Altruismus könnte ich mir schon vorstellen – wenn nur dieser elende Selbsterhaltungstrieb nicht wäre.
Erwin Koch
So wie der winzige Same in die Erde fällt, um die Urpflanze zu wiederholen – und nicht nur zu wiederholen – so ist der Mensch ein Samenkorn Gottes. Die Sonne aber, die ihn reift, ist Christus.
Christian Morgenstern
Leg alles still in Gottes Hände, das Glück, den Schmerz, den Anfang und das Ende.
Eduard Mörike
Alle Religionen sind gleich falsch und gleich nützlich.
Edward Gibbon
Täglich ein paar Mal vor Wut kochen, ist auch eine Möglichkeit sich den Appetit aufs Leben zu verderben.
Ernst Ferstl
Ich will mein noch übriges Leben die Zeit des neuen Bundes nennen und meine ganze Krankheit, so gedrängt voll von Jammer sie auch war, ansehen, wie Sheridan sagt: "As the blank leaf between the old and new Testament."
Georg Christoph Lichtenberg
Wenn einem nur religiöse Aphorismen einfallen, sollte man anfangen zu beten.
Gregor Brand
Wir haben die ganze Welt, einen kleinen Punkt ausgenommen, aus zweiter Hand.
Jakob Bosshart
Die größte Sünde ist die Erwartungslosigkeit. Die Welt wird einmal untergehen, weil sie sich vor Langeweile zu Tode gähnt. Das liegt daran, daß wir immer meinen, wir hätten schon alles hinter uns. Wir haben noch viel mehr vor uns als bereits hinter uns.
Joachim Meisner
Von einem Irrthum erlöst, aber auch so recht von ihm erlöst zu sein, gewährt größere Freude, als eine Wahrheit gefunden zu haben.
Karl Gutzkow
Um Recht zu tun, braucht's wenig, und insofern hätte Cicero recht, wenn er binnen drei Tagen ein Rechtsgelehrter zu werden sich getraute, aber um ungestraft Unrecht zu tun, dazu gehört ein Studium.
Karl Julius Weber
Hundertprozentige Pessimisten gibt es nicht. In einem Punkt sind alle optimistisch: Es kann durchaus noch schlechter kommen.
Karl-Heinz Karius
Das große Unglück, unter dem Millionen leiden, besteht nicht so sehr darin, daß die Menschen ein verwerfliches Leben führen, sondern darin, daß sie nicht nach dem Gewissen, nicht nach ihrem eigenen Gewissen leben.
Lew Nikolajewitsch Tolstoi
Die meisten Menschen vermieten sich; sie verwenden ihre Kräfte nicht für sich, sondern für die, von denen sie sich beherrschen lassen: nicht sie selber sind bei sich zu Hause, sondern ihre Mieter.
Michel de Montaigne
Auch der Zufall ist nicht unergründlich. Er hat seine Regelmäßigkeit.
Novalis
Die wahre Kunst ist eine Kunst des Weglassens. Nur Pseudo-Künstler tragen unter allen Umständen dick auf.
Oskar Kokoschka
Ich bin immer so töricht gewesen, an das Gute im Menschen zu glauben.
Paul Gauguin
Das Ergebnis jedes Leistungsprozesses wird begrenzt durch das am knappsten vorhandene Hilfsmittel: die Zeit.
Peter F. Drucker
Wie groß ist der Mensch? Er erreichte den Mond und verlor den Boden unter seinen Füßen.
Tilly Boesche-Zacharowski
Bevor alle Menschen Brüder werden, müssen viele erst einmal richtige Menschen werden!
Werner Braun
In gutgearteten Seelen ist ein wahrer Schmerz, was auch seine Ursache sein möge, immer ewig. Und wenn man behauptet, dass die Zeit oder andere Umstände ihn minderten, so sind das Worte, die nur für die schwächliche Empfindung Geltung haben.
Wilhelm von Humboldt