf jedem Zweig singen, auf dem er sitzt.
Joseph Brodsky
Die Psychotherapie ist ein Zweig der Heilkunde, der den Menschen beibringen soll, auf eigenen Füßen zu stehen, während sie auf einem Sofa liegen.
Anonym
Ein guter Schriftsteller muß sein wie ein guter Wegführer, der uns weit durch Land, Dickicht und Wald leitet und nun plötzlich, da er endet, die Zweige auseinanderbiegt und uns das freie Meer in seiner ganzen Schönheit zeigt. Er führt uns an das Schönste nur heran und schweigt: Das beste muß uns dann selbst einfallen.
Carl Ludwig Schleich
Es ist traurig anzusehen, wie ein außerordentlicher Mensch gar oft mit sich selbst, seinen Umständen, seiner Zeit herumwürgt, ohne auf einen grünen Zweig zu kommen. Trauriges Beispiel: Bürger.
Im entlaubten Zweige zittert manchmal noch ein grünes Blatt, Das am Baum trotz Sturm und Regen sorgsam sich erhalten hat; Also hält die Seele manchmal als des Glückes letzten Rest Vor der völligen Entsagung eine schöne Täuschung fest.
Franz Ludwig Feodor Löwe
Ein Dieb suchte einmal seinen Diebstahl zu rechtfertigen, ja zur Tugend zu erheben, indem er anführte: es ging einer hinter oder neben mir, der war ärger wie ich, und hätte nicht allein die Früchte gepflückt, sondern auch die Zweige geknickt.