Aphorismus — ein Wort in Sinn getaucht.
Elazar Benyoëtz
Wenn irgendein Ereignis auf dem Markt eine psychologische Wirkung haben sollte, muss sie sofort kommen, denn am nächsten Tag ist das Ereignis vergessen.
André Kostolany
Zur Logik verhält sich die Grammatik wie das Kleid zum Leibe.
Arthur Schopenhauer
Dieselbe Sonne, die die lebendige Frucht zeitigt, dörrt das abgemähte Gras.
Berthold Auerbach
Unser Leben, womit läßt es sich vergleichen? Mit dem Tautropfen, vom Schnabel eines Wasservogels abgeschüttelt, in dem sich nun das Mondlicht spiegelt.
Dōgen
Wer alles beschreiben will, baut der Sprache die Fenster zu.
Ernst Jünger
Die Augen und Ohren der Staaten.
Francesco Guicciardini
Nachforschungen sind die Erzeugnisse eines strebsamen Geistes; aber wie diese Strebsamkeit selten ist, so kommt es im Gegenteil sehr oft vor, daß man Menschen sieht, die alle ihre Glieder verbraucht haben, ohne jemals in ihrem Leben Gebrauch von ihrem Verstande gemacht zu haben.
Friedrich II. der Große
Zum fruchtbaren Leben gehört die Freude.
Friedrich von Bodelschwingh
Etwas, das wir als falsch erkennen, dennoch fürchten; weil ja das Schlimmst' der Wahrheit stets am nächsten liegt.
George Gordon Byron
Anonymität erhöht die Aussicht auf Unehrlichkeit und Aggression.
Gerd de Ley
Wenn nicht Menschen da wären, welche die niedrige Arbeit verrichten, so könnte die höhere Kultur nicht gedeihen. Wir kommen zu der Erkenntnis, daß die Millionen ackern, schmieden und hobeln müssen, damit einige Tausende herrschen, malen und dichten können.
Heinrich von Treitschke
Überall ist Wunderland. Überall ist Leben. Bei meiner Tante im Strumpfenband Wie irgendwo daneben.
Joachim Ringelnatz
Ich habe angefangen, Kirchen, Kapellen, Bischöfe und das Ganze zu hassen. Ein Mensch kann auch ohne das tapfer vor seinen Gott treten.
John Knittel
Ich habe mir das Paradies immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
Jorge Luis Borges
Der Krieg geht an keinem vorbei: Ob du willst oder nicht, der Krieg ist jetzt in jedem Leben gegenwärtig, in der Feigheit des einen, in der Tapferkeit des anderen wie in der eingeigelten Teilnahmslosigkeit des dritten.
Konstantin Simonow
Daß Macht Macht macht, macht nichts, wenn sie menschlich ist.
Manfred Hinrich
Die innere Empfänglichkeit bestimmt, was aus der Vielfalt der Umwelt jeweils aufgenommen werden soll, und welche Situation für das augenblickliche Entwicklungsstadium die vorteilhaftesten sind. Sie ist es, dass das Kind auf gewisse Dinge achtet und auf andere nicht.
Maria Montessori
Gleich nach dem Schöpfer eines guten Satzes kommt der, der ihn zum ersten Mal zitiert.
Ralph Waldo Emerson
Aphorismen sind nur Fetzen der Wahrheit, geben sich aber für das ganze aus.
Robert Gersuny
... wozu lebt man, wenn der Wind hinter unserm Schuh schon die letzte Spur von uns wegträgt?
Stefan Zweig