In jeder Epoche bildet sich eine literarische Manier heraus, mit der auch die geringeren Talente mehr oder weniger zu wirtschaften verstehen und die den Stil dieser Epoche unfreiwillig parodiert.
Arthur Schnitzler
O wie schön und doch oft wie traurig öffnet die Sorge des Menschen Brust; sie ist notwendig wie die Nacht mit ihrem trüben Dunkel, damit der Stern der Ewigkeit vor der Tiefe erglänzen kann.
Adam Oehlenschläger
Im Gebet steigt der Mensch empor zu Gott und Gott läßt sich herab zum Menschen.
Albert Maria Weiss
Nicht Glück haben, Glückes Wert sein!
Emil Gött
Um zu wissen, was ich wert bin, müsste ich wissen, wer mich wiegt.
Ernst R. Hauschka
Die lange Liebe ist deshalb möglich – auch wenn sie glücklich ist – weil ein Mensch nicht leicht zu Ende zu besitzen, zu Ende zu erobern ist – es thun sich immer neue, noch unentdeckte Gründe und Hinterräume der Seele auf, und auch nach diesen streckt sich die unendliche Habsucht der Liebe aus. Aber die Liebe endet, sobald wir das Wesen als begrenzt empfinden.
Friedrich Nietzsche
Man muß den schlechten Geschmack abtun, mit vielen übereinstimmen zu wollen.
Für Witze und Geldborger ist es heilsam, wenn sie uns unangemeldet überraschen.
Heinrich Heine
Wer möchte Rechnungen früherer Jahre und die Posten des Credit und Debet wieder durchsehen, wenn man das Summa summarum längst gezogen, den Verlust verschmerzt und den Gewinn verzehrt hat.
Johann Wolfgang von Goethe
Die Macht des Gebetes liegt in der Ruhe, die nach ihm auf unser Inneres sich breitet.
Karl Gutzkow
Die Männer sind alle Versprecher.
Klaus Klages
Die Wahrheit wurde bereits vor vielen Jahrhunderten gesucht. Niemand fand sie wirklich. Aber viele meinen, sie gefunden zu haben; dem Maße ihrer Überzeugung entsprechend sind sie intolerant.
Kristiane Allert-Wybranietz
Man muß sich an zwei Dinge gewöhnen, um das Leben erträglich zu finden: an schlechtes Wetter und an die Ungerechtigkeit der Menschen.
Nicolas Chamfort
Der Journalismus rechtfertigt seine Existenz mit dem großen Darwinschen Prinzip von der Auslese der Schlechtesten.
Oscar Wilde
Was den Modernen gebricht? Sie gehn zur Natur von der Kunst aus. Göttliche Alten! Natur leitet' euch sicher zur Kunst.
Paul Heyse
Naturschönheit ist eine Sache, die nicht so obenauf liegt, die erst entdeckt werden muß. Das Sinnliche allein ist dazu nicht genug, ein wenig Sinnen gehört auch dazu.
Peter Rosegger
Als entfesselte Leidenschaft gleicht die Liebe einem Vulkan, der alles versengt, verzehrt, einem Abgrund, der alles verschlingt – Ehre, Vermögen, Gesundheit.
Richard von Krafft-Ebing
Glücklich bin ich, wenn einer glücklich ist, den ich liebe.
Sei Shōnagon
Er lobte ihre Tugenden, indem er sprach: Rabbi Eliezer, des Hyrkanos Sohn, - er ist wie eine gut ausgekalkte Zisterne, die keinen Tropfen verlorengehen läßt. Rabbi Josua, Chananjas Sohn, - gebenedeit sei, die ihn geboren. Rabbi Jose, der Priester, - er ist ein Gerechter. Rabbi Simon, Nathanaels Sohn, - er fürchtet die Sünde. Rabbi Eleazar, Araks Sohn, - er ist wie eine Quelle, die immer stärker strömt.
Talmud
So ist es denn bezeichnend für die Religion der Demut, daß mit ihrem Sieg das unvornehmste Sichzurschautragen vor Gott und den Menschen anhebt und der Hochmut des Geringfügigen sich immer heftiger an Bekenntnissen erhitzt, vor denen der Geschmack der Heiden Ekel empfunden haben würde.
Walter F. Otto
Guter Stil ist für mich, was schon die Trümmerfrau tat und was heute die Grunge-Mode vorführt: aus Kacke Bonbons machen.
Wolfgang Joop