Die Welt ist mir zu eng, der Himmel ist zu klein: Wo wird denn noch ein Raum für meine Seele sein?
Angelus Silesius
Freundschaft empfinden die Verbannten als Heimat, die Armen als ihr Auskommen, die Kranken als Arznei, die Gesunden als Geschenk, die Schwachen als Kraft.
Aelred von Rievaulx
Was ist ein Fest? Vorwand des Menschen für Gefräßigkeit.
Antisthenes
Mit 70 Jahren trat ich von meinem Lehramt zurück und erhielt den denkbar schlechtesten Nachfolger.
Arnold Sommerfeld
Das Elend greift nach der Flasche, die Freude zum Glas.
Edith Linvers
Geist ist die Jugend des Alters.
Emanuel Wertheimer
2 + 2 ist für zwei verschiedene Menschen nicht die gleiche 4.
Erwin Chargaff
Der Sprachschatz ist besser als der Geldschatz, weil man ihn nur vermehren, nicht aber verbrauchen kann.
Erwin Koch
Fremdsein ist eine gewaltiges Handwerk, das Fleiß und Fertigkeit erfordert.
Franz Werfel
Reife des Mannes: das heißt den Ernst wiedergefunden haben, den man als Kind hatte, beim Spiel.
Friedrich Nietzsche
Die besten Reformer, die die Welt je gesehen hat, sind die, die bei sich selbst anfangen.
George Bernard Shaw
Wieviel mehr Wirkung und Nutzen hätte mancher Gedanken stiften können, wenn er nur kursiv oder fett gedruckt worden wäre! Wie auch im sonstigen Leben, ist Unauffälligkeit nicht immer eine Tugend.
Gregor Brand
Der Wert des Lebens, sofern es in dem besteht, was wir Gutes genießen können, wird von den Menschen viel zu hoch angeschlagen; sofern es aber nach dem geschätzt wird, was wir Gutes tun können, ist es der höchsten Achtung und Sorgfalt, es zu erhalten und fröhlich zu guten Zwecken zu gebrauchen, würdig.
Immanuel Kant
Wer unter den Thoren will weise sein, Den hält man zuletzt für den Thoren allein.
Johann Georg Keil
Es gibt Tote, die man töten muß.
Jules Pierre François Stanislaus Desnoyers
Der Gedanke ist ein Kind der Liebe. Die Meinung ist in der bürgerlichen Gesellschaft anerkannt.
Karl Kraus
Gott begegnet dem Menschen dort, wo der Mensch nichts hat als sich selbst. Kein Beispiel, keinen Vormund, keinen Helfer, keinen Mittler.
Max Brod
Liebe beginnt häufig mit dem Irrtum, an dem sie eines Tages scheitert.
Michael Schiff
Die Begierde schleicht sich ins Herz als niedliches Schmeichelkätzchen und wächst darin in kurzer Zeit zum Königstiger. Darum seid vorsichtig den Kätzchen gegenüber; es ist leichter, gegen Pfötchen sich zu wehren als gegen Pranken.
Otto von Leixner
Schon die bloße Erkenntnis der Schwächen des anderen ist lehrreich. Wieviel mehr gilt dies für die guten Seiten.
Seami Motokiyo
Wer ist ein Dichter? Der, dessen Leben symbolisch ist.
Thomas Mann