Es gibt kein gefährlicheres Beispiel, als wenn ehrliche Leute das Gute mittels Willkür und Gewalt einführen.
Alexis de Tocqueville
Der Schriftsteller kann sich seiner Bestimmung gemäß heute nicht in den Dienst derer stellen, die Geschichte machen: Er steht im Dienst derer, die sie erleiden. Andernfalls sieht er sich allein und seiner Kunst beraubt.
Albert Camus
Für den Börsianer ist Geld wie Meerwasser für den Durstigen. Je mehr er trinkt, um so durstiger wird er.
Arthur Schopenhauer
Aphorismen bilden, nach einzelnen Halmen sich bücken, sind ein Ährenlesen, nicht ein Schneiden der wogenden goldigen Getreidemassen, nicht Garbenbinden und große Ernte halten mit schmeckendem Kranze. Aber die abgefallenen und eingesammelten Ähren geben auch ein gutes Brot, und was von Ambrosia in ihm ist, das liegt nur im Geschmack der Genießenden.
Berthold Auerbach
Ein Dichter muß 77 mal als Mensch gestorben sein, ehe er als Dichter etwas wert ist.
Christian Morgenstern
Irgendwo... gibt es für jede Frau einen Mann, dem zu begegnen Verstehen und Verstandenwerden bedeutet.
Edgar Wallace
In Frankreich möchte sich der esprit gern Genie geben. In Deutschland möchte das Genie sich gern esprit geben.
Friedrich Nietzsche
Ich liebe den, dessen Seele sich verschwendet, der nicht Dank haben will und nicht zurückgibt: denn er schenkt immer und will sich nicht bewahren.
Sag mir, was ist Gott frug sinnend einst die Geliebte, und ich küßt' sie und sprach: Gott ist die Liebe, mein Kind!
Hermann Rollett
Geschieht wohl, daß man einen Tag weder sich noch andre leiden mag, will nichts dir nach dem Herzen ein. Sollts in der Kunst wohl anders sein? Drum hetze dich nicht zur schlimmen Zeit; denn Füll und Kraft sind nimmer weit: Hast in der bösen Stund geruht, ist dir die gute doppelt gut.
Johann Wolfgang von Goethe
Bekanntlich sind ja alle Sammler bereit zu stehlen und zu morden, um ihre Sammlung um ein neues Stück zu bereichern.
Karel Capek
Dein Erwachen ist unendliches Aufgehn, dein Aufgehn ewiger Fall.
Karl Marx
Geldpantheismus: Gott, Geld und Welt sind nicht zu trennen.
Manfred Hinrich
Das ist eine arme Frau, die nichts mehr zu geben hat wenn sie sich hingegeben hat.
Marie von Ebner-Eschenbach
Ich denke daran, wenn wir nun in jener Welt sind, neben den schönen Jünglingen des Himmels, und da nun alle eines Sinnes sind: wie das so gut sein wird, und wie es uns dann Leid tun werde, daß wir hier so viel gezankt und vielleicht jemand unrecht getan haben.
Matthias Claudius
Als der Prophet eines Tages zu seinem Haus ging sah er daß eine Katze mit ihren Jungen in dem Mantel schlief, den er gerade anziehen wollte. Da er die Katzen nicht stören wollte schnitt Mohammed denjenigen Teil des Mantels ab, in dem sie schlummerten und wickelte nur den Rest des Mantels um seine Schultern.
Mohammed
Ich hoffe, und das Hoffen mehrt die Qual. Ich weine, und das Weinen sättigt das müde Herz. Ich brenne, und das Brennen drängt nicht nach außen.
Niccolò Machiavelli
In jedem Menschen herrscht diejenige Tiernatur, die in ihm meistausgebildet ist.
Paracelsus
Die Berge verkörpern die unbändige Naturkraft, der wir uns anschmiegen müssen. Sie künden von der Geringfügigkeit des Menschen und seinem Eintagsdasein. Sie schrecken uns aus der geruhsamen Selbstzufriedenheit.
Sir Leslie Stephen
Das ist die rechte Wohltätigkeit: Dem wohlzutun, der dir wehe getan hat.
Sprichwort
Jede Geburt ist Wiedergeburt.
Wilhelm Busch