Der Handel verdirbt die reinen Sitten, und dies war der Gegenstand der Klagen Platos; aber er verfeinert und mildert, wie wir täglich sehen, die rohen Sitten.
Charles de Montesquieu
Mitleid ist eine Himmelstochter, die gleich allem, was vom Himmel stammt, der Flügel bedarf; wird sie zum Erdenkinde, dessen Fuß im Alltagsleben Wurzeln schlägt, dann gesellen sich ihr allzuleicht zwei irdische Schwestern, deren freundlichere: Nachsicht, deren zweite, leise nebenher wandelnde aber Geringschätzung heißt.
Amélie Godin
Wessen Beruf ist wohl der älteste? Der Chirurg sagt, seiner, weil Eva bekanntlich aus einer Rippe geschaffen wurde. Der Ingenieur sagt, seiner, denn die Erde sei aus dem Chaos entstanden, und Ordnung ins Chaos brächten die Ingenieure. Alles richtig, sagt der Politiker, aber wer schuf das Chaos?
Anonym
Ist das kein gerechter Anspruch: daß ich bin, und der Hilfe bedarf, die du geben kannst!
Bettina von Arnim
Sei nur stille zu Gott, meine Seele, denn er ist meine Hoffnung.
Bibel
Vielleicht ist der hohe Grad von Geduld, den manche Menschen entwickeln, auch nur ein Zeichen, daß sie auf jede Freude, jeden Trost, jede Erhebung, jede Genugtuung verzichtet haben. Wenn jeder Funke erloschen ist, dann ist es leichter geduldig sein, aber das kann man dann beinahe nicht mehr Geduld nennen, da es nur ein Aufhören des persönlichen Seins ist, ein Sichweggeben, ein Verzichten auf sich selbst und auf alles, was uns das Leben lieb und wert gemacht hat.
Carmen Sylva
Eine eigene Meinung ist ein überaus tragfähiges Fundament für eine tolerante Gesinnung.
Ernst Ferstl
Ein Mensch wollt immer recht behalten: So kams vom Haar- zum Schädelspalten!
Eugen Roth
Die Liebe stört als wie der Haß das Gleichgewicht Der Seele, das der Welt stören beide nicht.
Friedrich Rückert
Originelle Gedanken sind immer auch eine Art genetischer Fingerabdruck.
Gregor Brand
Kunst ist der Zweck der Kunst, wie Liebe der Zweck der Liebe.
Heinrich Heine
Was dem Gesetz des Denkens nicht widerspricht, ist das Mögliche, was voll mit ihm übereinstimmt, ist das Wahre.
Heinrich Zschokke
Keine Verdrehung der Wahrheit durch die Phantasie hat so viel Unheil gestiftet als der übertriebene Respekt vor vergangenen Zeiten. Diese Verehrung des Altertums streitet mit aller Vernunft und ist nur ein Schwelgen in poetischen Gefühlen zugunsten des Entfernten und Unbekannten.
Henry Thomas Buckle
Des Menschen Neigung ist er selbst: wie er ist, so ist ihm die Welt.
Karl Bleibtreu
Welche Fähigkeit besitzen wir alle gemeinsam? Die Fähigkeit, zu verändern.
L. Andrews
Mein Leben ist nicht so, sondern hat sich verlaufen.
Margot S. Baumann
Ich mag Philosophen nicht, die das Haar auf fremden Köpfen spalten. Noch dazu mit einem Beil.
Stanislaw Jerzy Lec
Der Alltag macht schon mürbe, bevor man Teig ist.
Stefan Schütz
Müßiggang ist aller (Selbst)Erkenntnis Anfang.
Walter Ludin
Still, still, mein Herz! was meint dein wildes Schlagen? Schau' über dich, der Himmel ist nicht fern; Und Flammen, die aus Sternen fallen, tragen Der Menschen Seufzer vor den Thron des Herrn.
Wilhelm Müller
Hoffnungen sind Bänder, mit welchen wir uns selbst die Augen verbinden, um uns über die Wirklichkeit hinweg zu täuschen.
Wilhelm Vogel