Kein Mensch, auch nicht der allerverkommenste, verträgt es, unwert geachtet zu werden. Wenn ihn alle Welt verachtet, sucht er nach seinesgleichen, bei denen seine Taten etwas gelten.
August Pauly
Der Genuss des Schönsten vermag nicht zu befriedigen, wenn ich ihn allein für mich haben soll.
Adolf Friedrich von Schack
Wollen wir uns über die Zeiten beklagen? Nicht die Zeiten sind gut oder schlecht. Wie wir sind, so sind auch die Zeiten. Jeder schafft sich selber seine Zeit! Lebt er gut, so ist auch die Zeit gut, die ihn umgibt! Ringen wir mit der Zeit, gestalten wir sie! Und aus allen Zeiten werden heilige Zeiten.
Augustinus von Hippo
Wollt Ihr, daß man Gutes von Euch denkt, so sprecht nicht davon.
Blaise Pascal
Vorsicht und Mißtrauen sind gute Dinge, nur sind auch ihnen gegenüber Vorsicht und Mißtrauen nötig.
Christian Morgenstern
Eine neue Wohlstandskrankheit: der Hunger nach Angefressensein.
Ernst Ferstl
Wenn du zum Wort nicht ohne Not, nicht ohne Hunger greifst zum Brot, bringt dir dein Reden nicht Verdruß, nie Unbehagen dein Genuß.
Friedrich Rückert
Alle Ideen müssen sich zuvor im Gebiete des Wissens realisiert haben, ehe sie sich in der Geschichte realisieren.
Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling
Heiterkeit des Herzens schließt wie der Frühling alle Blüten des Inneren auf.
Jean Paul
Es gibt so viele offenbare Geheimnisse, weil das Gefühl derselben bei wenigen ins Bewusstsein tritt, und diese denn, weil sie sich und andere zu beschädigen fürchten, eine innere Aufklärung nicht zum Worte kommen lassen.
Johann Wolfgang von Goethe
Im Spanischen wird das Schwägerverhältnis mit dem Adjektiv politisch bezeichnet. Die Schwiegermutter ist die madre politica.
Johannes Gross
Eine Frau muß so gescheit aussehen, daß ihre Dummheit eine angenehme Überraschung bedeutet.
Karl Kraus
Über Zeit und Raum wird so geschrieben, als ob es Dinge wären, die im praktischen Leben noch keine Anwendung gefunden haben.
Und daß wir Corneille bewundern, dessen schönste Stellen aus den Werken von Seneca und Lucan stammen, die wir nicht bewundern?
Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues
Manche Zeit wird uns entrissen, manche gestohlen, manche verrinnt einfach. Am schädlichsten ist jedoch ein Verlust, der durch Nachlässigkeit entsteht.
Lucius Annaeus Seneca
Um die richtigen Bücher zu kaufen, wurden dem Buchhändler Fotos von der Wohnung vorgelegt.
Manfred Hinrich
Es erhebt sich die grundsätzliche Frage: Wie soll man in der Politik mit der Wahrheit umgehen? Die Antwort muß lauten: vorsichtig.
Manfred Rommel
Im Schoß der silberhellen Schneenacht dort schlummert alles weit und breit, und nur ein ewig wildes Weh wacht in einer Seele Einsamkeit.
Rainer Maria Rilke
Welch ein Glanz in den lieblichen Worten, die über die Lippen kommen!
Sprichwort
Jeder hat gewiß normale Flut und Ebbe; dazwischen, in diesen Abständen, liegt sein natürliches Wesen; je nachdem ihm der Mond, sein Genius, sinken läßt oder hebt. Was darunter, vielleicht auch, was darüber, soll er nicht veröffentlichen.
Wilhelm Busch
Die Natur hat es wunderbar im Weibe gemacht – so beschränkte Kräfte und so unbeschränkte Wünsche.
Wilhelm von Humboldt