Im heiteren Drama pflegen die Autoren meist nur die Mängel ihres Charakters – im ernsten, untrüglich die ihres Verstandes zu verraten.
Arthur Schnitzler
Wenn ich die Hand der Macht auf meinem Haupte lasten fühle, kümmert es mich persönlich wenig, zu wissen, wer mich unterdrückt; und ich beuge mich nicht deswegen lieber unter das Joch, weil eine Million Arme es mir darbieten.
Alexis de Tocqueville
Nicht der Jüngling ist selig zu preisen, sondern der Greis, der gut gelebt hat. Denn wer jung an Jahren ist, wird vielfach vom Zufall hin und her getrieben und wechselt seine Gedanken. Der Greis aber ist ins Alter eingefahren wie in einen Hafen und hält die Güter, auf die er früher nicht zu hoffen wagte, in heiterem Gedenken sicher verschlossen.
Epikur
Ein Fremdling bist du in der Welt, bis Liebe ihren Einzug hält.
Friedrich Löchner
Eine Idee ist nie ganz neu, irgend eine Verwandtschaft vorher gefaßter Ansichten erzeugte sie.
Gerhard Johann David von Scharnhorst
Käse: Den Aphorismus von Brillant-Savarin zitieren: Ein Essen ohne Käse ist wie eine schöne Frau, der ein Auge fehlt.
Gustave Flaubert
O ja, es gibt einen Gott, und er hat ein Paradies für uns bereit, denn sonst ist unsere Erde ein Unsinn.
Honore de Balzac
Wohin voller Begeisterung, Bacchus, reißest du mich?
Horaz
Viele Politiker, die in der Opposition geschmeidige Düsenjäger waren, werden an der Macht bedächtige Segelflieger.
Ignazio Silone
Kennt ihr die Arznei des Beispiels, die Heilkraft der Bewunderung und der seelenstärkenden Achtung?
Jean Paul
Wenn man auch die vergangene Zeit nicht zurückrufen kann, so kann man sie doch dadurch zurückbekommen, daß man den Eifer im Tun des Guten verdoppelt.
Klemens Maria Hofbauer
Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, dann muß man erst richtig anfangen!
Konrad Adenauer
Ein Mann von Geist wird nie allein etwas Dummes sagen, er wird auch nie etwas Dummes hören.
Ludwig Börne
Alles geht in einem Tage dahin, sowohl der Rühmende als auch der Gerühmte.
Marc Aurel
Des Lebens Unterhalt, mehr nicht, verlange nur! Nie fehlen dir alsdann die Güter der Natur.
Martin Opitz
Warum erblickt man im Alter das Leben, welches man hinter sich hat, so kurz? Weil man es für so kurz hält, wie die Erinnerung desselben ist. Aus dieser nämlich ist alles Unbedeutende und viel Unangenehmes herausgefallen, daher wenig übrig geblieben.
Nicolas Chamfort
Die Menschen gehen viel zu fahrlässig mit ihren Erinnerungen um.
Novalis
Wie sehr können wir uns eines Vorteils freuen, dessen Nachteil wir nicht sogleich einsehn!
Otto Weiß
Wie wenig Menschen sind zu dem berufen, was sie ihren Beruf nennen!
Peter Sirius
Das sicherste Kennzeichen eines gesunden, starken Charakters ist, in jeder Sache die festgesetzten Grenzen ausfindig zu machen, über die diesseits und jenseits nichts weiter recht ist. Sie werden durch eine sehr zarte Linie bezeichnet, die bloß guter Verstand und Aufmerksamkeit entdecken kann, und die für gemeine Augen viel zu fein ist.
Philip Dormer Stanhope
Wir haben ganz vergessen, daß die menschliche Beziehung nicht auf Barzahlung zu reduzieren ist.
Thomas Carlyle