Beim Bruch mit der Tradition blickt man mehr in die Vergangenheit als in die Zukunft.
Ernst R. Hauschka
Viele möchten leben, ohne zu altern, und sie altern in Wirklichkeit, ohne zu leben.
Alexander Mitscherlich
Warum denn so mißtrauisch sein und überall einen Sinn wittern.
André Brie
Das wahre Gesicht kommt zum Vorschein, wenn wir unser Gesicht nicht mehr wahren.
Anonym
Das Vielbesuchen macht öde wie das Speisen an der Gasthofstafel; man ißt von allen Schüsseln und hat doch zuletzt keine gesunde Sättigung.
Berthold Auerbach
Liebe und Ehre besitzt man nicht, Liebe schenkt, Ehre erweist man.
Erhard Blanck
Wissens, schauend, unverwandt muß ich mein Geschick vollenden.
Friedrich Schiller
Niemand kann etwas anderes um sich herum sehen, als was er zuerst in sich gesehen hat.
Johannes Jørgensen
Ich habe es bisher nicht über den Ruhm hinausgebracht, in engeren Kreisen mißliebig geworden zu sein.
Karl Kraus
Weit gefährlicher als theoretische Angriffe sind praktische Verleugnungen unserer Prinzipien.
Karl Liebknecht
Mutigen Sprung gewagt; Nimmer gewinnt, wer zagt; Schnell ist das Wechselglück, Dein ist der Augenblick.
Ludwig Rellstab
Philosophen sind von Beruf begriffsstutzig und genießen ihre Denkbeschwerden.
Manfred Hinrich
Persönlich hält es doch keiner länger als fünf Minuten auf einem Standpunkt aus.
Martin Walser
Wir sind erbitterte Moralisten, wenn es sich um andere handelt.
Orson Welles
Begriffe sind Tastversuche des Geistes.
Otto Michel
Lieber noch jung sterben als eine zweite Frau zu sein.
Sprichwort
Es gibt Menschen, die Fische fangen und solche, die nur das Wasser trüben.
Ander Jahr, ander Haar.
Die Lehre Gottes ist dem Wasser vergleichbar: wie das Wasser die Anhöhen meidet und sich in Niederungen aufhält, so nehmen auch nur bescheidene Menschen die Lehre Gottes an.
Talmud
Die Freiheit existiert, und auch der Wille existiert; aber die Willensfreiheit existiert nicht, denn ein Wille, der sich auf seine Freiheit richtet, stößt ins Leere.
Thomas Mann
Gott, der große Magister, weiß sehr gut, daß sein Völklein erst mit großem Weh "mensa" – der Tisch – deklinieren lernen muß, ehe es zum großen Verbum "amare" kommt.
Wilhelm Raabe