Der Aphorismus ist die abwechslungsreichste Literaturgattung: Nach jedem Satz wechselt das Thema.
Ernst Reinhardt
Wir fühlen, daß eine Zeit kommen wird, in der es keinen Menschen mehr interessieren wird, reich zu sein. Darin möchte ich die Möglichkeit der Überwindung unserer fatalen Zustände sehen, daß einmal kein Mensch mehr reich sein mag, da die Genüsse, auf die es dem erzogenen Menschen ankommt, allen zugänglich sind, und da schließlich doch der Tag kommen muß, wo man sich schämt, über Mittel zu verfügen, die man nicht selber erworben hat.
Alfred Lichtwark
Die Weisheit ist ein Quell. Je mehr man aus ihm trinkt, je mehr und mächtiger er wieder treibt und springt.
Angelus Silesius
Wenn das Große einmal der Menge gehört, ist es ein Götze geworden.
August Pauly
Ich habe aus meinen Rückschlägen oft mehr gelernt als aus meinen Erfolgen.
Boris Becker
Laß die Welt ihren Gang gehen, wenn er nicht aufgehalten werden kann, wir gehn den unsern.
Friedrich Hölderlin
Der Gott, der ewig rastlos wirkt und schafft, Will nicht ein träge frömmelndes Versenken, Kein blödes Kreuzanstaunen. Wache Kraft Will er, und Heldenmut in Tat und Denken.
Friedrich von Sallet
Man verwechselt sehr oft Zersplitterung der Kräfte mit Vielseitigkeit, und ebenso umgekehrt Einseitigkeit der Arbeit, die stark macht, mit einseitiger Ausbildung, die entkräftet. Die meisten Menschen sind von Natur derartig vorgebildet, daß nur die allseitige Entwicklung ihrer Fähigeiten sie rüsten kann, mit wirklichem Erfolg thätig zu sein nach einer Seite.
Georg von Oertzen
Hätten wir das Wort, hätten wir die Sprache, wir bräuchten die Waffen nicht.
Ingeborg Bachmann
Ließe der Mensch sich genügen, so hätte er Ruhe.
Jakob Böhme
Ein Strauchen dauert drei Wochen, ein Krampfkatarrh ein Vierteljahr... die Hühneraugen lebenslänglich... und mit'm Gemüt gar! Da is eine ewige Patzlerei.
Johann Nestroy
Diderot war nahe genug mit uns verwandt, wie er denn in alledem, weshalb ihn die Franzosen tadeln, ein wahrer Deutscher ist.
Johann Wolfgang von Goethe
Bist undankbar, so hast nicht recht; bist du dankbar, so geht's dir schlecht: Den rechten Weg wirst du nie vermissen, handle nur nach Gefühl und Gewissen.
Ich bin wirklich sehr glücklich darüber, einen Nicht-Schachspieler geheiratet zu haben.
Judit Polgár
Der Chef hat ganz andere Sachen im Kopf, als das Personal denkt. Vor allem denkt er gar nicht soviel an das Personal, wie das Personal annimmt.
Kurt Tucholsky
Trotz allem möchte ich die Männer, mit denen ich verheiratet war, wieder heiraten. Aber nicht in der gleichen Reihenfolge.
Mae West
Hätten wir halb so viele gute Menschen als fromme – die Welt wäre ein Paradies!
Otto Weiß
Wenn man einer Frau rechtgibt, ist sie bereit, ihr Unrecht einzusehen.
Ralph Boller
Er ist bekannt wie ein bunter Hund.
Sprichwort
Glauben heißt nicht wissen.
Wilhelm Weitling
Das besondere am einundzwanzigsten Jahrhundert ist, dass es derzeit noch kein zweiundzwanzigstes gibt.
Wolfgang J. Reus