Die Kunst des Zuhörenkönnens kennen immer mehr nur noch vom Hörensagen.
Ernst Ferstl
Wer die Welt zu sehr liebt, kommt nicht dazu, über sie nachzudenken; wer sie zu wenig liebt, kann nicht gründlich genug über sie denken.
Christian Morgenstern
Meistens ist die Konfession nur noch Weg zu Macht und Lohn.
Erich Limpach
Wir müssen uns die Menschen nach ihrer Art verbindlich machen, nicht nach der unsrigen.
Georg Christoph Lichtenberg
Die Komödie will durch Lachen bessern, aber nicht eben durch Verlachen.
Gotthold Ephraim Lessing
Enttäuschung ist mir eine Beglückung, denn zuvor war ich getäuscht, danach ist die Täuschung aufgehoben.
Janosch
Das religiöse Fußvolk wird ständig mit Unwahrheiten berieselt und saugt sie begierlich auf. Das bedeutet für die Geistlichen Prosperität und trügerische Sicherheit. Moralische Skrupel haben sie nur selten.
Jean Meslier
Auch Tugend und Kenntnisse gedeihen am besten in wenig glänzenden Körpern.
Johann Jakob Engel
Wenn dem frühen Alter Tun und Wirken gebührt, so ziemt dem späteren Betrachtung und Mitteilung.
Johann Wolfgang von Goethe
Zärtlichkeit ist stille Leidenschaft.
Joseph Joubert
Es gibt gewiß sehr viel Menschen, die aus Unsicherheit oder weil sie fürchten, die Achtung ihrer Mitmenschen zu verlieren, ihre liebsten, ihre beharrlichsten und oft auch ihre besten Neigungen verbergen.
Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues
Ein Kranker braucht keinen beredten Arzt.
Lucius Annaeus Seneca
Die Herren, die die Kunstwelt lenken Und in der Zeitung für uns denken, Und die mit hohem Selbstvertrauen Uns täglich deutsche Kunst versauen, Wie fanden sie Geschmack An dem Schlawinerpack! An Burschen, die den Kniff verstanden, Bald die, bald jene Richtung fanden, In der man ohne Kunst und Fleiß sich als Genie zu geben weiß! Die Wunde schwärt. Da hilft kein Pflaster, Die Kunst ist krank Und siecht nun dank Dem gottverdammten Kritikaster.
Ludwig Thoma
Jeder schützt sich durch Berufung auf eine hohe Autorität.
Marcus Annaeus Lucanus
Das schönste Freundschaftsverhältnis: Wenn jeder von beiden es sich zur Ehre rechnet, der Freund des anderen zu sein.
Marie von Ebner-Eschenbach
Pfui der stumpfen Naturen, die von einer Blume nicht ergriffen werden können! Der Ochs denkt sich beim Anblick einer Blume allerdings nichts, als daß er sie fressen könne; aber die Blume blüht nicht nur für das Geschlecht der Rinder.
Nikolaus Lenau
Da alle Dichtung eine freie Schöpfung des Geistes ist, so hat das Prinzip des Idealismus höhere Berechtigung als das des Realismus, welcher diesen freischaffenden Geist an die Galeerenbank der Wirklichkeit schmiedet und zur sklavischen Nachahmung der Natur verdammt.
Rudolf von Gottschall
Den Schleier einer Witwe zu zerreißen, ist nicht schwer.
Sprichwort
Auch wo die Kräfte fehlen, ist doch der gute Wille zu loben.
Thaddäus Troll
Wenn du jemand in gefährliche geistige Gewässer mitnimmst, musst du auch bereit sein, ihm im Notfall wieder heraus zu helfen.
Werner Friebel
Alles behalten die Menschen für sich. Nur ihre Meinung nicht.
Werner Mitsch