Wandlung ist das Geheimnis der Welt. In steter Entfaltung unabsehlich gestuft bildet das Leben sich aus.
Emanuel Geibel
Der Witz ist das Niesen des Gehirns. Dabei ist ein immer witziger Mensch genauso unausstehlich und unappetitlich wie ein Kerl mit chronischem Schnupfen, aber ohne Taschentuch.
Alfred Polgar
Die Tageszeitung, die du liest, verbirgt nicht – sondern verrät dein Gesicht.
Bruno Ziegler
Qualen jeglichem Geschöpfe schenkt die gütige Natur, aber Mitleid und Erbarmen blüht im Menschenherzen nur.
Carl Spitteler
Denn was ist widersinniger, als die Gesellschaft der Menschen zu suchen und sich durch Unaufmerksamkeit auf das, was sie sagen, im Geiste wieder von ihnen zu entfernen?
Christian Garve
Ein Traum, in dem dich ein Weib, ein gleichgültiges Weib versetzt, verleiht dir beim Erwachen für ein paar Stunden ein Gefühl der Dankbarkeit, und gleichsam einen Schatten der Liebe für dieses Weib.
Edmond de Goncourt
Man kann sich wohl in einer Idee irren, man kann sich aber nicht mit dem Herzen irren.
Fjodor Michailowitsch Dostojewski
Ich bedarf einer Krisis. Die Natur bereitet eine Zerstörung, um neu zu gebären.
Friedrich Schiller
Schreiben ist wie Hypnose ausüben. Man muss darauf achten, dass der Leser nicht stolpert und aufwacht.
Gabriel Garcia Marquez
So mancher, der glaubt, er denkt, ordnet bloß seine Vorurteile neu.
Heinz Körber
Manches, was ein Gemeiner thun darf, ist einem Korporal schon nicht mehr erlaubt.
Jeremias Gotthelf
Wer fischen will, der scheue kein Wasser.
Johann Heinrich Voß
Auf die Dummheit der Menschen speculiren mehr Menschen, als es selbst wissen.
Johann Jakob Mohr
Eine Anwandlung, landschaftliche Skizzen zu zeichnen, wies ich nicht ab; bei Spaziergängen im Frühling, besonders nahe bei Jena, faßt ich irgend einen Gegenstand auf, der sich zum Bild qualifizieren wollte, und suchte ihn zu Hause alsdann zu Papier zu bringen. Gleichermaßen ward meine Einbildungskraft durch Erzählungen leicht erregt, so daß ich Gegenden, von denen im Gespräch die Rede war, alsobald zu entwerfen trachtete.
Johann Wolfgang von Goethe
Wenn ein Mensch sich ausweglos in einer Zelle eingesperrt sieht, so fängt er an seine Zelle auszuschmücken.
John Steinbeck
Anfänge von heute müssen mit Vorlagen von gestern vorlieb nehmen.
Manfred Hinrich
Was der Mensch fliehen will, das bringt er mit an den Ort, an den er flieht.
Paul Ernst
Bang hab ich gedacht: Sterben müsst ich, hätt ich dich noch lieber.
Ricarda Huch
Wenn hundert Menschen "ich" sagen, so meint doch jeder etwas anderes.
Werner Mitsch
Die Leute, welche die Gesichter schneiden, wechseln; jedoch die Gesichter bleiben.
Wilhelm Raabe
Die Geschichte nun fällt geradeso wie dem von der Audienz die Treppe herunterkommenden Bittsteller, ein pikantes, gerade passendes Wort, eine dramatisch-ergreifende Gruppierung der Personen und Ereignisse in Raum und Zeit fast immer erst hintendrein ein.
William Lewis Hertslet